Das Vorbild: Die Fiat G.50 Freccia (deutsch: Pfeil) war ein italienisches Jagdflugzeug der späten 1930er Jahre, das im Zweiten Welzkrieg und in einigen kleineren Konflikten zum Einsatz kam. Neben der italienischen verwendeten auch die Luftwaffen von Spanien, Finnland, Kroatien und die des Deutschen Reiches das Flugzeugmuster.

Die Fiat G.50 war der erste Jagdeindecker der italienischen Luftwaffe mit einziehbarem Fahrwerk. Dieses Flugzeug entsprach bereits zum Baubeginn nicht mehr den gestellten Anforderungen. Es war zwar extrem wendig, gleichzeitig jedoch deutlich untermotorisiert. Seine etwas harte Steuerung sowie ein gewöhnungsbedürftiges Landeverhalten erforderten vom Piloten viel Erfahrung, um mit dieser Maschine gegen die feindlichen Flugzeuge bestehen zu können. Insgesamt wurden rund 791 Exemplare dieses Flugzeugtyps produziert.
(Auszug aus Wikipedia)

Der Bausatz: Ihre Premiere erlebte die Fiat Maschine G.50 im Maßstab 1/32 unter dem Label von Special Hobby bereits im Jahr 2013 in der Version Finnish Aces (Nr. SH32044) . Ein sehr informativer First Look zu diesem Bausatz ist bereits auf der IPMS-Homepage zu finden. Bei dem aktuellen Bausatz handelt es sich inzwischen um die 7. Variante des Themas in neuem „Kleid“. Im Gegensatz zu den älteren Bausätzen, bei denen in erster Linie lediglich alternative Abziehbilder beigelegt wurden, finden wir hier aber tatsächlich auch neue Bauteile sowie die Option zum Bau eine Marineausführung.

Die vier Gussrahmen der Teile für das Flugzeug aus grauem Plastik und der transparente Teileträger sind weiterhin identisch mit denen der früheren Bausätze. Das Plastikmaterial ist hier als eher soft zu bewerten, und an der einen oder anderen Stelle findet man leichte Anzeichen von Fischaut. Auswerfermarken sind ebenfalls vorhanden, aber ausschließlich in Bereichen, die man später am Modell nicht einsehen kann. Die seitliche Rahmenstruktur im Cockpitbreich ist vorhanden, könnte aber etwas knackiger sein. Schon bei den Vorgängerbausätzen wurde bei den Teilen in erster Linie das Instrumentenbrett bemängelt. Dieses zeigt die Skalen lediglich sehr vage, und ich habe auch schon in einem Artikel gelesen, dass die Anzeigen dem Original nicht perfekt entsprechen. Man wünscht sich für dieses Modell ein passendes Update – am besten gleich als Ergänzung zum PE Set. Die Gravuren der Paneel Linien fallen eher leicht aus, was aber besser ist, als der eine oder ander „Grand Canyon“, den man ab und zu bei Bausätzen in 1/32 vorfindet. Wem die Linien zu dünn erscheinen, kann hier selbst Hand anlegen und nachgravieren.

Absolut beeindruckend sind allerdings die Resinteile, die auch bei diesem Bausatz keine Neuheiten darstellen. Aufwändig wird es, die diversen kleinen tropfenförmigen Hutzen für die Motorenverkleidung vom Teileträger zu lösen und am Bauteil zu befestigen. Sorgfalt und eine ruhige Hand sind dabei eine wichtige Voraussetzung. Ein Höhepunkt sind dann die Teile für das Antriebsaggregat, das prinzipiell als eigenständiger Bausatz bewertet werden kann. Dabei ist allerdings auch anzumerken, dass man hier noch Leitungen und Stößel selbst anfertigen und ergänzen muss.

Das Blech mit den Ätzteilen enthält sinnvolle Teile zum Verfeinern des Pilotensitzes, inklusive der eher spartanisch wirkenden Befestigungsketten.

Als absolute Neuheit findet man bei diesem Bausatz einen Block, der zwölf 3D gedruckte Teile enthält. Darunter finden sich unter anderem zwei Bomben mit toll gestalteten Aufhängungen sowie der Fanghaken. Diese Ergänzungen sind für die Marineversion vorgesehen.

Der Bauplan: Dieser besteht aus einem zwölfseitigem Heft im Format DIN-A4, der in klaren, farbig gestalteten und übersichtlichen Abbildungen durch den Bauprozess führt. An diversen Stellen wird dabei bereits während der Bauphasen auf die Bemalung und die entsprechenden Farben aus den Sortimenten Humbrol und Mr Color verwiesen wird.


Zum Abkleben der Kabinenhaube und anderen teilen liegt ein Blatt mit passenden Abdeckmasken bei. Ebenso findet man ein kleines Blättchen aus Acetatfilm zur Gestaltung der Zieloptik.

Mit Hilfe des Bausatzes lässt sich entweder eine Maschine der italienischen Marine mit dreifarbigem Fleckentarnmuster bauen, die 1942 in der Basis Guidonia stationiert war, oder ein Flugzeug der 165a Squadriiglia im zweifarben Tarnmuster, die 1942bin Libyen eingesetzt war. Die entsprechenden Abziehbilder sind perfekt, dünn und ohne Versatz ausgeführt.


Fazit: Ein wirklich interessanter und schön gemachter Bausatz, der nun mit neuen Teilen aufgewertet auch den Bau einer Marineversion ermöglicht.
Trotz weniger Plastikteile und der Größe des Modells ist der Bausatz eher etwas für den erfahrenen Modellbauer, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit der Verarbeitung von Resinteilen.

Erhältlich im gut sortiertem Fachhandel oder direkt bei Special Hobby.

Gert Brandl, Berlin (Oktober 2024)

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