Zur Geschichte: Die Supermarine Spitfire Mk. XVI ist prinzipiell identisch mit der Mk. IX, wurde aber von einem Packard Merlin-Motor angetrieben, d.h. von einem US-Nachbau des berühmten Rolls-Royce-Triebwerkes. Der Unterschied besteht darin, dass dieser Motor metrische Maße hatte statt Zoll wie sein britisches Vorbild. Das ging runter bis zu den einzelnen Schrauben, so dass Ersatzteile nicht ausgetauscht werden konnten und für den Packard separate Ersatzteillager angelegt werden mussten. Auch im Inneren der Mk. XVI gab es kleine Unterschiede z.B. bei der Lader-Steuerung, die jetzt elektro-hydraulisch war im Gegensatz zur elektro-pneumatischen beim RR-Motor, und einige Leitungen waren anders verlegt. Die Mk. XVI wurde anfangs mit dem hier nachgebildeten High Back gebaut, die meisten Maschinen hatten jedoch eine Blasenhaube. Diese Version bietet Eduard auch bereits in einem anderen Bausatz an.

Zum Kit: Der Bausatz wird im neuen Eduard-Profipack-Style im stabilen schwarz-goldenen Karton mit Darstellung zweier Maschinen im Tiefangriff auf eine Eisenbahnanlage geliefert. Die Teile sind identisch mit denen der Mk. IX abgesehen vom Gussrahmen 8280D (E-Flügel) statt des Gussrahmens 8280C (C-Flügel) der Mk. IXc. Alles weitere über die Bausatzteile kann in meinem Bericht über die Mk. IXc late version hier nachgelesen werden. Die Decalbögen bieten auf dem großen Bogen sechs Versionen an, auf einem kleinen Extrabogen gibt es Wartungshinweise. Alle Versionen sind in Dark Green und Ocean Gray über Medium Sea Gray getarnt, als Farbangaben nennt Eduard Töne aus den Gunze-Sortimenten.

  1. TB752 S./Ldr. Henry Zary, CO of No. 403 Squadron, B.114 Diephoz, Deutschland, April – Mai 1945 mit schwarzem Spinner;
  2. SM403, F/O Gordon M. Hill, No. 416 Squadron, B.56 Evere, Belgien, Dezember 1944 mit Spinner in Sky;
  3. TB349, F/Lt Malcolm J. Gordon, No. 421 Squadron, B.90 Petit Brogel, Belgien, Februar – April 1945, schwarzer Spinner;
  4. RR227 S/Ldr Otto Smik, No. 127 Squadron, B.60 Grimbergen, Belgien, November 1944 mit Spinner in Sky;
  5. F/Lt Gordon M. Braidwood, No. 322 Squadron, B.106 Twente, Niederlande, April 1945 mit schwarzem Spinner;
  6. TB520, W/Cdr Donald G. Andrews, CO of Coltishall Wing, RAF Matlaske, Großbritannien, März bis Mai 1945, Spinner in Sky;

Fazit: Es ist schön, dass jetzt auch diese etwas exotische Variante der Spitfire-Familie von Eduard angeboten wird, auch wenn sie eigentlich nur die bereits bekannten Teile der Mk. IX und den ebenfalls nicht neuen E-Wing bietet. Dafür erhalten wir aber Decals für sechs interessante Maschinen aus den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges stationiert auf von den Alliierten bereits zurück eroberten Flugplätzen im Westen Europas bzw. Deutschlands. Die Qualität ist wie immer makellos und daher für Modellbauer mit etwas Erfahrung auch mit Ätzteilen uneingeschränkt zu empfehlen!

Utz Schißau (Berlin, Oktober 2024)

Übersichts-Arbeiten zur Spitfire (Auswahl):

  • Scutts, J., Spitfire in action, Aircraft Number 39, Squadron/Signal Publication
  • Humphreys, R., Supermarine Spitfire Merlin-Powered, Pt.1, A comprehensive Guide for the Modeller

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