Vorbild: Ende der 1940er Jahre dachte die nationale Marine darüber nach, sich mit Geleitschiffen auszustatten, die mehr oder weniger von den Geleitzerstörern US-DE der Cannon-Klasse abgeleitet waren, von denen die französische Marine 14 Exemplare besaß. Der Vorentwurf zeigte ein Schiff mit einem Rumpf vom Typ Glattdecker wie bei den US-DE, wobei jedoch gewisse Elemente vom britischen Typ „River“ inspiriert waren, von dem ebenfalls sechs Exemplare bei der Französischen nationalen Marine zum Einsatz kamen. Das ursprüngliche Projekt von 1948 sah eine Bewaffnung vor, die sich aus einer 105-mm-Kanone, zwei 40-mm-Vierlingssätzen, die schnell durch zwei Zwillingssätze Boforskanonen von 57 mm mit offenem Verschluss ersetzt wurden, vier 20-mm-Oerlikon, ein oder zwei Schiffsmörser mit einem Ausschnitt im Oberbau, so dass ein nachträglicher Einbau von Torpedorohr-Drillingssätzen möglich war, zusammensetzte. Außerdem verfügte der endgültige Aufbau über drei 57-mm-Geschützturm-Doppellafetten/60 ACAD-Fernsteuerungen Modell 1952, zwei 20-mm-Oerlikon, vier Torpedorohr-Drillingssätze von 550 mm und einen Bofors Mle 54 Sechsfach-Raketenwerfer von 375 mm. Im Jahr 1949 wurden zwei Schiffe, die C 1 und C 2, bestellt, auf die schnell die C 3 und C4 folgten. (Heller)

Bausatz: Der Bausatz wird von Heller als „History Collection“ bezeichnet. Dies unterstreicht, dass es sich um eine Wiederauflage der Ausgabe von 1977 handelt. Der Karton enthält zweimal 360 Teile auf zwölf Spritzlingen plus Rumpf in hellgrauem Kunststoff, Abziehbilder und die Bauanleitung. Es ist möglich zwei Schiffe gleichzeitig darzustellen.

Die Details sind bei dem Alter der Form in Ordnung und gut wiedergegeben, entsprechen aber nicht mehr dem heutigen Standard. Die Geschütze sind vereinfacht und der Mast ist aus etwas zu grobem Material gefertigt. Positiv ist, dass die Decks eine sehr erhabene Struktur aufweisen. Die Aufbauten sind nur mit leicht angedeuteten Strukturen versehen, was bedeutet, dass viel Nacharbeit erforderlich ist. Gerade der Reling ist für meine Verhältnisse zu grobausgefallen und sollte ersetzt werden.

Der Rumpf ist in der Kiellinie geteilt und solide. Nur die Ankertasche fällt etwas schwach aus. Ansonsten ist alles vorhanden, von Beibooten über Davits bis hin zum schön gestalteten Schornstein.

Eine Ankerkette ist auf der Innenseite des Kartons mit einem Stück Klebeband befestigt.

Anleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung ist sehr schön gestaltet und enthält sogar einen großen historischen Text, sodass man gleich ein wenig in die Geschichte dieser Klasse eintauchen kann. Auch ist zu erwähnen, dass alles sehr gut dargestellt und farbig illustriert wurde. Mit nur 17 Bauabschnitten ist man zwar schnell durch, aber die Masten und Aufbauten des Schiffes erfordern mehr Zeit, da hier die meisten Teile verbaut werden müssen. Interessant ist auch, dass man bis vier unterschiedliche Versionen darstellen kann, die in der Bauanleitung mit a, b, c und d gekennzeichnet sind. Die Unterschiede sind darauf zurückzuführen, dass die Masten der E50 unterschiedlich gestaltet wurden.

Zum Schluss kommen wir noch zur Bemalung. Es sind vier verschiedene Versionen möglich:

a) F761 LE CORSE – Toulon 1958
b) F762 LE BRESTOIS – Diego Suarez 1973
c) F763 LE BOULONNAIS – Lissabon 1957
d) F764 LE BORDELAIS – Brest 1958

Die Farbangaben erfolgen nach Heller/ Humbrol. Der Decalbogen ist versatzfrei und mit einer guten Auflösung gestaltet worden. Dieser beinhaltet die Kennung der Schiffe, die Flagge der französischen Marine, den Wasserpass sowie die Schiffsnamen. Zwei Bögen mit Signalflaggen sind in Papierform beigelegt.

Fazit: Ein solides Modell. Für Nostalgiker ist die „History Collection“ sehr gut geeignet, um die eigenen Kindheitserinnerungen aufzufrischen. Für Neueinsteiger bietet das Modell eine gute Basis, um im Hobby Fuß zu fassen. Für erfahrene Modellbauer ist es eine Herausforderung, der man sich gerne stellt. Wenn man jedoch die Ambition hat, ein echtes Schmuckstück daraus zu machen, kommt man um den Zubehörmarkt nicht herum. Von L’Arsenal gibt es genau für diesen Bausatz eine Menge Zurüstteile.

Daniel Eifer (August 2024)

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