Das Vorbild: Das Flugabwehr-MG 151/20 (Drilling) war eine vollautomatische deutsche Flugabwehrkanone im Zweiten Weltkrieg, bei der jeweils drei für Flugzeuge entwickelte MG 151-Bordwaffen auf einem Drehsockel montiert waren.
Als leichte Waffe zum Schutz gegen Tiefflieger mit hoher Feuerrate war das Geschütz so konzipiert, dass es ortsfest oder auf unterschiedlichste Fahrzeuge montiert werden konnte. Für den Einsatz in der deutschen Panzertruppe wurde es serienmäßig auf dem mittleren Schützenpanzer Sd.Kfz. 251/21 Ausf. D und auch auf der gepanzerten Version des Sd.Kfz. 11 verbaut. Da jedoch offensichtlich in kurzer Zeit mehr dieser automatischen Flugabwehr-Waffen gebaut wurden, als in diese Fahrzeuge eingebaut werden konnten, sind weitere Trägerfahrzeuge und Anhänger durch Fotos im Internet bekannt geworden, jedoch scheint es sich wohl immer um geringe Stückzahlen oder sogar um Einzelfahrzeuge zu handeln:
- T-34 mit Fla-Drilling
- Krupp-Protze mit Fla-Drilling
- Fla-Drilling auf Anhänger für Raupenschlepper Ost
- Fla-Drilling auf Pz.Kpfw. I Ausf. B ohne Turm
- Fla-Drilling auf sowjetischen Flak-Anhängern mit Unterlafette ohne Sockel
(abgeänderter Auszug aus Wikipedia)
Der Bausatz: Den Drilling vom 2cm MG151 gab es bis dato separat lediglich als Metallbausätze von Puchala und SMA und von anderen Firmen wie Plus Modell, New Connection und Aires als als Resinbausatz. In Kombination mit dem Sd.Kfz. 251/22 fand man bei Dragon und AFV Club die Flugabwehrwaffe auch in Plastik. Leider kam aber keine der beiden Firmen auf die Idee, die bereits vorhandenen Teile auch als separaten Bausatz zu veröffentlichen. Endlich nimmt sich der Hersteller Miniart des Themas an, das als ortsfestes Geschütz oder in Kombination mit Fahrzeugen ein großes Potential hat.
Die Bausatzteile befinden sich in einem kleinen Stülpkarton, der von einer ansprechenden Boxart geziert wird, auf der man die Waffe mit und ohne Schutzschild als ortsfeste Einheit dargestellt hat.
Im Inneren der Box sind sechs Gussäste aus grauem Plastikmaterial, eine kleine Platine mit Ätzteilen, ein Bogen mit Abziehbildern und der Bauplan enthalten.
Die Aufteilung der Gussäste sieht wie folgt aus:
Dc (3x): Holzkisten für die Munition
Pa: Hauptteile für die Lafette und die mittlere Waffe
Qc (2x): Teile für die seitlichen Gurtkästen und Waffen
Die Spritzlinge sind sauber ausgeführt und alle Teile weisen eine hohe Detaillierung auf. Sehr schön ist auch das Vorhandensein der Munitionsgurte, um das Geschütz ansprechend gestalten zu können und auch die Gurtkästen sind absolut perfekt ausgeführt.
Auf der kleinen Platine mit Ätzteilen findet man neben dem Zielvisier noch weitere sinnvolle Kleinteile, die am Geschütz verbaut werden.
Das absolute Highlight ist aus meiner Sicht aber der Bogen mit den Abziehbildern. Beschriftungen von Munitionskästen sind bereits seit einiger Zeit üblich und nichts Neues. Endlich hat aber eine Firma aber auch daran gedacht, die insbesondere für Munition typischen Warnhinweise und „Typenschilder“ mit anzubieten. Aus meiner Sicht gab es das noch nicht und Miniart ist damit in der Pool Position. Bravo!
Bis jetzt musste ich mir diese Schilder mühsam selbst erstellen und dann auf Decal Sheet drucken.
Die Bauanleitung: Als Bauanleitung liegt ein 12-seitiges Heft in DIN A5 bei, das den Bastler in 21 Bauabschnitten zum Ziel führt. Die Grafiken sind dabei sauber und nachvollziehbar ausgeführt und sollten keine Fragen offen lassen.
Für die Bemalung findet man die vier unterschiedliche Varianten durchgehend sandgelb oder dunkelgrau und die beiden Fleckentarnungen grün/sand oder grün/sand/braun. Für die Munitionskisten findet man Abbildung in Holzausführung oder olivgrün.
Fazit: Eine willkommene und preisgünstige Neuheit, die großes Potential auch in Verbindung mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen besitzt. Gut gemacht Miniart!
Ohne Einschränkung empfehlenswert!
Erhältlich im gut sortierten Fachhandel
Gert Brandl, Berlin (Oktober 2024)
Sehr hilfreiche und detaillierte Fotos vom Original findet man auf der Website von Fahrzeuge der Wehrmacht.