Vorbild: Die Dune-Romanreihe von Frank Herbert gehört zu den stilbildenden Grundlagen der heutigen Science Fiction. Entsprechend gab es einige Versuche, das alles auf Film zu bannen. Die letzte Kino-Inkarnation ist die gelungene Version von Denis Villeneuve. Dank Tricktechnik gelang es hier in atemberaubenden Bildern, Luftfahrzeuge wie den hier vorgestellten Atreides Ornithopter zum Leben zu erwecken. Ornithopter funktionieren nach dem Vorbild der Libelle, das heißt schnell vibrierende Flügel sorgen für Auftrieb und Steuerung.

Bausatz: Einen Ornithopter in 1/300 hat Meng ja schon auf den Markt gebracht. Nun folgt der Nachschlag in einer etwas erwachseneren Größe. Und die Größe ist ein Punkt, den man vor dem Bau bedenken sollte: Jeder der Libellenflügel ist über 30 cm lang. Im gespreizten Zustand wird das Modell damit schnell 70 cm breit und erinnert damit an einen Hubschrauber in 1/48. Den Platz muss man erstmal in der Vitrine haben.

Der Bau verspricht Spaß zu machen. Die Teile sind hervorragend gegossen. Wir finden feine Details, Slide-Molding-Technologie und glasklare Klarteile. Allein die aus einem Stück bestehende Kanzel ist ein kleines Kunstwerk für sich.

Fischhaut gibt es (natürlich) nicht, dafür jede Menge Optionen: Die Flügel können gespreizt oder angeklappt dargestellt werden. Das „Fahrwerk“ kann aus- oder eingefahren sein. Alle Optionen lassen sich noch am fertigen Modell ändern. So ist das Fahrwerk doppelt vorhanden und kann einfach gegen die andere Version ausgetauscht werden – wenn man das will.

Ein paar 1/72-Besatzungsmitglieder sind auch dabei. Die sollen wohl die Hauptfiguren darstellen, wirklich erkennen kann ich aber nur Dr. Kynes. Zu guter letzt kommt das fertige Modell auf einen mitgelieferten Displayständer mit leicht geschwungender Dünenoberfläche und einer gedrehten Windhose, auf dem der Flieger ruht.

Anleitung/Bemalung: Die Anleitung ist farbig und übersichtlich. Besondere Bemaloptionen gibt es keine – Ornithopter sind einheitlich schmutzig wüstenbraun. Nicht einmal Decals sind dabei, weil es keine besonderen Kennzeichen oder Wartungshinweise gibt.

Fazit: Für Science-Fiction-Fans eine Offenbarung. Das Design fand großen Anklang in der Fangemeinde, und so verbreitet dieses Modell in einem „vernüftigen“ Maßstab Freude. Es ist groß, sollte aber auch Neulinge mit ein bisschen Vorerfahrung nicht vor unlösbare Probleme stellen.

Christian Höcherl, Berlin (September 2024)

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