Das Original: Die Chevrolet Corvette C8 ist die achte Modellgeneration eines Sportwagens des amerikanischen Automobilkonzerns General Motors. In Serie produziert wird sie seit Februar 2020. Der ursprünglich im 4. Quartal 2019 geplante Start musste wegen eines Streiks verschoben werden. Sie ist die erste Generation der Corvette mit vor der Hinterachse positioniertem Mittelmotor. Nachdem der Motor seit der Corvette C2 über sechs Generationen stets als Frontmittelmotor, das heißt im Vorderwagen des Fahrzeugs hinter der Vorderachse eingebaut wurde, stellte der Hersteller die Motoreinbaulage der Modellreihe mit der neuen Generation auf einen Motor vor der Hinterachse und hinter dem Fahrer um. Schon Jahrzehnte davor setzte sich GM mit diesem Konzept für einen Sportwagen auseinander. (Wikipedia)
Der Bausatz: Meines Wissens ist die Firma Revell im Plastikmodellbau der erste Hersteller, der eine Corvette C8 in den Maßstäben 1/24 bzw. 1/25 als Plastikbausatz auf dem Markt gebracht hat. Logischerweise kommen neue Werkzeuge zum Einsatz und der Modellbauer wird mit einem beachtlichen Resultat belohnt. Die C8 Corvette besteht aus insgesamt 144 Bauteilen, die sich auf 13 Spritzlingen zuzüglich der Karosserie und 4 Vinylreifen verteilen. Dazu gibt es einen umfangreichen Nassschiebebilderbogen und eine 20-seitige Bauanleitung.
Der Bau beginnt mit dem umfangreichen V8 Motor. Umfangreich ist noch untertrieben, eher kann man hier von einem Detailgewitter reden. Revell hat sich hier die Mühe gemacht, eine Vielzahl von Motorkomponenten und Anbauteilen als Einzelteile darzustellen. So werden u.a. Ölwanne, Zylinderköpfe und Ventildeckel, Steuerdeckel samt extra Riementrieb, Abgaskrümmer in Topdetaillierung Stück für Stück dem Motor zugeführt. Nicht anders geht es beim Aufbau des Fahrgestelles zu. Querlenker oben und unten, Stoßdämpfer, lenkbare Vorderachse, Antriebswellen sowie Bremsanlage alles ist vorhanden. Sogar die Radhäuser liegen als Extrateile bei. Nach Komplettierung des Unterbaues erfolgt die Hochzeit mit der Antriebseinheit. Elemente aus dem Luftansaugbereich wie Luftfilterkasten, Ansaugbrücke mit Schlauch werden hier noch ergänzt.
Weiter geht es mit dem Innenraum. Hier gibt es für rechts- oder linksgelenkte Fahrzeuge das passende Armaturenbrett und Mittelkonsole. Ab hier heißt es auch aufpassen. In der Bauanleitung wird immer wieder darauf hingewiesen. Da geht es um die richtige Anordnung der Scheibenwischer auf dem Windleitblech. Hierzu werden die passenden Löcher gebohrt. Die sehr gut detaillierten Sitze sind zweiteilig gehalten. Ebenso positiv zu erwähnen sind das Lenkrad mit separat zu montierenden Schaltwippen und die extra aufgesetzte Abdeckung für das Kombiinstrument.
Nach Beendigung der Innenraumarbeiten geht es an die Karosserie. Hier geht es den Anbau der Beleuchtung, diversen Beschlägen, Verglasung und Verbindung mit dem Unterteil. Die Verglasung fällt von der Materialstärke absolut zufriedenstellend aus und sollte mit größter Vorsicht behandelt werden, um Kratzer zu vermeiden. Spoiler, Dach und Spiegel folgen.
Abschließend werden die Felgen samt Reifen mit dem Fahrwerk verbunden. Bei den Felgen sollte es sich um die 22 Zoll-Felge Concaver CVR3 handeln. Die Bereifung fällt namenlos an der Flanke aus. Beim Original finden immer wieder Michelin-Reifen Verwendung. Das Profil macht einen soliden Eindruck.
Auf Chrom wird bei diesem Bausatz gänzlich verzichtet.
Die Bauanleitung: Ein sauberer und randscharf gedruckter Nassschiebebilderbogen mit diversen fahrzeugspezifischen Features liegt bei. Die 20-seitige Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 59 Bauabschnitte. Die Bemalungsanleitung bezieht sich wie immer, auf das firmeneigene Farbensortiment.
Fazit: Der Modellbauer wird mit erstklassiger Ware belohnt. Revell hat hier ein Top-Bausatz geliefert. Preislich liegt die Corvette bei ca. € 35,- und ist jeden Euro Wert.
Dafür beide Daumen hoch. Freuen wir uns hoffentlich auf die Cabrio-Variante.
Vielen Dank an Revell für die Bereitstellung des Besprechungsmuster. Der Bausatz ist im gut sortierten Fachhandel und bei Revell erhältlich.
Alexander Hilbig, Berlin (September 2024)