Der Bausatz: Die erste Veröffentlichung eines Figurensatzes von einem deutschen MG Team fand im Jahr 1988 durch den bekannten Hersteller Tamiya statt. Fast jeder Modellbauer, der sich für das Thema WK II interessiert, hat diesen entweder im Schrank oder zumindest schon in Händen gehalten. Im Minibausatz enthalten waren sieben Figuren, bestehend aus drei unterschiedlichen MG-Teams und einem Offizier als Beobachter. Für die damalige Zeit war dieser Bausatz eine echte Bereicherung und die einzige Option zu diesem Thema.

Obwohl die Figuren immer noch einen soliden Eindruck machen und mit etwas zusätzlichem Aufwand weiter verbessert werden könnten, ist es nach inwischen 36 Jahren durchaus an der Zeit für ein entsprechendes Update.

Dieses existiert jetzt als neuer Tamiya Bausatz unter der Bezeichnung German Machine Gun-Team (Mid-WW II) und wird in der für Tamiya Figuren typischen schmalen Box angeboten. Auf dem Deckelbild sind die fünf im Bausatz enthaltenen Figuren graphisch sehr ansprechend dargestellt. Neben einem MG-Team mit dem MG-34 auf Lafette ist auch eine MG-Schütze mit MG-42 abgebildet, der die Waffe auf einer Ziegelsteinmauer positioniert hat. Die beiden anderen Figuren stellen einen Soldaten mit MP-40 dar, der die Stellung sichert und einen weiteren Soldaten, der mit zwei Munitionskästen unterwegs ist.

Im Inneren der Box findet man insgesamt vier Gussrahmen, die in grauem Plastik gefertigt wurden, sowie einen kleinen Bogen mit Abziehbildern für die Kragenspiegel, Schulterklappen und weiteren Uniformabzeichen.

Auf den beiden größeren Gussrahmen befinden sich in erster Linie die Teile, die für den Zusammenbau der Figuren erforderlich sind. Deren Qualität ist als hervorragend zu bezeichnen und setzen die inzwischen deutliche Verbesserung hinsichtlich Figurendesign bei Tamiya fort. Insbesondere die Darstellung der Uniformen inklusive Faltenwurf überzeugen. Gleiches gilt auch für die als separate Teile ausgeführten Köpfe für die Figuren. Natürlich sind hier noch immer die Köpfe von Hornet aus Resin das non-plus-ultra, aber mit etwas Geschick bei der Bemalung. kann man nun auch bei diesen Figuren ein beeindruckendes Resultat erzielen. Einziger Schwachpunkt den ich entdecken konnte, ist die Darstellung der Hände. Diese sind zwar als akzeptabel zu bezeichnen, aber ein Vergleich mit Alternativen von Hornet oder Royal Models würde einen deutlichen Unterschied aufzeigen.
Zusätzlich erhält man noch Teile zur Gestaltung einer Ziegelsteinmauer und das MG-42.

Auf dem kleinsten Teileträger befinden sich Ausrüstungsgegenstände wie Helme, Wasserflaschen, Essgeschirr und Gasmaskentornister, sowie eine sehr schön gestaltete MP-40. Gussrahmen Nummer vier ist neben Munitionskästen in erster Linie dem MG-34 mit Dreibein-Stativ gewidmet.
Alles davon kann als perfekt und als auf hohem Tamiya Niveau bewertet werten.

Die Bauanleitung: Als Bauanleitung liegt ein langer, beidseitig bedruckter Faltzettel bei, der neben anschaulichen Abbildungen den Zusammenbau der einzelnen Figuren unterstützt, wie auch Farbangaben unter Referenzierungen auf die hauseigene Farbpalette beinhaltet.

Besonders gelungen ist die Zugabe in Form der Abziehbilder zur Gestaltung der Kragenspiegel, Schulterstücke und weiteren Abzeichen. Damit werden ein Zukauf von entsprechenden Sets oder die nicht ganz triviale Bemalung an diesen Stellen obsolet.

Fazit: Ein längst überfälliges Update von Tamiya, das sicherlich viele Modellbauer mit Schwerpunkt WK II begeistern wird.

Uneingeschränkt empfehlenswert.


Erhältlich im gut sortiertem Fachhandel.

Gert Brandl, Berlin (Juni 2024)

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