Vorbild: Die Mikojan-Gurewitsch MiG-29 (NATO-Codename: Fulcrum) ist ein zweistrahliges Kampfflugzeug, das in der Sowjetunion entwickelt wurde. Zur Zeit des Kalten Krieges wurden 1972 in der sowjetischen Militärführung erste Überlegungen über eigene Flugzeugmodelle angestellt, die den US-amerikanischen Neuentwicklungen F-15 und F-16 ebenbürtig sein sollten. Im Laufe dieses Prozesses wurden die Entwürfe von Suchoi und MiG für die Prototypenphase ausgewählt. Die MiG-29 wurde dabei als Flugzeug für die Frontfliegerkräfte geplant, das unter Feldbedingungen auf unbefestigten Startplätzen einsatzfähig sein sollte. Es hatte die Aufgabe, die Streitkräfte direkt zu unterstützen. Das schloss auch die direkte Verteidigung von Flugplätzen oder Städten ein. Ferner wurde die Bekämpfung von Marschflugkörpern zumindest vorgesehen.

Am 6. Oktober 1977 flog der erste Prototyp der MiG-29; am Steuerknüppel saß MiG-Cheftestpilot Alexander Fedotow. Bald folgten weitere Prototypen und erfolgreiche Tests. Dennoch traten einige Probleme auf, die Änderungen notwendig machten. Zum einen musste das Bugfahrwerk etwas weiter nach hinten verlegt werden, da die Tests ergaben, dass bei Start oder Landung aufgewirbelte Fremdkörper die Schutzklappen der Lufteinläufe durchschlagen und die Triebwerke zerstören konnten. Weiterhin wurden unterhalb der Seitenleitwerke kleine Stabilisierungsflossen installiert, um Richtungsstabilität und Trudelverhalten zu verbessern. Nach der Optimierung der Seitenruder konnte ab 1984 auf diese Flossen wieder verzichtet werden.

Quelle: Wikipedia

Bausatz: Zvezda hat in der Hauseigenen Serie „History on the Table“ (vormals Art of Tatics) eine MiG-29S neu auf den Markt gebracht. Diese Serie richtet sich an die Wargamer. Dadurch, dass dieser Bausatz in 1/144 gehalten ist, stellt sich die Frage, ob auch die Modellbauenden ihre Freude an diesem Snap-Kit haben könnten. Aufgrund der Auslegung als Steckbausatz, welcher ohne Klebstoff montiert werden kann sowie der geringen Teileanzahl von rund 25 Bauteilen ist er auf jeden Fall für Anfänger geeignet, was eben auch die typischen Wargamer einschließt.

Wegen dieser Auslegung sind natürlich einige Details, beispielhaft sei hier das Fahrwerk genannt, recht vereinfacht. Für das Cockpit gibt es einen als solchen erkennbaren Schleudersitz. Auf den Tragflächen und Leitwerken gibt es einige einfache Gravuren. Die Einläufe der Triebwerkskanäle sollten dünner geschliffen werden. Recht gut sehen die beiden Schubdüsen aus; die Materialstärke ist recht dünn. Highlight sind sicherlich die verschiedenen Außenlasten, so dass alle Unterflügelstationen belegt werden können und der typische Look einer MiG-29 im Einsatzflugbetrieb wiedergegeben wird. Optional kann man das Fahrwerk auch eingefahren darstellen und das fertige Modell auf dem beiliegenden Ständer präsentieren. Die Haube aus Klarsichtkunststoff ist sehr gut dargestellt und recht dünn.

Anleitung/Bemalung: Den Bau des Modells zeigt die gefaltete Bauanleitung im kleinen A5-Format klar und deutlich. Eine Bemalung wird nicht beschrieben. Hier muss der gewillte Modellbauende auf zusätzliche Quellen zurückgreifen wie z.B. Bauanleitungen von anderen Kits. Der Decalbogen hat einen eher allgemeinen Charakter und bietet neben den roten Sternen noch zwei Zahlenreichen 0-9.

Fazit: Aufgrund der eigenen Zielsetzung hat Zvezda hier einen einfachen Steckbausatz geschaffen, welcher aber trotzdem für Modellbauende/Sammler in 1/144 interessant sein könnte. Ich stelle mir hier zum Beispiel vor, eine Basis zu haben, um mit eigenen Mittel oder Angeboten aus dem aufkommenden 3D-Druck-Markt einige Verbesserungen zu erreichen.

Sebastian Adolf, Wettstetten (Juni 2024)

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