Vorbild: Der FWD Typ B war ein Allrad-LKW, der im ersten Weltkrieg bei den amerikanischen und britischen Streitkräften eingesetzt wurde. Entwickelt und gebaut wurde er von der Four Wheel Drive (FWD) Auto Company mit Sitz in Clintonville, Wisconsin.

Wie alle Fahrzeuge der Firma FWD verfügte auch das Model B über einen permanenten Allradantrieb. Der verwendete Reihenvierzylinder-Motor leistete 36 PS bei 1800 U/Min. Bei einem Leergewicht von 5,5 Tonnen konnten bis zu 3 Tonnen zugeladen werden. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 24 km/h. Die Fahrzeuge waren anfangs mit Vollreifen auf Speichen- oder Scheibenrädern ausgestattet. In den 1930er Jahren wurden viele von ihnen auf Luftbereifung umgerüstet. Insgesamt wurden über 12000 Stück hergestellt. Sie wurden hauptsächlich zum Transport von Artillerie und Munition eingesetzt. Ein großer Teil von ihnen wurde nach Ende des ersten Weltkrieges in den zivilen Bereich übernommen.

Quelle: Wikipedia

Der Bausatz: Der ursprüngliche Bausatz des FWD Type B wurde von ICM bereits im Jahr 2019 aufgelegt und in der nun vorliegenden Version um einen Spritzling mit zusätzlichen Teilen erweitert. Der Bausatz kommt in einer stabilen Box mit den Maßen 31 x 23,5 x 6 cm auf die Basteltische. Er enthält 5 Gießäste aus grauem Kunsstoff, 1 Gießast mit Klarteilen, einen kleinen Decalbogen und eine Bauanleitung.

Die Gießäste sind dabei sicher in einer Folie verpackt und machen einen hervorragenden Eindruck. Die Teile weisen sehr schöne Details auf und ich konnte keine Fischhaut oder störende Auswerfermarken feststellen.

Gießast A beinhaltet die Bauteile für den Fahrzeugrahmen, wobei ein Teil der Federpakete bereits angegossen sind, die Räder und sogar einen sehr schön gestalteten Motor. Dieser ist nach Abschluss der Arbeiten leider nicht mehr sichtbar. Die Räder sind mehrteilig aufgebaut und man hat die Wahl, sie mit Speichen oder mit Vollmetallfelgen darzustellen.

Gießast B enthält Teile für die Ladefläche. Wobei hier die meisten Teile in die berühmte Restekiste wandern. Der Grund liegt darin, dass hier eine Holzpritsche dargestellt werden kann, die Version des Munitionstransporters jedoch eine Metallpritsche besaß. Zusätzlich findet man den Boden des Fahrerraums mit sehr schöner Struktur wiedergegeben.

An Gießast C finden sich der Kühlergrill mit sehr schönem FWD-Schriftzug, Spriegel, Trittbleche zum Fahrerraum und Teile des Tanks.

Gußast D stellt Kleinteile wie das Lenkrad, die restlichen Federpakete, die sich aus jeweils zwei Teilen zusammensetzen lassen, Auspuff, der leider nicht geöffnet ist, Kardanwelle und weitere Kleinteile für Motor und Fahrerplatz bereit.

Gußast F nun ist der zusätzliche Teileträger, der für den Bau des Fahrzeugs als Munitionstransporter nötig ist. Zu sehen sind Bauteile um die Pritsche in Metallausführung darzustellen, weitere Rahmenteile, die Plane, Räder sowie Werkzeuge. Alles sehr fein ausgeführt und weiterhin ohne irgendwelche erkennbaren Gießfehler.

Als letztes bleibt noch ein ganz kleiner klarer Gussast E mit den Linsen für die Scheinwerfer. Eine Frontscheibe war bei diesem Fahrzeug nicht vorhanden.

Bauanleitung/Bemalung: Die Bauanleitung liegt in Heftform dem Bausatz bei. Nach ein paar Erklärungen und technischen Daten zum Fahrzeug, der Erklärung der Piktogramme und den Angaben zu den benötigten Farben, folgt eine Übersicht der Teile. ICM bezieht sich bei den Farbangaben auf das eigene Sortiment. Der Bau beginnt, wie üblich, mit der Montage des Rahmens und nach 110 !!! Bauschritten steht das fertige Modell vor einem. Die einzelnen Schritte sind dabei sehr übersichtlich dargestellt. Bezüglich der Positionierung der einzelnen Bauteile bleiben keinerlei Fragen offen. Es schließen sich 3 Bemalungsvorschläge an, wobei die Mittlere mein Favorit ist. Dem Bausatz liegt ein kleiner Decal-Bogen mit Beschriftungen für das Fahrzeug bei. Die Decals wurden im Hause ICM auf einem angenehm dünnen Trägerfilm gedruckt.

Fazit: ICM erweitert sein Angebot um ein weiteres Fahrzeug aus Zeiten des ersten Weltkrieges. Vielleicht nicht für absolute Neueinsteiger in das Hobby geeignet, ist dieser Bausatz für Hobbyisten mit etwas Erfahrung durchaus gut zu bauen. Für Freunde von Modellen aus dem WW I auf jeden Fall ein absoluter Gewinn.

Sven Bednareck, Berlin (Mai 2024)

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