Vorbild: In der jungen Republik, die am Beginn des Wirtschaftswunders stand, wuchsen auch die Bedürfnisse nach Transportfahrzeugen. Nach dem VW Käfer, intern Typ 1, entwickelte das VW-Werk auf dessen Basis eine neue Fahrzeuggattung, die als Transporter unter der Bezeichnung Typ 2 konzipiert wurde. Nachdem bereits 1949 erste Skizzen entstanden, begann die Serienfertigung bereits am 08. März 1950 unter der heute bekannten Bezeichnung VW-Typ 2 T1 Bulli. Dieser Spitzname setzt sich vermutlich aus den Anfangsbuchstaben der beiden Worte“ Bus und Lieferwagen“ zusammen oder vielleicht auch durch die bullige Erscheinung des Wagens im Vergleich mit dem VW Käfer. Dessen Boxermotor mit 25 PS trieb anfangs auch den Transporter an und er konnte damit, bei einem Leergewicht von 850 Kg und einer Zuladung von 750 Kg, immerhin eine Höchstgeschwindigkeit von 85 Km/h erreichen. Das Fahrwerk bestand aus einer vorderen Doppel-Kurbellenkerachse mit zwei übereinanderliegenden Drehstabfedern. Die Hinterachse war eine Pendelachse mit Vorgelege, in denen bei den Rädern zwei Zahnräder die Drehrichtung umkehren und so eine weitere Übersetzung bewirken. Diese Portalachse war übrigens identisch mit der des VW-Typ 82 „Kübelwagen“. Das Getriebe aus dem Käfer wurde mit einer geänderten Übersetzung des zweiten Ganges übernommen. Wegen der Vorgelege an der hinteren Achse war das Differential spiegelbildlich eingebaut. Gegenüber dem Käfer, drehten sich die Antriebswellen somit umgekehrt zur Fahrrichtung. Im Laufe der weiteren Entwicklung wurde die Motorleistung auf 34 PS gesteigert und auch die Karroserie bekam jetzt am Heck eine Stoßstange sowie auch eine Scheibe an der hinteren Tür. Nachdem 1960 die Blinker gesetzlich eingeführt wurden, entfielen nun die Winker an der B-Säule und wurden jetzt als kegelförmige Blinker oberhalb der Frontscheinwerfer eingebaut. Mit Beginn der Produktion des Nachfolgemodells VW-T2, endete 1967 die Fertigung des T1 in Deutschland . In Brasilien wurde er jedoch noch neun Jahre weiter, bis 1976 produziert. (nach Wikipedia)

Bis heute gilt neben dem Käfer auch der T1 als ein Symbol des damaligen Wirtschaftswunders. Es gab seinerzeit keine Firma die nicht diesen Transporter in ihrem Fuhrpark besaß, der mit deren Werbung durch die Straßen fuhr.

Der Bausatz: Bevor dieser Bausatz erstmalig im Jahr 2000 als Samba-Bus von Revell auf dem Markt kam, gab es diesen T1 bereits ab 1997 von Hasegawa. Revell hat inzwischen sehr viele Versionen dieses Fahrzeuges, unter anderem auch in der Camping Ausführung, nachgeschoben aber bei der Fertigung auch viele Details überarbeitet und verfeinert. Diese kleinen Veränderungen, im Laufe der Produktion des Originals, sind auch bei den verschiedenen Revell Modellen berücksichtigt worden. Hier sind z.B. die Form der Rückleuchten sowie auch der Frontblinker ein Indiz für eine frühe oder spätere Version. Diese sind Anfangs kegelförmig und erst in den späteren Baujahren in ovaler Form verbaut worden. Bei dem hier beschriebenen Bausatz, handelt es sich um die Version, die ab 1960 produziert wurde und mit Werbung der Firma „Gulf Öl“ versehen ist. Diese Firma war in den 60er und 70iger Jahren im internationalen Motorsport sehr erfolgreich und ist bis heute bekannt für ihre markante Farbkombination.

Der Bausatz ist mit vielen Details und Features versehen. Neben dem vollständigem Innen- und Laderaum lassen sich alle Türen öffnen und auch der gut umgesetzte Motor ist hier vorhanden. Für die Montage sind insgesamt neun Spritzlinge zu verarbeiten. Diese sind in Weiss, chrombedampft, grauem sowie silberfarbenem Kunstoff gespritzt. Die beiden klaren Spritzlinge enthalten Scheiben für alle angebotenen Versionen dieses T1 und werden natürlich hier nicht alle benötigt. Zusätzlich gibt es fünf Vinylräder sowie einen Bogen aus klarem flexiblen Kunstoff.

Die Scheiben sind wirklich sehr gut gelungen und absolut klar umgesetzt. Die Reifen besitzen zwar keinerlei Beschriftungen an den Flanken, aber dafür ist das Profil sehr schön gestaltet und stimmig.

Der Chrombedampfte Spritzling enthält die ganzen Zierteile für Scheinwerfer, Blinker, Griffe, Radkappen sowie viele weitere Kleinteile die gut detailiert sind. Sehr schön gefällt mir hier übrigens auch die Felge für das Reserverad die wirklich sehr schön umgesetzt wurde.

Bemalung: Für die Farbgebung gibt es bei diesem Bausatz natürlich nur eine einzige Farbangabe. Diese bezieht sich auf das klassische Hellblau der Gulf Öl und soll aus den Farbsortiment von Revell zusammengemischt werden, um diese charakteristische Farbe zu erhalten. Inzwischen bekommt man diesen Farbton aber in einem separaten Farbset für Sportwagen bereits fertig gemischt direkt bei Revell. Alle anderen Farbangaben beziehen sich hier, wie immer bei Revell, auschließlich auf das hauseigene Sortiment.

Der Decalbogen enthält neben verschiedenen Kennzeichen, auch sehr schöne und randscharfe Typenschilder sowie Markierungen für Instrumente und Zubehör.

Fazit: Obwohl dieser Bausatz schon länger auf dem Markt ist, hat Revell diesen Transporter sehr gut und auch genau umgesetzt. Immerhin wurde dieses Modell offiziell sowohl von VW als auch von der Gulf Group lizensiert. Als Freund, gerade dieser Gulf Farbkombination ist es natürlich ein Muss diesen VW-T1 in meine Sammlung aufzunehmen. Die Qualität der einzelnen Bauteile und die Detailtreue, in Verbindung mit einer klaren und übersichtlichen Bauanleitung, sorgt bestimmt für großen Bastelspaß. Aufgrund der Vielzahl an verschiedenen Versionen dieses Modells, dürfte Revell bestimmt auch bald noch die Pritschenausführung auf unsere Basteltische bringen, die bisher noch fehlt. Ich bin gespannt.

Dafür beide Daumen hoch.

Reiner Janick, Berlin (Mai 2024)

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