Vorbild: Die Dewoitine D.520 war zu Beginn des Zweiten Weltkrieges das fortschrittlichste Jagdflugzeug der französischen Luftstreitkräfte, welches in den Kampfeinsatz gelangte. Von den reinen Leistungsdaten her war sie der Messerschmitt Bf 109, dem Standard-Jäger der deutschen Luftwaffe, unterlegen, hatte aber eine deutlich bessere Wendigkeit und bessere Eigenschaften im Sink- und Sturzflug. Bis zum Beginn des deutschen Angriffs am 10. Mai 1940 waren 246 Maschinen produziert worden, von denen sich jedoch lediglich 79 bei den fliegenden Einheiten befanden; nur eine einzige Jagdgruppe (Groupe de chasse I/3) verfügte mit 36 Maschinen über die volle Einsatzstärke.

Bis zum Waffenstillstand verbuchten die D.520 insgesamt 114 bestätigte und weitere 39 mögliche Luftsiege, die meisten davon gegen die italienische Luftwaffe. 85 Maschinen gingen verloren. Einer der erfolgreichsten Piloten der D.520 war Pierre Le Gloan, der insgesamt 7 italienische, 4 deutsche sowie (für Vichy-Frankreich) 7 britische Maschinen abschoss und damit zugleich der einzige Pilot des Zweiten Weltkrieges war, der nennenswerte Abschusszahlen auf beiden Seiten erzielte.

Quelle: Wikipedia

Bausatz: Brengun bleibt für die Freunde des kleinen Maßstabs ein Garant für immer wieder interessante Neuheiten. So ist nun die D.520 als Plastikspritzgussbausatz erschienen. In der attraktiven, seitlich öffnenden Schachtel befinden sich ein Rahmen aus grauem Kunststoff, eine kleine Cockpithaube aus klarem Plastik sowie Decals und Bauanleitung. Auf der Rückseite der Verpackung werden die möglichen Bemalungen gezeigt. Insgesamt 25 Bauteile müssen bis zum fertigen Modell verbaut werden.

Grundsätzlich handelt es sich um einen Short Run-Kit. Die Aufteilung der Hauptbauteile ist normal gewählt. Auf allen Oberflächen finden sich feine Gravuren und Details. Der Bau beginnt mit dem Arbeitsplatz des Piloten, welcher ausreichend „eingerichtet“ ist. Es finden sich hier ein Instrumentenbrett, Steuerknüppel und Sitz. Die Gestaltung muss rein mit Farben geschehen, da keine Abziehbilderbilder vorhanden sind. Wer hier mehr Details will, z.B. Sitzgurte, muss auf das ebenfalls von Brengun erhältliche Detailset BRL144189 zugreifen. In diesem befindet sich auch ein Stück Resin, welches den Bereich hinter dem Sitz ausfüllt. Leider ist das beim Basisbausatz vergessen worden. Denn beim Vorbild ist der durchgängige Blick durch die hinteren Fenster nicht möglich. Das Seitenleitwerk ist einteilig mit an eine Hälfte an modelliert. Auf der rechten Seite findet sich bei meinem Besprechungsmuster oberhalb des Ansatzstücks für das Höhenleitwerk eine kleine Sinkstelle, welche zu verfüllen ist. Ansonsten ist die Gussqualität aber durchgängig gut. Die Tragflächen bestehen jeweils aus einer einteiligen Ober- und Unterseite, so dass sich am fertigen Modell die V-Stellung der Flügel zum Rumpf hin alleine ergibt. Interessant ist auch, dass trotzdem die Hinterkante einteilig ist.

Sehr fein sind die beiden Auspuffbänke ausgelegt. Beim Fahrwerk bilden jeweils das Bein und die Abdeckung eine Einheit. Dennoch wirkt das Ganze nicht klobig. Die einteilige Cockpithaube ist gut und dünn produziert. Für den Propeller liegen zwei Ausführungen bei, welche sich hauptsächlich in der Größe des Spinners unterscheiden.

Anleitung/Bemalung: Den Bau des Modells zeigt die Bauanleitung mit guten Grafiken klar und deutlich. Farbangaben werden auch für Detailbereiche, die Angabe sind aber allgemeiner Natur ohne Bezug auf ein Farbprogramm. Die generelle Bemalung und die Position der zahlreichen Decals wird auf farbigen Abbildungen gezeigt, was sehr gut ist.

Die aus zahlreichen Farben bestehende Tarnbemalung der französischen Maschinen ist sicherlich in 1/144 eine Herausforderung. Mit den beiliegenden Decals lassen sich die folgenden Maschinen von ausgewählten Piloten bauen:

  • Dewoitine D.520, weißes M, Mieczyslwa Mümler, GC II/7, Frankreich 1940,
  • Dewoitine D.520, weiße 6, Pierre Le Gloan, GC III/6, Alger-Maison Blanche 1940,
  • Dewoitine D.520, weiße 15, Josef Stehlik, GC II/3, Frankreich 1940,
  • Dewoitine D.520, weiße 2, Yves Rupied, GCIII/7, Frankreich 1940

Der Nassschiebebogen ist glänzend gedruckt und von sehr guter Qualität.

Fazit: Die kleine Dewoitine D.520 ist im Plastikspritzguss in 1/144 eine absolute Neuheit, und Brengun liefert hier einen guten Bausatz ab.

Erhältlich sind die Produkte von Brengun direkt im E-Shop des Herstellers auf www.brengun.cz 

Sebastian Adolf, Wettstetten (Mai 2024)

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