Vorbild: Das Sd. Kfz. 10 bzw. Zugkraftwagen 1 t wurde ab 1934 von der Demag AG entwickelt, wobei es diverse Prototypen gab. Mit dem Muster D 6 wurden die ersten Serienfahrzeuge produziert, die Abschlussausführung war dann die Version D 7. Diese Variante wurde von 1938 bis 1944 zunächst von Demag, dann auch von Büssing NAG, Adler, MWC, MIAG, MNH und Saurer Wien gebaut. Bis Ende 1944 verließen ca.17.500 Fahrzeuge die Fertigung.
Konzipiert war der leichte Zugkraftwagen zunächst zum Transport von kleinen Geschützen wie der 3,7 cm Pak, der 2 cm Flak, sowie der dazugehörigen Geschützmannschaften. In dieser Funktion kam es weitläufig zum Einsatz. Trotz der geringen Zuglast nutzte man das Fahrzeug auch zum Transport anderer Geschütze oder befestigte diese durch Feldumbau auf dem Fahrzeug. Später wurden serienmäßig die drei Varianten Sd.Kfz.10/1 – 10/3 für die Nebeltruppe (chemische Kriegsführung) sowie die Varianten 10/4 und 10/5 mit der 2 cm-Flak auf einer Plattform für die leichte Flugabwehr der Frontverbände eingeführt. Darüber hinaus existierte noch eine Version mit der 5cm Pak. Durch leichte Modifikationen, wie das Weglassen eines Laufrollenpaares, entstand auf Basis des D 7, der leichte Schützenpanzerwagen Sd.Kfz.250.
(Philip Koch, first look, Januar 2021;
Bausatz: Der Bausatz wurde bereits 2021 von Philip Koch ausführlich beschrieben. Deshalb hier nur noch einmal die „Eckpunkte“:
Der Bausatz wird im attraktiven, aber unpraktischen Faltkarton angeboten. Es handelt sich hier um einen qualitativ hochwertigen Bausatz, der sogar von der Zeitschrift „ModellFan“ prämiert wurde.
Der Bausatz besteht aus zwei Spritzrahmen, einem kleine Decalbogen und der Bauanleitung. Danach können vier verschiedene Bemalungsvarianten für dieses Modell ausgewählt werden. Die Detaillierung der Bauteile ist gut. Etwa 1/4 der Bauteile wandert in die Restekiste. Das Glas der Windschutzscheibe ist nicht im Bausatz enthalten. In der Bauanleitung stehen aber die Maße, sodass der Modellbauer aus dünnem Klarsichtmaterial selbst Hand anlegen muss. Einige Sd. Kfz. 10 hatten an der rechten Heckseite ein weiteres Nummernschild. Dieses ist im Bausatz aber nicht enthalten und muss also in Eigenregie angefertigt werden. Werkzeug und feine Teile wurden extra beigefügt und sind nicht angegossen. Die Reifen und zahlreichen Kanister sind zweigeteilt, damit das Reifenprofil und die Henkel realistischer dargestellt werden können. Da die meisten Kanister für die Afrika-Version gedacht sind, wandern hier gleich sieben Stück in die Restekiste. Dies gilt auch für ein übrigbleibendes Paar Scheinwerfer, da sowohl Tarnscheinwerfer als auch die einfache Ausführung beiliegen. Letztere sind sogar ausgehöhlt und können nach dem Lackieren mit Holzleim oder selbstgebauten Linsen geschlossen werden.
Die Decals sind versatzfrei gedruckt.
Bemalungsvarianten:
- Dunkelgrau mit sandgelber Streifentarnung, unbekannte Einheit, Wehrmacht, Russland, 1942
- Dunkelgrau, unbekannte Einheit, Wehrmacht, Polen, Herbst 1939
- Dunkelgrau, unbekannte Einheit, Wehrmacht, Jugoslawien, Sommer 1942
- Sandgelb mit grünen Streifen, unbekannte Einheit, Wehrmacht, Tschechoslowakei, Mai 1945
Fazit: Der Bausatz ist trotz seines Alters von über 13 Jahren weiterhin auf der Höhe der Zeit. Es handelt sich in 1:72 immer noch um das beste Sd.Kfz. 10. Daher ist es sehr erfreulich, dass Special Armour diesen Bausatz wieder anbietet. Aufgrund des unkomplizierten Aufbaus ist er auch für weniger erfahrene Modellbauer geeignet.
Erhältlich im gut sortierten Fachhandel.
Ralph Fengler, Berlin (Februar 2024)