Vorbild: Das Boot gehörte zu den sogenannten Kleinkampfmittel. Es war eines von vielen Projekten, das die Marine, als die Lage des Krieges für Deutschland immer prekärer wurde, entwerfen ließ. Obwohl als U-Boot bezeichnet, war der „Molch“ eigentlich nur ein Tauchboot. 1944 in Dienst gestellt sollte das Boot in Küstennähe operieren. Das Ziel war die Bekämpfung jedweder Angriffe von alliierten Spezialeinheiten, die sich zu Wasser der deutschen Küste näherten. Das Mini-U-Boot konnte Backbord und Steuerbord je ein Torpedo mitführen. Die Besatzung bestand aus einem Mann. Er saß unter einer Glaskuppel in einem kleinen Cockpit im Turm. Vor ihm streckte sich ein Periskop in die Höhe. In 60 Metern Tiefe erreichte das Boot eine Geschwindigkeit von 5 Knoten (ca. 9,2 km/h).
Gebaut wurde der Molch auf einer Bremer Werft. Eine besondere Einheit, als K bezeichnet, wurde zu Sabotageaufgaben an feindlichen Schiffen auch versuchsweise im Mittelmeer und in der Nordsee eingesetzt. Auch diese Kriegsgeräte ließen die Einsätze für die Besatzung zu einem Himmelfahrtskommando werden. Immerhin wurden 390 Boote vom Typ Molch gebaut, die 140 Einsätze fuhren.
Bausatz: Der Stülpkarton mit einem schön gestalteten Deckel enthält einen Rahmen aus grauem Kunststoff mit 28 Teilen. Hinzu kommt ein kleiner Rahmen mit sieben Klarsichtteilen für die Fenster des Turmes und die Luken. Diese sind in zweifacher Ausführung vorhanden. Die Bauteile sind einfach fantastisch gefertigt.
Die beiden Rumpfteile haben feine versenkte Gravuren. Seitlich sind die beiden Kiele zur Stabilisierung des Bootes aufgeprägt. Im Inneren des Turmes sind ein paar Strukturen zu sehen. Das Boot hat nämlich auch eine Cockpiteinrichtung: Der Sitz, die Steuerelemente und die beiden Schotts.
Schaut man sich die beiden Torpedos an, so finden sich auch bei ihnen feine Gravuren. Vorsicht ist geboten, damit die kleinen Propeller nicht abbrechen. Am hinteren Rumpf muss dann noch das Heckstück mit der Schiffsschraube und dem Stabilisator montiert werden. Nicht vergessen, vor dem Zusammenbau des Rumpfes die kleinen Fenster im Turm einzusetzen. Auch das Periskop wird von Innen eingebaut. An dem ist auch die Optik für den Piloten angeprägt.
Bemalung: Der kleine Decalbogen hat die nötigen taktischen Nummern für vier Boote. Auch ein offenes Maul mit vielen Zähnen und der Name „Ursula“ ist dabei. Das S16 hat Übungstorpedos. Zu erkennen an der rot- weißen Farbgebung des Sprengkopfs. Dieses Boot ist im südafrikanischen Militärmuseum in Johannesburg ausgestellt.
Fazit: Dieses tolle Modell einer nicht so tollen Zeit könnte fast schon ein Wochenende Projekt sein. Sehr gut gemacht ICM.
Jürgen Bauer (November 2023)