Skorpion Gasser – Keeler´s Kustoms
Atlantis – 13102 – 1/25

Zur Geschichte:

Jim Keeler beschäftigt sich seit 70 Jahren mit Modellautos und Spielzeug. In den 60er Jahren arbeitete er mit Ed „Big Daddy“ Roth * zusammen und entwickelte die Revell-Kunststoffbausätze für mehrere seiner Fahrzeuge. Als Jim 18 war, wurde er von Revell angeheuert, um deren Automodelle zu entwickeln. Ein toller Job, denn es verschaffte ihm so den Zugang zu den großen Custom Car Herstellern auf jeder großen Automesse und Veranstaltung. Nach dem er sich fast ein Leben lang mit der Entwicklung und dem Vertrieb von Modellen beschäftigt hatte, zog er sich in den Süden Utahs zurück. Seit Kurzem arbeitet er mit Atlantis Models zusammen, die viele der Originalformen von Revell gekauft haben um eine neue Produktlinie im Modellautosektor vorzustellen: Keeler’s Kustoms. 

*Ed „Big Daddy“ Roth (* 4. März 1932 in Los Angeles, Kalifornien; † 4. April 2001) war ein US-amerikanischer Künstler, Car-Customizer und Cartoonist. Seine berühmteste Schöpfung auf dem Papier ist der groteske Nager Rat Fink, den Roth so entwarf, wie er sich den Vater von Micky Maus vorstellte. In seiner Tätigkeit als Customizer war „Big Daddy“ in den 1960er-Jahren eine der Schlüsselfiguren in der Kustom Kulture- und Hot-Rodding-Bewegung Kaliforniens. Dank ihm wurde aus der hauptsächlich auf Leistungssteigerung orientierten Hinterhofszene des Hot Rodding eine Kunstform, in der ästhetische und künstlerische Aspekte eine ebenso große Rolle spielen. Zudem war Roth Pionier auf dem Gebiet der Fiberglas-Karosserien.

(Wikipedia)

Zum Bausatz:

Den Ursprung hatte das Modell 1967 beim Hersteller Revell mit dem fiktiven Design als „Miss Deal“ Funny Car. 2003 erfolgte ein Rebox und 2013 wurde dem Bausatz nochmals eine neue Verpackung spendiert, ohne in diesen Jahren das Kartondeckelbild der „Miss Deal“ zu ändern. Seit 2023 wird der Bausatz als „Skorpion Gasser“ aus „Keeler´s Kustoms“ durch die Firma Atlantis vertrieben. Der Bausatz besteht aus insgesamt 108 Bauteilen.

Die sehr schön nachgebildete Karosserie, im Originalen aus Fiberglas im Stil eines 53er Studebaker Hawk, weist trotz des Alters feine Oberflächenstrukturen auf und ist auf dem Gitterrohrrahmen beweglich gehalten. So lässt sich diese aufstellen und gewährt einen sehr guten Einblick in einen mehrteiligen detaillierten V8-Motor. Für die Motorenwahl stehen ein aufgemotzter Chrysler V-8 und ein Pontiac 421er V-8 zur Verfügung. Beide trotz Alters sehr gut detailliert. Der Chrysler-Motor verfügt sogar über 2 Kipphebelbrücken, die leider unter den Ventildeckeln dann nicht mehr zu sehen sind. Für die elektrische Verkabelung wird mit beiliegendem Draht auch gleich gesorgt. Vorbildlich. Die „Zoomie“ Seitenauspuffrohre sind separat nach Beendigung der Rahmenarbeiten anzubringen. Die „Zoomies“ bedürfen jedoch etwas Nacharbeit, wobei zumindest die Rohre aufgebohrt werden sollten.

Der Gitterrohrrahmen sowie die Vorder- und Hinterachse sind zufriedenstellend wiedergegeben. Die Räder sind nicht beweglich gehalten. Die Vorder- und Hinterradreifen sind aus weichem Vinylmaterial. Die verchromten Plastikteile sind zwar von guter Qualität aber wirken durch die satte Chrombeschichtung etwas unnatürlich. Der Skorpion-Decalbogen ist sauber und randscharf gedruckt und geizt nicht mit zusätzlichem Dekor. So finden sich etliche Herstelleraufkleber von Automobilzubehörlieferanten. Die achtseitige Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 10 Bauabschnitte. Bei den Farben ist Eigeninitiative angesagt. Hier geht es nur um die Benennung der Farben Schwarz, Silber, Hellblau usw.   

Fazit:

Erfreulich, dass Atlantis dieses Funny Car der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts in sein Angebotssortiment aufgenommen hat. Auch wenn es in dieser Dekoration überhaupt nicht existierte, macht dieses Fahrzeug Spaß. Es ist und bleibt ein Funny Car! Der Bausatz ist im gut sortierten Fachhandel erhältlich.

Alexander Hilbig, Berlin (September 2023)