Vorbild: Der VW Corrado (Typ 53i) ist ein Sportcoupé der Marke Volkswagen, das von Herbst 1988 bis Mitte 1995 hergestellt wurde. Das Kraftfahrt-Bundesamt ordnet den Corrado in das Segment Mittelklasse.  Im Mai 1981 begann VW unter dem Entwicklungsauftrag (EA) 494 mit den Arbeiten an einem Nachfolgemodell für den gerade eingeführten Scirocco II. Die technische Basis für den als Nachfolger des Scirocco geplanten Wagen bildete der VW Golf II, während der Scirocco II noch auf dem Golf I basierte.

Der Scirocco III (später Corrado genannt) sollte als technologischer Imageträger 1986 beziehungsweise im Modelljahr 1987 zu einem günstigeren Preis als der aktuelle Scirocco II in Serie gehen. Allerdings geriet der Wagen zu teuer für die direkte Nachfolge. Außerdem war die Motorenauswahl nicht mit der der Scirocco-Palette zu vergleichen. Diese Quadratur des Kreises wurde im Dezember 1984 durch die Formel: „Scirocco 3 plus Scirocco 2 Weiterlauf“ aufgelöst. Der Scirocco III bzw. Corrado sollte als Technologieträger und als hochwertiges Sportcoupé am Markt positioniert werden.

Geplant war ferner, neben dem neuen Modell den Scirocco II mindestens bis 1988 weiter zu produzieren und auf Basis der Polo-Plattform einen Nachfolger für das preisgünstige Sportcoupé zu finden. Da sich jedoch kein günstiges Coupé unterhalb des Corrado zur Marktreife entwickeln ließ, blieb der Scirocco vier Jahre länger als vorgesehen im Angebot. Mit der Höherpositionierung des Corrado zum Sportwagen und nach den bis September 1991 rückläufigen Absatzzahlen des Scirocco II wurde dessen Produktion im September 1992 eingestellt.

Ab März 1986 wurde der EA 494 in der Tradition der Namen von Winden bei VW (Passat, Scirocco usw.) unter dem Projektnamen „Taifun“ geführt. Da jedoch ein Taifun vor allem mit Zerstörung in Zusammenhang gebracht wird, entschied man sich zugunsten von „Corrado“ um. Die Bezeichnung Corrado stammt vom spanischen Wort correr (deutsch „laufen“). (Wikipedia)

Bausatz: Bei diesem Bausatz handelt es sich um einen Jubiläumsbausatz – 35 Years Volkswagen Corrado.

Dazu hat Revell tief in seine Schublade gegriffen und die damalige Bausatzpremiere von 1990 herausgeholt. Dieser blieb damals nicht lange im Programm. 1991 erlebte der Bausatz 2 Facelifts in den Versionen als Cabriolet des Autotuner Zender und in einer Rallye-Version. Soweit mir bekannt, war und ist Revell der einzige Hersteller für einen Corrado in diesem Maßstab.

Das Modell ist in hellgrauem Kunststoffmaterial gespritzt und besteht aus insgesamt 76 Teilen. Die originalgetreu nachgebildete Karosserie weist in der Regel feine Oberflächenstrukturen auf. Obwohl das Fahrzeug über einen recht ordentlich detaillierten Motor verfügt bleibt uns der Blick dorthin verwehrt. Die Motorhaube ist hier fester Bestandteil der Karosserie. Allerdings wird im Bauplan auf die Möglichkeit einer Öffnung der Haube hingewiesen. Hier gäbe es dann nur die Optionen „offen“ oder „zu“. Der erfahrene Modellbauer wird sich hier zu helfen wissen. Die mehrteilige Auspuffanlage ist separat am Wagenboden zu montieren. Vorder- und Hinterachse sind relativ einfach gehalten, d.h. dass einige Achskomponenten als ein Teil zusammengefasst sind. Lenkbar ist das Modell nicht. Nach Abschluss der Fahrwerksarbeiten werden die Räder nur noch eingeclipst und lassen sich drehen. Die Reifen sind aus einem gummiähnlichen Material.

Der Innenraum mit Instrumentenbord, typischen Lenkrad, Sitzen und Rückbank ist korrekt wiedergegeben. Die Klarsichtteile fallen trotz des hohen Alters immer noch zufriedenstellen aus. Diese decken die Verglasung, Scheinwerfer, Rückleuchten und Spiegel ab.

Anleitung/Bemalung: Die Decals zu diesem Modell machen einen sehr vernünftigen und wertigen Eindruck. Mehrere europäische Kennzeichen, Firmen-Logos, Kombiinstrument, Sitzpolster usw. sorgen für ein ordentliches Erscheinungsbild.  Die Bauanleitung führt in 16 Seiten und nach Bewältigung von 41 Baustufen zum Ziel. Die Bemalungsanleitung bezieht sich wie immer auf das firmeneigene Farbensortiment. 6 passende Farben, Kleber und einen Pinsel liefert Revell mit.

Fazit: Eine willkommene Wiederauflage einer deutschen Sportwagenikone. Das Modell selbst ist ein typischer Vertreter der Modellbauqualitätsstandards der 90er Jahre. Wer ihn haben will sollte jetzt zuschlagen, denn die 35 Jahre VW Corrado sind im nächsten Jahr abgelaufen!

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern oder direkt bei Revell.

Alexander Hilbig, Berlin (August 2023)

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