Vorbild: Der BTL-Y-Flügel-Sternjäger, kurz Y-Flügler oder Y-Wing, war eine Serie von Sternjägern der Koensayr-Produktionsgesellschaft, deren viele Modelle von der Galaktischen Republik, der Allianz zur Wiederherstellung der Republik, der Neuen Republik und dem Widerstand als Langstrecken-Bomber, mittlerer Angriffssternjäger und Jagdbomber genutzt wurden, oft als Anti-Großkampfschiff-Bomber und Snubfighter.
Hinter den Kulissen: Der Y-Wing war eines der frühen Designs des für den unverwechselbaren Star Wars-Look verantwortlichen Ralph McQuarrie. Auf den ersten Zeichnungen noch relativ „clean“, wurde in der Modellwerkstatt von ILM daraus ein gut abgerittenes Bastelschiff und ein Musterbeispiel für das „used universe“. Wenn der X-Wing der schöne Terrence Hill der Star Wars-Jäger war, dann war der Y-Wing Bud Spencer – nicht die Optik war wichtig, sondern der durchschlagende Erfolg.
Bausatz: Dieser Kit ist die Wiederauflage des Revell Y-Wings von 2007, damals ein vorbemalter Snap Tite-Kit für das jugendliche Publikum. Am Bausatz hat sich nichts geändert, man kann ihn immer noch weitgehend ohne Kleber bauen. Dafür gibt es jetzt Farben, Pinsel, Kleber, Decals und ein eher uninspiriertes Filmplakat dazu.
Der Maßstab ist eher als Richtwert zu sehen – der Bandai Y-Wing (ebenfalls nominell 1/72) ist kleiner. Dies sieht mehr nach 1/65 aus. Dem Zielpublikum wird es egal sein.
Die Detaillierung ist leidlich gut. Mit guter Lackierung und vor allem einem Washing sollte man sie schön zum Leben erwecken können. Im Cockpit ist nicht viel los. Die Einstiegsluke lässt sich durch ein Scharnier öffnen – das erhöht den Spielwert.
Es sind Figuren aus Weichplastik dabei, nur passen sie nicht so recht zusammen. Der Pilot ist viel zu klein und wirkt neben dem großen Astromech-Droiden wie ein Kind. Oder ist der Droide zu groß? Man weiß es nicht. Einen Display-Ständer gibt es auch, auf dem man das fertige Modell ablegen und schwebend präsentieren kann.
Anleitung/Bemalung: Die Anleitung führt im gewohnten Revell-Stil übersichtlich durch den Bau. Gerade die schwierig zu maskierenden gelben Rally-Streifen sind als Decal dabei – das macht es einfach. Als Bamaloption gibt es nur die eine, auf dem Karton dargestellte Variante.
Fazit: Ein einfacher Einsteigerbausatz, gut geeignet für Anfänger und jüngere Bastler, die das Modell auch bespielen wollen. Wer eine hochdetaillierte Replik für die Vitrine sucht, ist mit der Bandai-Ausgabe dieses Sternenjägers besser bedient.
Christian Höcherl, Berlin (August 2023)