Das Vorbild: Die Nakajima A6M2-N war ein Wasserflugzeug auf Basis des Mitsubishi A6M Zero Model 11 und trug auf alliierter Seite den Codenamen Rufe.

Design und Entwicklung

Das Flugzeug A6M2-N wurde hauptsächlich zur Unterstützung amphibischer Operationen und zur Verteidigung abgelegener Stützpunkte entwickelt. Es basierte auf dem Rumpf des A6M-2 Modell 11 mit einem modifizierten Heck und zusätzlichen Schwimmern. Insgesamt wurden 327 Exemplare gebaut, einschließlich des ursprünglichen Prototyps.

Es diente auch als Abfangjäger zum Schutz der Tanklager in den Stützpunkten Balikpapan und Avon und verstärkte im gleichen Zeitraum den Stützpunkt Shumushu. Solche Jäger dienten an Bord der Wasserflugzeugträger Kamikawa Maru in den Gebieten der Salomonen und Kurilen sowie an Bord der japanischen Angreifer Hokoku Maru und Aikoku Maru bei Angriffen auf den Indischen Ozean. In der Aleuten-Kampagne kämpfte es als Jagdflugzeug mit RCAF Curtiss P-40 Warhawk, Lockheed P-38 Lightning-Jägern und Boeing B-17 Flying Fortress-Bombern. Das Flugzeug wurde auch als Abfangjäger, Jagdbomber und kurze Aufklärungsunterstützung eingesetzt, unter anderem für amphibische Landungen.

Der Bausatz: Seit einiger Zeit warte ich mit Spannung auf den bei Eduard angekündigten Bausatz der Zero als Wasserflugzeugversion. Obwohl damit kein Neuland betreten wird, da das Modell von Tamiya und Hasegawa bereits seit etlichen Jahren erhältlich ist, konnte davon ausgegangen werden, dass Eduard den Bausatz auf Basis der hauseigenen Zero-Bausätze fortführt und damit wieder neue Maßstäbe setzt.

Die Premiere wird mit einem limitierten Combo-Bausatz gestartet. Also zwei Bausätze in einer Box. Diese ist als Stülpbox ausgeführt und wirklich groß. Die Kiste ziert ein ansprechenden Deckelbild, auf dem man zwei der Wasserflugzeuge in schönem Design und unterschiedlicher Farbgebung betrachten kann.

Nach dem Öffnen finden sich darin insgesamt sechs unterschiedliche Spritzlinge in jeweils doppelter Ausführung aus mittelgrauem Plastik, zwei identische Ätzteilebögen, eine Abdeckmaske sowie ein großer Bogen mit Abziehbildern für verschiedene Ausführungen sowie zwei identische kleinere Bögen mit den Wartungshinweisen.

Teilezuordnung:

A: Klarsichtteile
D: Kleinteile mit Schwerpunkt auf den Sakae Motor
G (neu): Rumpfteile
L (neu): Flügelteile
T: Propeller, Schwimmer und Trolley
U: Schwimmerteile und Bomben

Die beiden Spritzgussäste A und D kennt man bereits aus den existierenden Bausätzen. Damit ist schon einmal sichergestellt, dass beide höchsten Ansprüchen genügen und ohne Fehl und Tadel sind.

Bei den beiden als neu ausgewiesenen Gussästen G für die Rumpfteile und L für die Flügel handelt es sich prinzipell um die bereits bekannten Teileträger aus der Typ 11 Reihe. Hier hält sich Eduard an das gleiche Prinzip, das man auch beim Original angewandt hat: Verwendung der Teile mit entsprechenden Anpassungen. Und die hat Eduard entsprechend umgesetzt. An den Flügeln wurden die Aufnahmepunkte für den mittleren Rumpfschwimmer, die beiden äußereren Schwimmer und die Löcher für die Bomben sowie Auswerfer für die Munition der Bordwaffen ergänzt. Auch bei den Rumpfteilen wird man im Vergleich zur Typ 11 Ausführung kleine, aber feine Unterschiede erkennen können.

Bei den beiden Teileträgern T und U handelt es sich um völlig neue Gussäste, die speziell für die Version als Wasserflugzeug benötigt werden. Neben einem neuen Propeller findet man dabei auch einen kleinen Trolley, mit dessen Hilfe das Flugzeug zu Lande transportiert werden konnte. Eine wirklich schöne Idee.
Außerdem liegen die Teile für zwei unterschiedliche Bombenversionen bei.

Alles macht einen perfekten Einfruck und bestätigt den ausgezeichneten Ruf von Eduard.

Der Ätzteilebogen ist speziell für die Version A6M2-N gestaltet und beinhaltet demzufolge auch Teile, die bis dato noch nicht existierten, um eine perfekte Rufe gestalten zu können. Beim Maskierungsbogen findet man eher die bekannte Abdeckmaske.

Der Bauplan: Als Bauplan liegt ein 28seitiges Heft in Farbdruck bei, in dem man auf den ersten fünf Seiten Hintergrundinformationen und Fotos vom Original findet. Danach wird man bis Seite 18 durch diverse Baustufen geführt, die in übersichtlicher und anschaulicher Form den Zusammenbau des Modells erläutern. Besonders wichtig ist auf Seite 15 der Hinweis, entsprechendes Gewicht im Hauptschwimmkörper unterzubringen, um einen Hecklastigkeit des Flugzeuges zu verhindern. Man kennt das Problem unter der Bezeichnung “Tailsitter”.

Wie auch bereits von den regulären Zero-Versionen bekannt, liegt auch hier eine Bauhilfe für die Motorabdeckung bei. Hier ist Vorsicht geboten, denn allzu schnell kann es passieren, dass man die Teile versehentlich mit der Montagehilfe verklebt.

Für die Gestaltung von acht unterschiedlichen Flugzeugen findet man die entsprechenden Abziehbilder.

Die folgenden Ausführungen sind dabei in den Farbgebungen grün bzw. weisslich möglich:

  • Yokohama Kokutai, Tulagi Inseln, August 1942
  • 5th Kokutai, Aleuten, August 1942
  • Kokutai 802, Shortland Inseln, Februar 1943
  • Kokutai 802, Shortland Inseln, Februar 1943
  • Kokutai 452, Kurilen, Juli 1943
  • Kokutai 802, Marshall Inseln, Oktober 1943
  • Sasebo Kokutai, Japan, September 1944
  • Kokutai 934, Moluku Inseln, März 1944

Fazit: Das Warten hat sich definitv gelohnt, denn Eduard setzt mit diesem Bausatz der Rufe die Messlatte um ein deutliches Stück höher. Zusätzlich “regnet” es inzwischen bereits auch schon entsprechende Update-Sets, die das Ganze noch perfekter machen könnten.
Denjenigen, die unbedingt die neue Version erwerben wollen, aber der Combo-Bausatz zu teuer ist, kann das Overtree-Set empfohlen werden. Die entsprechende Bauanleitung ist bereits bei Scalemates zu finden.

Erhältlich im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei Eduard.

Gert Brandl, Berlin (Juli 2023)

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