Das Vorbild:

Das Gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug, kurz GTK Boxer, ist ein Radpanzer. Die Besatzung besteht aus Fahrer, Kommandant, Richtschütze. Die Boxer Variante als Gruppentransporter verfügt über eine Heckrampe und bietet im Missionsmodul Platz für acht Soldaten. Auf dem Vorderteil des Moduldaches befindet sich eine Waffenstation. Das Fahrzeug ist modular aufgebaut und besteht aus einem Fahrmodul und einem auf dem Heck aufgesetzten variantenspezifischen Missionsmodul. Die Kernkomponenten des Fahrmoduls sind das allradgetriebene 8×8-Fahrwerk, die ABC-Schutzanlage und das im vorderen Gehäuse befindliche Triebwerk mit danebenliegendem Fahrerraum. Die Panzerung kann je nach Einsatzzweck verstärkt werden. Weiter Informationen sind hier hier zu finden.  

Das Modell:

Es wurde zuerst 2011 aufgelegt. 2015 erschien es als schweres geschütztes Sanitäts-Kfz (sgSanKfz). Nun liegt erneut der Gruppentransporter vor, der hier schon besprochen wurde.

Die 223 Teile des später 22.7 cm langen Modells kommen im elegant-unpraktischen Seitenöffnerkarton daher. Auf ihm ist auch der bereits bekannte optimistische „NEW“-Schriftzug zu sehen. Das Frontfoto zeigt ein fotorealistisches Bild des Boxers. Auf der Rückseite wird ein gebautes Modell gezeigt. Revell stuft den Bausatz in Level 4 ein.

Die Teile sind sauber gespritzt und entsprechen dem Stand der Technik. Störende Auswerfermarken, die zu spachteln wären, konnte ich nicht entdecken. Auf einigen kleinen Teilen sind zarte Gussnähte zu erkennen, die mit etwas Schleifpapier oder dem Skalpell wegzustreicheln wären.

Inneneinrichtung, zu öffnende Klappen und ähnliches gibt es nicht. Auf die Bauanleitung geklebt ist ein Stück Draht beigefügt, der als Antenne dient. Die Anleitung zeigt wortlos, wie man den Draht erhitzt und auf die Fassung steckt. Die Detaillierung der Waffenanlage ist sehr schön.

Die wenigen Klarsichtteile sind für ihren Zweck geeignet. Die Frontscheibe für den Fahrer beinhaltet auch die Scheibenwischer, so dass das Geschick des Modellbauers bei der Bemalung proaktiv gefördert wird.

Einige Gummiteile sind ebenfalls dabei und müssen sehr sorgfältig vom Ast getrennt werden, da die Verbindungen doch recht dick ausgefallen sind. Sie machen einen durchwachsenen Eindruck. Die Reifen sind mit dem traditionellen Gussgrat in der Mitte ausgestattet, der in traditioneller Weise zu entfernen ist. An den Flanken befinden sich keine Herstellermarkierungen und Größenangaben, die beim Original vorhanden sind.

Die Wasserschiebebilder sind in Ordnung. Aus gegebenem Anlass weise ich darauf hin, dass Wasserschiebebilder auf Klarlack aufgebracht werden. Nachdem sie durchgetrocknet und gegebenenfalls behandelt worden sind, ist eine weitere Schicht durchsichtigen Lacks zur Versiegelung angebracht.

Es können folgende Ausführungen dargestellt werden:

  • Infanterieschule Hammelburg, 2016
  • JgBtl 292, Donaueschingen, 2014

Die Bauanleitung ist farbig. Farbangaben werden nur für die Revellfarbenpalette gegeben, so dass dem Modellbauer die Wahl eines alternativen Farbenherstellers erspart bleibt.

Fazit:

Ein gutes Modell eines aktuellen Bundeswehrfahrzeugs wird neu aufgelegt. Die Qualität stimmt. Man könnte sich eine zu öffnende Heckklappe wünschen, vielleicht eine rudimentäre Inneneinrichtung oder noch mehr Detaillierung. Es ist jedenfalls schon alles da, um ein hochwertiges und detailliertes Modell zu bauen. Zwar trüben die Reifen den Gesamteindruck, doch muss man fairerweise sagen, dass zu einem guten fertigen Modell auch vom Modellbauer angemessen bearbeitete Reifen gehören. Da macht es nichts, wenn man von der Lauffläche einen Gussgrat wegschleifen muss, sondern gehört zum Arbeitsgang dazu. Der Bausatz ist eine klare Kaufempfehlung.

BK, Juli 2023

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