Vorbild: Die Kriegsfischkutter KFK waren für den Einsatz als küstennahe Patrouillen-Boote umgebaute Fischkutter. Zwischen 1939 und 1945 entstanden bis zu 500 Stück. Neben der Sicherung der Nord- und Ostseeküsten kamen diese Boote auch zur U-Boot Jagd zum Einsatz. Für diesen Zweck wurden einige Kutter mit Sonar ausgerüstet. Neben der Standard Flugabwehr Bewaffnung von 2cm und 3,7cm Fla-Geschützen konnten sie auch mit Wasserbomben ausgerüstet werden. Während die einfacher ausgerüsteten Boote unter der Bezeichnung KFK I und KFK II liefen, wurden die U-Boot-Jäger als KFK III bezeichnet. Die Boote hatten eine Länge bis zu 30 Metern. Angetrieben wurden sie mit Dieselmotoren unter Deck. Kutter, die den Zweiten Weltkrieg überlebten, wurden wieder für ihre ursprünglichen Aufgaben zurückgebaut. Obwohl sie historisch kaum Beachtung fanden, waren die KFK für die deutsche Kriegsmarine eine wichtige Unterstützungsflotte.
Bausatz: Lange mussten die maritimen Modellbauer auf einen Bausatz warten. Vier Gussäste mit 139 Teilen bieten alles was für einen KFK III notwendig ist.
An den beiden Rumpfhälften findet man schöne Strukturen, oberhalb des Rumpfes. Sie sind auch im inneren Bereich nachgebildet. Auswerfer Ringe sind da vorhanden, wo man sie nach der Fertigstellung nicht mehr sieht. Die Speigatten, es handelt sich um die Öffnungen oberhalb des Decks, sind sauber durchbrochen. Um eine Reling zu ziehen, hat ICM den Rumpf mit den nötigen Stangen versehen. Auf dem Deck mit guter Holzstruktur finden jede Menge an Poller, Zugänge zum unteren Bereich, die bei Schiffen typischen gebogenen Lüfter und natürlich die Ankerwinde und eine Schleppboje für die Minenräumung Platz. Für die Fenster des schön detaillierten Steuerhauses liegen Klarsichtteile bei. Dann gibt es auf dem Vorderdeck ein Schanzkleid und den Anker. Dieser sollte aber mit der Winde verbunden werden.
Die Positionslampen auf dem Ruderhaus sind ebenfalls aus klarem Material gefertigt. An dem Haus werden dann noch Rettungsringe, ein Schlauchboot und auf dem Dach eine Art von Verkleidung angebracht. Am Heck können die Wasserbomben positioniert werden. Die beiden Plattformen für die Geschütze strotzen nur so von Details. Die Holzmaserung ist ausgezeichnet und die runden Relinge entsprechen in ihrer Ausführung ebenfalls dem Maßstab. Hinten wird nun die 2cm – und vorne die zweite Flak positioniert. Auch die beiden Geschütze gehen aus Plastik gefertigt in Ordnung. Für die Plattformen sind selbstverständlich die Aufgänge vorhanden. Am Schluss noch das Ruder und die Schiffsschraube montiert, den hinteren Hauptmast und den Fockmast angeklebt und fertig ist das schöne Modell des Kriegsfischkutters. Dem Bausatz liegt auch ein attraktiver Ständer bei.
Anleitung/Bemalung: Die ICM typische Bauanleitung bietet zwei Möglichkeiten der Lackierung. Einmal ein Kutter aus dem Jahr 1944 in neutralem Grau und schwarzem Unterrumpf. Und ein Boot, ebenfalls 1944. Das neutrale Grau, ist mit Tarnstreifen in Dunkelgrau versehen. Das Deck und die Plattformen sowie das Steuerhaus können in verschiedenen Holztönungen dargestellt werden.
Fazit: ICM bleibt seiner Linie treu, Modelle zu produzieren, die nicht unbedingt dem Main-Stream entsprechen. Sämtliche Bauteile haben eine gute Qualität. Sehr zu empfehlen.
Bausatzvorstellung: Jürgen Bauer (Mai 2023)
Vorbild: Daniel Eifler