Das Vorbild: Die Lockheed C-130 Hercules des US-amerikanischen Herstellers Lockheed Corporation ist ein militärisches Transportflugzeug mit vier Turboprop-Triebwerken. 1956 wurden die ersten Maschinen an die US Air Force geliefert. Sie wird bis zum heutigen Tag gebaut, und mehr als 2500 Stück wurden an über 80 Staaten, darunter auch Deutschland verkauft. Die C-130J ist die bisher jüngste Weiterentwicklung der C-130. Daneben existiert mit der C-130J-30 eine um fünf Meter verlängerte Variante.

Der Bausatz: Der Bausatz ist aus dem Jahr 2022 und wurde zuerst im Jahr 2020 als C-130 H aufgelegt. Das Verpackungsbild einer gerade startenden Hercules ist ansprechend. Geöffnet wird die stabile Verpackung von oben.

Die Plastikteile wirken sehr gut gegossen. Besondere Fehler sind nicht erkennbar. Auf der Innenseite der Rumpfhälften sind einige Auswerfermarken zu sehen, die beim fertigen Modell zum größten Teil verdeckt werden. Die Außenhaut des großen Flugzeugmodells ist gut detailliert. Die Beladungsklappe am Heck des Flugzeugs kann geöffnet dargestellt werden. Da das Innere des Modells ebenfalls gut detailliert ist, wäre dies kein Fehler. Dazu passt der wahlweise zu öffnende  Seiteneingang für die Cockpitcrew.

Drei Figuren sind passend ebenfalls beigefügt. Sie sind ein echtes Highlight. Sie sind in sitzender Position dargestellt. Die drei unterschiedlich gearbeiteten Gesichter sind scharf mit Einzelheiten und sehr realistisch gearbeitet. Die Räder haben eine abgeflachte Seite, um die Verformung bei gelandetem Flugzeug darzustellen. Die Felgen sind ordentlich detailliert, doch den Reifen selbst fehlt jede Einzelheit. Die Plastikteile weisen weder Seitenaufschriften noch Profil auf. Sie sind nur glatt.

Cockpithaube und die anderen Klarsichtteile machen einen guten Eindruck und müssen nicht nachgearbeitet werden.

Anleitung/Bemalung: Die Wasserschiebebilder haben zwei Bögen bekommen. Ein kleinerer Bogen enthält die üblichen Aufschriften sowie diejenigen für die Cockpitinstrumente. Ein großer Bogen trägt die großen Kennzeichen sowie die Markierungen auf der Außenhaut, um die Bereiche zu kennzeichnen, die von der Wartungsmannschaft betreten werden kann. Dies sind sehr große Wasserschiebebilder. Sie bestehen nicht bloß aus der Markierung selbst, sondern umfassen die gesamte zu markierende Fläche. Dies erleichtert die Positionierung ungemein. Ob man derart große Flächen mit Kunststoff bedecken will, ist eine andere Frage. Mit einem scharfen Skalpell hat man die Wahl.

Die Bauanleitung ist schwarz-weiß und übersichtlich. Die Anleitung für die Bemalung besteht aus einer separaten farbigen Seite. Dieser konsequente Minimalismus ist durchdacht und jedenfalls für die Bemalung dieses Modells völlig ausreichend. Farbangaben werden für Zvezda- und Tamiyafarben gemacht.

Folgende Versionen sind darstellbar:

  • 135th Airlift Squadron, Maryland Air National Guard, Warfied Air Force Base Baltimore, 2000
  • RAF 24 Squadron, Lyneham Airbase, 2010

Fazit: Wer sich für die militärische Luftfahrt der Neuzeit interessiert, wird über kurz oder lang auf die Hercules stoßen. Hier liegt ein guter Bausatz eines solchen Flugzeugs vor. Er ist schön detailliert. Es gibt die Möglichkeit, die ebenfalls gut geratene Inneneinrichtung jedenfalls teilweise zu zeigen. Drei außerordentlich gut gestaltete Pilotenfiguren sind etwas Besonderes. Die schlecht gearbeiteten Räder können durch gute Bemalung gewinnen, und zumindest sind sie schon abgeplattet. Doch empfehlenswerter ist der Ersatz durch hochdetaillierte Resinteile vom Zubehörmarkt.

BK, Februar 2023

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