Das Vorbild: Der Einheits-PKW 4 wurde in großen Stückzahlen von der Deutschen Autoindustrie gebaut. Ausnahmslos wurden dieser PKW von allen damals bekannten Herstellern produziert, deshalb auch der Name „Einheits- PKW“. Das KFZ-4 war ein Truppenluftschutzfahrzeug und nur diese Ausführung hatte das typische Zwillings-MG montiert.
Der Bausatz: Die Firma Revell hat ihre Modellpalette von Wehrmachtsmodellen um ein Weiteres erweitert. Diesmal ein Einheits-PKW 4. Wie bei Revell im Bereich Militärmodellbau üblich, ist dieses Modell keine Eigenentwicklung, sondern entstand in Zusammenarbeit mit der Modellbaufirma ICM. Hier ist das Basismodell bereits im Jahr 2018 erschienen. Ein gutes Modell, mit vielen interessanten Details. Der hier beschriebene Bausatz ist ein Update des bei ICM im Jahr 2021 überarbeiteten Modells.
Die Verpackung ist der für Revell typische Faltkarton mit Seitenlaschen. Die Bauanleitung besteht aus 27 Seiten und ist in 97 Bauabschnitten untergliedert. Es gibt drei Farbgebungsvorschläge, die in Farbe gedruckt sind. Im Bausatz enthalten sind sieben Spritzrahmen im A4 und A5 Format aus grauem gut zu verarbeiten Kunststoff.
Die Rahmen sind sauber gegossen. Es sind fast keine Auswerferspuren zu sehen. Das Modell verfügt über einen Motor samt Anbauteilen. Dieser ist so gut gelungen, dass es fast zu Schade ist ihn einzubauen und unter der Motorhaube zu verstecken.
Der Fahrzeugrahmen enthält viele Details. Alle Bauteile sehen sehr sauber aus. Beim Zusammenbau muss man jedoch sehr genau arbeiten, damit das Modell später nicht nur auf drei Rädern steht.
Der gesamte Fahrzeugaufbau besteht aus Einzelteilen wie Seitenwände, Heckteil und Frontbereich mit dem Kühlergrill. Hier ist auch ein sauberes und genaues Arbeiten notwendig. Jede Tür besteht nur aus einem Bauteil weshalb diese ein wenig klobig aussehen. Bei Miniart werden solche Fahrzeugteile immer zweiteilig und damit filigraner konzipiert.
Nicht besonders gelungen ist auch der Kühlergrill mit nicht durchbrochenen Lamellen. Das gleiche gilt auch für die Kotflügel, denn auch hier sind leider die Lüfterlamellen nur angedeutet. Zum Glück gibt es schon auf dem Zubehörmarkt sehr schön gestaltete Zurüstteile. Hier ist es meist von Vorteil, wenn man diese nicht gleich beim Erscheinen eines neuen Modells kauft, sondern wartet bis der Zubehörmarkt aktiv wird. Das Verdeck ist ebenfalls leider sehr einfach dargestellt. Hier kann man aber leicht selbst Verbesserungen vornehmen oder halt auch wieder auf Zurüstteile ausweichen. Dem Bausatz liegen diesmal „richtige“ Räder aus Kunststoff bei. Diese sind sehr gut gelungen und somit ist hier auch kein Ersatz notwendig.
Das Zwilling-MG samt Sockel ist schon fast ein kleiner Bausatz für sich. Alle Bauteile sehr filigran. Alles sehr gut detailiert und umgesetzt. Wer will, der kann sich aber selbst hier noch ein Zurüstsatz holen und sich dann noch so richtig austoben.
Es ist ein kleiner Klarsichtbogen vorhanden. darauf enthalten sind natürlich die Fenster und sogar die Scheinwerfergläser. Ein Ätzteilbogen ist leider nicht vorhanden. Der Decalbogen ist sauber gedruckt. Hier zeigt sich das Können von Revell. Der Bogen enthält die Decals für drei baubare Varianten des Fahrzeuges.
Bemalung: Es gibt drei Farbgebungsvorschläge, in Farbe gedruckt. Die erste Variante ist komplett in Wehrmacht-Grau von 1940. Die zweite Variante stellte ein Fahrzeug in Tunesien-in Jahre 1942 da, natürlich in Afrika-Gelb. Die Dritte Farbvariante schließlich in eine Tarn- Variante- einer Einheit in der Ukraine
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Fazit: Ein gutes Modell, mit vielen guten Details.
Danke an Revell für die Bereitstellung dieses Besprechungsmodells
Holger Syring (Januar 2023)
Lieber Modellbaukollege Holger,
„DIE Firma Revell hat SEINE Modellpalette erweitert.“ Da ist beim Verstehen des grammatikalischen Geschlechts wohl etwas schief gelaufen.
L G
Lieber Peter,
Den Artikel habe ich für Holger eingestellt und leider nicht auf diesen Fauxpas geachtet.
Wird sofort korrigiert. Danke für den Hinweis.
LG
Reiner
Hallo, ich möchte noch auf einen gravierenden Fehler am Modell hinweisen. Die Munitionskisten am Heck sind einfach zu hoch. Wertet man originale Fotos von damals aus erkennt man, dass der Übergang von der Hecktür zur Karosserie gerade verläuft und nicht gestuft wie beim Bausatz. In echt war der hintere Teil der Karosserie niedriger als bei den Kfz. 1 auf dem gleichen Fahrgestell. So war der Querschnitt der Kästen fast quadratisch und nicht deutlich rechteckig wie beim Bausatz. AUf die schnelle war ich nicht in der Lage ein Foto zu finden, die der Auslegung des Bausatzes entspricht. Hier ist beim Bau deutliche Nacharbeit erforderlich um ein stimmiges Ergebnis zu erzielen.
Grüße, Holger Erdmann.
Lieber Holger,
vielen Dank für diesen Hinweis, der ja in diesem Fall von einem absoluten Experten stammt.
Mein Verständnis ist hier, dass man einfach das Grundmodell bzw Design vom Kfz. 1 einfach für das Kfz 4
direkt übernommen hat, ohne auf dieses Detail zu achten.
Gert Brandl