Vorbild: Bei Northrop entstand als Weiterentwicklung der Gamma ein militärisches Flugzeug. Es war die Northrop Gamma 2F, deren Weiterentwicklung über die XA-16 in der A-17 mündete. Die Serienproduktion lief bei Northrop an und wurde später bei Douglas (nachdem 49 % Anteile an Northrop erworben wurden) als DB 8A weitergeführt. Die Bezeichnung A-33 erhielten 31 DB-8A-5, die ursprünglich für Peru bestimmt waren und von der USAAF für Trainingszwecke eingesetzt wurden. Norwegens Bestellung über 36 Exemplare wurde auch ausgeliefert, jedoch an die Exilluftwaffe in Kanada. Der Irak erhielt 1940 DB-8A-4, die im Grunde mit der A-17A identisch waren. Alle Exemplare wurden während des Aufstandes gegen die britischen Mandatstruppen im Mai 1941 durch die RAF zerstört. Eine DB-8A-3P ist in Peru erhalten geblieben. Die Version DB-8A-2 wurde in den 30er Jahren nach Argentinien exportiert.
Die Niederlande bestellten im März 1939 18 DB-8A-3N. Diese wurden im September 1939 geliefert. Bis zum November waren diese alle einsatzbereit. Allerdings hatte man nicht genug passende Abwurfwaffen für diese Bomber. So wurde das Muster als schweres Kampfflugzeug zweckendfremdet. 11 wurden gegen die Luftwaffe eingesetzt, und keine von diesen überlebte. Die restlichen Flugzeuge wurden innerhalb kürzester Zeit zerstört. Scheinbar hatten aber die Nr. 394 und die Nr. 395 überlebt, und eine wurde nach Tests in Rechlin noch 1941 in Brandenburg-Briest (Fluglehrerschule) in der deutschen Luftwaffe eingesetzt. Die andere mit der Kennung DF+IR stürzte im August 1940 ab.
Bausatz: Nach diversen Bausätzen der A-17/DB8A in 1/72 unter den Labels MPM und special hobby folgte nach einer Sonderedition der DB-8A-3N nun ein Bausatz der niederländischen Variante. In dem typischen Stülpkarton von special hobby befinden sich gut verpackt zwei hellgraue Spritzlinge mit 57 Einzelteilen, ein Resinteil, ein kleiner Fotoätzteilbogen, zwei Klarsichtteile, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bauanleitung. Ein paar Teile sind für andere Versionen und wandern in die Restekiste. Leider hat man nur einen kleinen Fotoätzbogen beigelegt. So muss man selbst aus der Restekiste das Cockpit ein wenig „veredeln“. Immerhin gibt es paar Sitzgurte. Es gibt bisher keine Innenaufnahme der deutschen oder niederländischen DB-8A. und somit hat man ein paar Freiheiten. An den Rumpfinnenseiten gibt es ein paar dem Original nachempfundenen Strukturen.
Der Motor besteht aus einem Stern und sollte einfach nur sorgfältig bemalt werden. Der mittlere Teil der unteren Tragfläche wird zuerst mit dem Rumpf verbunden. Hier wird das Resinteil untergeklebt. Danach folgen die beiden oberen Hälften und dann erst die beiden Außenteile der unteren Tragflächenhälften. Für die Halterungen der Bomben unter der Tragfläche werden die restlichen Fotoätzteile benötigt. Die beiden Teile des Höhenleitwerks haben scharfe Hinterkanten.
Das Fahrwerk ist etwas einfach. Beim Original war es aber auch nicht viel anders. Die Motorhaube wird samt Motor an den Vorderrumpf befestigt. Es gibt eine einteilige Luftschraube. Ob das jeweilige Original noch die vier Flächen-MGs hatte, das muss der Modellbauer selbst entscheiden. Diese vier kleinen Browning FN 7,92mm muss man allerdings selbst anfertigen. Aus einem Stück besteht die große Kanzel. Für die Montage der Antennendrähte gibt es eine schöne Frontansicht.
Die Bemalungsanleitung ist natürlich mehrfarbig. Es gibt die Farbhinweise auf Tschechisch, Englisch, für das FS-System und für die Gunze-Farben. Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.
Bemalungen:
- DB-8A-3N, weiße 390 der niederländischen Luftwaffe, Mai 1940;
- DB-8A-3N, weiße 382 der niederländischen Luftwaffe, Herbst 1939;
- DB-8A-3N, weiße 382 der niederländischen Luftwaffe, 10. Mai 1940;
- DB-8A-3N, KK+UI ex Nr. 394, als Testflugzeug in Rechlin, Juni 1940.
Fazit: Special hobby liefert hier einen aktualisierten Bausatz der Douglas DB-8A-3N in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer. Für diesen ist er zu empfehlen.
Literatur:
A-17 – The complete History of the Northrop Attack Planes an its Export Derivatives, Warplane Plus No. 01, Santiago Rivas, Amaru Tincopa, Nico Braas und Edwin Hoogschagen, Violaero 2019, ISBN 978-90-8616-271-0.
Volker Helms, Godern (Februar 2023)