Vorbild: Nakajima entwickelte als Begleitjäger für die japanische Marine die J1N1 „Gekko“. Der alliierte Codename war „Irving“. Der Erstflug war im Mai 1941. Es war ein zweimotoriger Tiefdecker, der von zwei Nakajima Sakae 21/22 14-Zylinder-Sternmotoren angetrieben wurde. Die Bewaffnung war etwas unkonventionell. Es wurden jeweils zwei 20-mm-Kanonen nach oben und nach unten feuernd eingebaut.

Bei den ersten Varianten waren Suchscheinwerfer montiert. Ab der Variante J1N-Sa, die ab 1943 gebaut wurde, war ein Radarsystem montiert. Gegen die B-17 und B-24 hatten die japanischen Jäger noch Erfolge zu verzeichnen. Bei der leistungsfähigeren B-29 war es schwieriger, denn die Höhenleistungen waren nicht so gut. Aber das Radargerät funktionierte gut. Somit erzielten einige Besatzungen bis zu neun Abschüsse. Die letzten „Gekko“ wurden zu Kamikaze-Einsätzen benutzt.

Bausatz: Der Hobby2000-Bausatz der Nakajima J1N1-S „Gekko“ in 1/72 ist ein alter Bekannter von Fujimi. Dieser Bausatz erschien erstmals 1994. Nun gab es ein Reboxing bei Hobby2000 in zwei Varianten. Diese ist die J1N1-S „Early“. In dem etwas zu großen attraktiven Stülpkarton befinden sich gut verpackt zwei hellgraue Spritzlinge mit 55 Teilen, ein klarer Spritzling mit zehn Teilen, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- sowie Bemalungsanleitung. Leider fehlen die früher bei Hobby2000 üblichen Zugaben, wie z.B. Masken.

Die Abspritzung der Bauteile ist nach schon fast 30 Jahren noch tadellos. Es gibt feine versenkte Gravuren aber auch teilweise eine einfache Detaillierung. So kann man die Cockpiteinrichtung durchaus als rudimentär bezeichnen. Es besteht aus fünf (!) Teilen. Immerhin gibt es Decals für die Instrumente.

Für die beiden Nakajima Sakae-Sternmotore gibt es ein Relief, aber die Motorverkleidungen sind auch sehr eng. Sehr einfach hat man bei Fujimi damals die Hauptfahrwerksschächte gestaltet. Das war schon 1994 unterdurchschnittlich. Die beiden Hauptfahrwerksräder haben leider Auswerfermarkierungen und wirken etwas einfach. Profil haben sie leider auch nicht. Ersatz ist leider wohl nicht in Sicht.

Die Cockpitverkleidungen sind ausreichend dünn und durchsichtig. Natürlich haben die Kanonenläufe keine offenen Mündungen. Hier kann man ein wenig mit Farbe improvisieren. Die aus drei Großbauteilen zusammenzubauende Tragfläche hat leider keine scharfe Hinterkante. Diese findet man nur an den Höhenrudern.

Der tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckte Decalbogen enthält die nötigsten Markierungen. Die Farbhinweise beziehen sich auf die Systeme von AK, Alclad 2, AMMO, Mr.Color, Revell und Tamiya.

Bemalungen:

  • J1N1-S, weiße UI-20, 251. Marine Kampfgruppe, Rabaul, Sommer 1943;
  • J1N1-S, weiße R3-64, Atsugi Kampfgruppe, Kisarazu, 1943.

Fazit: Dieser Hobby2000-Bausatz der frühe Nakajima J1N1-S in 1/72 liefert zwei interessante Bemalungsvarianten und gut gemachte Bemalungshinweise sowie tadellose Decals. Ansonsten fehlt der aus der Anfangszeit von Hobby2000 übliche Mehrwert. Somit kann man nur auf die Detaillierungssätze von Eduard zurückgreifen. Hoffentlich sind auch bald wieder Masken verfügbar. Ansonsten wird man zur Zeit noch bei Dead Design Models fündig.

Volker Helms, Godern (Oktober 2022)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert