Vorbild: Das Konstruktionsbüro von Michail Mil entwickelte dem Mi-2 (NATO-Code: Hoplite) 1960 in verschiedenen Varianten. Der Erstflug fand am 22. September 1961 statt. Im Gegensatz zum Vorgänger Mi-1 verfügte er über eine geräumigere Kabine, die Triebwerke, zwei Gasturbinen GTD-350 und das Hauptgetriebe befinden sich oberhalb des Rumpfes. 1964 übernahm WSK-Werk Swidnik/Polen den Lizenzserienbau des Mi-2. Am 4. November 1965 flog der erste rein polnische PZL Mi-2 benannte Hubschrauber erstmals. 1966 lief die Serienproduktion an. Von April 1972 bis August 1985 erhielten auch die LSK/LV der NVA und die Grenztruppen 48 Mi-2. Der Hubschrauber wurde bis 1986 in ca. 24 Varianten und 5450 Stück gebaut und fliegt bis heute im Einsatz.

Bausatz: Längere Zeit war die Mi-2 in 1/144 von der tschechischen Firma Stransky angekündigt. Nun ist dieser Bausatz unter dem Label von Mark I Models aus Prag erschienen. In der für diese Firma typischen Machart wurden insgesamt drei verschiedene Boxen auf den Markt gebracht, welche verschiedene Themengebiete mit den möglichen Bemalungen bearbeiten. Bei allen Auflagen befinden sich aber immer das gleiche Plastik im Kasten, welches den Bau von je zwei Modelle ermöglicht. Dafür müssen jeweils 34 Teile zusammengebaut werden, welche sich auf einem Rahmen aus sandfarbenem Kunststoff und einem aus klarem Plastik befinden. Diese beiden Spritzlinge sind also je zweimal in dem seitlich öffnenden Karton enthalten.

Beim ersten Betrachten hat man den Eindruck, dass die Teile etwas filigraner wirken als bei den anderen Bausätzen von Mark I. Hier und da findet man etwas Fischhaut, welche aber leicht entfernbar sein sollte. Die Bauteile sind typisch geteilt. Für die Kabine gibt es eine Inneneinrichtung, welche einen standardmäßigen Rüststand mit Sitzen zeigt. Bei Trainingsvarianten war ja ein zweiter Pilotensitz verbaut. Wer es also hier genau nehmen will, muss noch etwas mehr recherchieren. Für die Darstellung des Instrumentenbretts sind Decals vorhanden. Das Innenleben sollte gut durch die Klarsichtteile sichtbar sein. Interessanterweise sind die Kabinenfenster als Streifen ausgelegt.  Der Einlaufteil für die Turbinen ist ein separates Bauteil. Hier soll dann auch laut Angabe in der Bauanleitung 3g Gewicht verbaut werden, damit das fertige Modell auf dem Bugfahrwerk steht.

Komplettiert wird der Rumpf von unten her mit einer Bodenplatte, an welcher auch die Streben des Hauptfahrwerks angespritzt sind. Die Oberflächen zeigen zahlreiche Details in Form von feinen Gravuren und erhabenen Streifen. Die Abgasrohre der Turbinen sind geschlossen und sollte mit einem passenden Bohrer aufgebohrt werden. Die externen Zusatztanks sind ebenfalls vorhanden. Sie entstehen aus jeweils drei Teilen. Die Bauanleitung zeigt klar die spätere Position am Rumpf, welche nicht symmetrisch ist. Der Hauptrotor entsteht aus dem Rotorkopf, den drei einzelnen Rotorblättern und einer angedeuteten Taumelscheibe mit den Verstellarmen.

Anleitung/Bemalung: Den Bau des Modells zeigt die Bauanleitung klar und deutlich in vier Schritten. Farbangaben erfolgen in allgemeiner Form ohne Bezug auf ein Farbprogramm eines Herstellers. Die möglichen Bemalungen werden in farbigen Zeichnungen gezeigt. Diese sind übrigens in 1/144 gehalten, so dass sie durchaus als Hilfe bei der Lackierung dienen können. Die Decals, welche glänzend gedruckt sind, sind von guter Qualität. Sie sind allerdings nicht nummeriert, so dass man sie durch den Vergleich mit den Zeichnungen identifizieren muss.

Die hier vorgestellte Box erlaubt den Bau der folgenden Maschinen:

  • Mil Mi-2P, B-2047/Policie, c/n 5311147060, Luftmedizinischer Service der tschechoslowakischen Polizei, Prag-Ruzynê, Tschechoslowakei Herbst 1991
  • Mil Mi-2P, D-HZPL, Polizeihubschrauberstaffel Brandenburg, Berlin-Schönefeld, Deutschland 1993-1999
  • Mil Mi-2S, HA-BCB, nationaler ungarischer Medizin- und Notfallservice, Flughafen Székesfehérvár, Ungarn in den 1980er Jahren
  • Mil Mi-2 Plus, P-5003, Indonesische Polizei, Flughafen Pondok Cabe, Jakarta, Indonesien, 2014 – 2019

Fazit: Mit diesem Bausatz macht Mark I Models den Modellbauenden in 1/144 sicherlich eine große Freude. Aufgrund der weltweiten Verbreitung dieses wichtigen Musters ist eine bunte Vielfalt möglich.

Vorbildteil: Volker Helms

Sebastian Adolf, Wettstetten (September 2022)

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