Vorbild: Die Hawker Tempest ging aus der Hawker Typhoon hervor. Wesentliche Änderung war der neue Tragflügel mit einem Laminarprofil. Damit wurde die Tempest zum besten Jagdflugzeug für mittlere und niedrige Höhen während des 2. WK. Das störanfällige und mit hohem Wartungsauswand behaftete 24-Zylinder-Triebwerk der Tempest V, das besonders den Einsatz der Typhoon erschwerte, konnte im Laufe der Zeit deutlich verbessert werden. Der Zulauf der in der Nomenklatur vor der V liegenden II verzögerte sich ebenfalls auf Grund von Schwierigkeiten mit dem Centaur Sternmotor erheblich. Die Tempest II griff in die Kampfhandlungen über Europa nicht mehr ein. Aber schon kurz nach der Bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches rüsteten die Tempest V Verbände der 2nd TAF der BAFO auf die Tempest II um. Die bullige Tempest II, in ihrer eleganten Formgebung die Inkarnation des schweren Jagdflugzeugs, war Höhepunkt und auch Endpunkt der propellergetriebenen Jagdflugzeuge. Lediglich in der Navy gab es noch mit der Sea Fury, deren Formgebung auf ihren Ursprung in der Tempest II verweisen, und der Wyvern ein Herauszögern dieser Ära.
Das Modell: Passgenauigkeit und Originaltreue sind hervorragend, die Oberfläche weist feinste Details auf, die Darstellung der Rundkopfvernietung ist Geschmackssache.
Ein fortgeschrittener Bau (auf Basis der Variante von Special Hobby) lässt keine Schwierigkeiten erkennen. Besondere Aufmerksamkeit und vorgelagerte Trockenanpassung ist für den Bereich der Rumpf-Kanzel(Klarsichtteile)-Verknüpfung dringend empfohlen, um möglichen Teileversatz zu vermeiden.
Einen Rüffel für Eduard gibt es dennoch. Die Abgasendrohre sind in der Spritzgussversion ausgesprochen hässlich, da am Ende verschlossen. Der Querschnitt ist leider nicht rund, so dass ein einfaches Aufbohren als Lösung entfällt. Statt die wunderbaren Resin-Teile als Ersatz dem Bausatz beizulegen, gerne auch gegen einen kleinen Aufpreis, müssen diese getrennt käuflich erworben werden.
Die Klarsichtteile sind von gewohnt sehr guter Qualität.
Die standardmäßig zu den Bausätzen der ProfiPACK-Reihe gehörende Platine mit Photoätzteilen ist ebenfalls ohne Fehl und Tadel.
Ebenso die stets willkommenen Abklebe-Masken
Die farbige Bauanleitung, gedruckt auf Hochglanzpapier im Format A4, führt im Heftformat auf 20 Seiten in übersichtlicher Weise durch die Montage und schließt mit sechs Markierungsvorschlägen und Hinweisen für die Platzierung der Wartungshinweise ab.
Die Abziehbilder sind versatzfrei gedruckt (Hersteller: Eduard).
Ein Highlight und von vielen anderen Herstellern in der Qualität unerreicht sind die Farbvorschläge mit ihren ausführlichen Informationen.
Fazit: Mit einem Verkaufspreis rund um die € 30.- erhält der geneigte Käufer viel Modell und hohen Bastelspaß für sein Geld! Lediglich die Abgasendrohre schlagen noch einmal mit wenigen Euronen zu Buche.
Andreas Beck, Berlin (September 2022)