Das Vorbild: Die Entwicklung des Flugzeuges Cheetah (Gepard), das von der South African Airforce (SAAF) genutzt wurde, erfolgte 1980 bei der Atlas Aircraft Cooperation.

Prinzipiell handelte es sich bei der Cheetah um eine Weiterentwicklung der französischen Dassault Mirage III, wobei auch die Technologie der isralischen KFIR sowie der Mirage 5 bzw. dem israelischen Konzept Nesher integriert wurde. Neben der zweisitzigen Cheetah D existierten auch die einsitzigen Versionen C und E. Alle drei Varianten gelangten bei der südafrikanischen Luftwaffe zum Einsatz und konnten sich gut bewähren. Zusätzlich war auch eine einsitzige Version als Aufklärer vorgesehen, wobei von diesem Konzept lediglich ein Prototyp existierte.

Hauptzweck der zweisitzigen Cheetah D war die Nutzung als Trainer, um Piloten für den Einsatz der einsitzigen Versionen zu schulen.

Der Bausatz: Die Bausatzteile findet man in einem prall gefüllten Stülpkarton, dessen Deckel eine wirklich beeindruckende und fotorealistische Abbildung der Cheetah ziert. Hier scheint Kinetic einen Künstler unter Vertrag zu haben, der sein Handwerk so richtig versteht. Erst bei genauerer Betrachtung ist erkennbar, dass es sich um kein Foto, sondern um ein Gemälde handelt.

Einen Großteil der Gussäste hat Kinetic von den bereits veröffentlichten Mirage III und KFIR Bausätzen übernommen, was auch dem Vorgehen beim Original entspricht. Neu sind vier Gussäste, die ausschließlich für diesen Bausatz konzipiert wurden.

Bis jetzt kannte ich lediglich Flugzeugbausätze der Firmen Hasegawa, Eduard, Dragon und Revell und musste feststellen, dass dieTeile von Kinetic einen ausgesprochen guten Eindruck machen. Feinste Gravuren, winzige Nieten und keine Aushebermarken in sichtbaren Bereichen. Mit diesem Bausatz erhält man höchste Qualität.
Inwiefern die Passgenauigkeit auf Augenhöhe mit einem Bausatz von Tamiya liegt, kann ich derzeit nicht beurteilen, aber sofern der erste Eindruck stimmt, sollte auch das in Ordnung sein.

Insgesamt liegen dreizehn Gussäste aus hellgrauem bzw. transparentem Plastik mit folgender Zuordnung bei:

B: Hauptflügel (von Mirage IIIE)
C: Teile für Außenlasten (von Mirage IIIE)
D: Turbinenansaugschächte und Kleinteile (von Mirage IIIE)
L: Flugzeugrumpf mit diversen Kleinteilen (von Mirage IIID)
M: Kabinenhaube (von Mirage IIID)
N: Klarteile (von Mirage IIID)
H: Frontteil der Kabinenhaub (Cheetah)
P: Flügeloberseiten und Kleinteile (Cheetah)
C: Treibstofftanks (KFIR)
D: Kleinteile (KFIR/Mirage)
ohne: zwei mal Python3 Raketen

Die Bauanleitung: Als Anleitung für den Zusammenbau des Modells findet man ein sechzehn-seitiges Heft im Format DIN A4, das den Bau in 24 Baustufen in klaren Abbildungen ausführlich beschreibt. Bei einigen Teilen ist mir derzeit noch nicht klar, ob es entsprechende Aufnahmepunkte gibt, um die Teile auch absolut korrekt positionieren zu können. Wahrscheinlich ist man aber sehr gut beraten, wenn man im Internet nach entsprechenden Referenzbildern recherchiert oder sich passende Literatur beschafft.

Die Bemalungsanleitung und Abziehbilder: Für die Darstellung des Modelles liegt ein sauber und scharf gedruckter Bogen mit Markierungen zum Bau von vier unterschiedlichen Optionen bei.

Es handelt sich dabei um:
– 2nd Squadron – Makhado AFB, South Africa, 2007
– Test Flight and Development Centre – Overberg AFB, South Africa, 1993
– 2nd Squadron – Petersburg AFB, South Africa, 2007
– Escuadron de Combate 2112 – Taura AFB, Ecuador, 2009

Für die Bemalung findet man Referenzen auf die Farben von AMMO MIG, Vallejo, Mr. Color, Tamiya sowie Humbrol.


Fazit: Über die Optik des „Geparden“ mit der Pinocchio Nase kann man sicherlich streiten, aber die Qualität ist beeindruckend und stimmig. Mich zumindest hat der Bausatz so neugierig gemacht, dass ich mir noch den einen oder anderen Bausatz der Firma Kinetic „ansehen“ will.

Erhaltlich im gut sortierten Fachhandel oder bei Glow2b.

Gert Brandl, Berlin (August 2022)

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