Das Original: Die AC Cobra ist ein britischer Sportwagen, der ursprünglich für den Renneinsatz geplant war. Die Produktion begann 1962.

Der Texaner Carrol Shelby entwickelte das von dem 1905 gegründeten Automobilhersteller AC gebaute Modell AC ACE weiter, nachdem er AC vorgeschlagen hatte, einen amerikanischen Achtzylinder in das Ace-Chassis einzubauen. Die Cobra wurde durch ihn berühmt. Dabei setzte er in den Wagen einen Ford-Motor ein, weshalb manche Amerikaner auch von einer Ford-Cobra sprechen. Heute werden für eine originale Cobra teils Preise über 1.000.000 Euro bezahlt, eine 427er „Super Snake“ erzielte im Jahre 2007 sogar einen Rekordpreis von 5,5 Millionen US-Dollar.

Die Ace-Produktion sank bereits, als der frühere Rennfahrer Carroll Shelby 1961 anbot, das Auto mittels eines stärkeren Ford-V8-Motors aufzuwerten. Die Formalitäten waren schnell geregelt, und Ford begann, modifizierte 4,3-Liter-V8-Motoren zu liefern.

Shelbys Vorschläge wurden im AC-Werk Thames Ditton schnell umgesetzt, sodass der erste Wagen schon im Februar 1962 auf amerikanischen Straßen fuhr. So entstand die Ur-Cobra AC Cobra 260. Es wäre ein Leichtes gewesen, einen V8 einfach in den Motorraum zu setzen. Stattdessen wurden jedoch zusätzlich der Rahmen verstärkt, sowie Kraftübertragung und Aufhängung dem stärkeren Motor angepasst. Außerdem erhielt der Wagen das Salisbury- Differentialgetriebe und die Scheibenbremsen aus dem Jaguar E-Type. Für die Kraftübertragung sorgte ein Borg-Warner-Viergang-Getriebe.Die Spur wurde verbreitert, wie auch die Kotflügel. So entstand die für die Cobra-typisch schlanke, aber muskulös wirkende Form. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 240 km/h. Die Fahrleistungen führten sofort zu Rennerfolgen in den USA. Dadurch ermutigt, beteiligte Ford sich stärker und schickte neue Entwicklungsvorschläge nach Thames Ditton, wo die Autos ohne Motoren ausgeliefert wurden.Das amerikanische Rennprogramm führte zu einer Reihe von Neuerungen der 1962er Cobra 289 mit ihrem 4,7-Liter-V8-Motor und Zahnstangenlenkung. Im Januar 1965 erschien dann der Typ 427 mit 7-Liter-Maschine, 312 kW (425 PS) bei 6500/min und einem maximalen Drehmoment von 641 Nm.
(Wikipedia)

Zum Bausatz: Den Ursprung hatte dieses Modell im Jahr 1988 beim Hersteller Monogram. Später, Anfang der 90er Jahre, wurde der Bausatz auch unter dem Label Hasegawa Monogram verkauft. 1999 gelangte der Bausatz in die Hände von Revell und war mit einigen Pausen bis 2011 im Programm. Jetzt, im Jahre 2022, hat Revell der ´65 Cobra unter Beibehaltung der alten Teile ein neues Kleid im damals typischen Gulf-Look verpasst. Der Bausatz besteht aus insgesamt 94 Bauteilen, verteilt auf 4 Spritzrahmen, 2 Spritzrahmen mit Klarsicht- und Rückleuchtenteile, der Karosserie als Einzelteil , 4 Vinylreifen und einem Abziehbilderbogen. Die originalgetreu nachgebildete Karosserie weist trotz des Alters feine Oberflächenstrukturen auf. Die Motorhaube ist beweglich gehalten und gewährt einen sehr guten Einblick in den mehrteiligen gut detaillierten V8-Motor.

Die Sidepipes liegen selbstverständlich als separat e Teile bei, die an der unteren Karosserieseite zu montieren sind. Der Unterbodenbereich besticht ebenfalls durch Detailreichtum. So sind der Gitterrahmen, Vorder- und Hinterachse präzise wiedergegeben. Die Räder sind beweglich gehalten jedoch ist die Vorderachse nicht lenkbar. Der Innenraum ist mit Instrumentenbord und Sitzen korrekt wiedergegeben. Die verchromten Plastikteile sind von makelloser Qualität. Die Bereifung – aus weichem Vinylmaterial- weist ein feines Profil auf. Die Materialstärke der Klarsichteile kann als zufriedenstellend bewertet werden. Der Decalbogen ist sauber und randscharf gedruckt und spart nicht mit Hersteller-und Reklamenamen aus der US-Autozubehörwelt. Ebenso sind die orangefarbenen Gulf-Zierstreifen top. Die Sicherheitsgurte und die Haubenschnellverschlüsse sind der Einfachheit als Decals dargestellt. Hier kommt das Alter des Bausatzes zu Vorschein. Die 20-seitige Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 43 Bauabschnitte, wobei man sich in der Bemalungsanleitung wie immer auf das firmeneigene Farbensortiment bezieht. Das Gulf-Blau wird dabei mit Revell-Farben angemischt.

Fazit: Es ist erfreulich, dass Revell dieses Motorsport-Urgestein der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts wiederbelebt hat. Trotz des Alters macht die Cobra immer noch eine gute Figur. Das Preis-Leistungsverhältnis ist ok. Von mir eine klare Kaufempfehlung.

Vielen Dank an Revell für die Bereitstellung des Besprechungsmuster.

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Revell oder für Händler bei Glow2B.

Alexander Hilbig, Berlin (Juli 2022)

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