Vorbild: Die Sal. 2 A2 entstand bei der Societé des Moteurs Salmson in Billancourt (Seine). Salmson war eigentlich als Motorenhersteller bekannt, begann jedoch 1916 auch mit der Entwicklung von Flugzeugen. 1917 folgte die Salmson D mit 130 PS Clerget-Motor, der aber ebenfalls nicht in Serie ging. Das Flugzeug glich weniger seinem Vorgänger SM-1, sondern eher dem Sopwith 1½ Strutter, der von Salmson in Lizenz gefertigt wurde. Der Prototyp wurde in einer weiteren Variante mit dem neun-Zylinder-Sternmotor von Canton-Unné ausgestattet und erhielt die Bezeichnung Salmson II. Besondere Kennzeichen waren der einschließlich Motorenverkleidung stark gerippte Rumpf, das einteilig verstellbare Höhen- und Seitenleitwerk und die Tragflächen gleicher Spannweite mit doppelten Querrudern. Nach der Abnahme durch die Militärbehörden am 29. April 1917 ging das Flugzeug in die Serienproduktion, um die inzwischen veralteten Sopwith 1½ Strutter und Dorand AR.2 zu ersetzen. Zahlreiche Maschinen wurden an kleinere Luftwaffen abgegeben, so verwendete neben der Aviation Militaire Belge auch die junge polnische Luftwaffe bis 1920 45 Maschinen, in Japan erfolgte außerdem kurzzeitig eine Lizenzfertigung von ca. 1000 Flugzeugen unter der Militärbezeichnung Otsu 1 oder Kawasaki-Salmson, davon wurden je 300 von Kawasaki bzw. den Flugzeugwerkstätten der Armee in Tokorozawa gebaut. Einzelne Flugzeuge waren nach dem Krieg in der Tschechoslowakei, Peru und der Sowjetunion im Einsatz.
(Quelle: Wikipedia)

Bausatz: Die tschechische Firma Kovozávody bringt mit der Salmson Sal.2 A2 ein weiteres Flugzeug aus der Ära des ersten Weltkriegs und der Zeit danach um 1920 auf den Markt (2022). Bei dem hier besprochenen Bausatz handelt es sich um die polnische Version der Salmson. Es gibt sie aber auch noch als tschechische, amerikanische, und japanische Ausführung. Die Bausätze sind gleich, lediglich die Decals sind andere. Hier geht man also denselben Weg wie der Konkurrent Eduard.

Der seitlich zu öffnende Karton zeigt eine Sal.2 im Kampf mit einer russischen Maschine während des Polnisch-Russischen Krieges 1920.

Sal.2 im Kampf

Der Short Run Bausatz ist in einer Plastiktüte verpackt, und beinhaltet zwei graue Spritzrahmen mit 48 Teilen, ein Acetatfilm für die Windschutzscheiben, einen kleinen Bogen mit Decals, und die Bauanleitung.

Die Teile sind sauber gespritzt, und weisen lediglich ein paar Grate auf. Auswerfermarken gibt es so gut wie keine. Unabdingbar ist jedoch, die Plastikteile gründlich zu entfetten, da mit dem Formentrennmittel nicht gespart wurde!

Einige Details wirken allerdings ein wenig flach und verwaschen, was aber bei Short Run Bausätzen nichts Ungewöhnliches ist.

Sämtliche Ruder sind fest angegossen. Die Tragflächen haben scharfe Hinterkanten.

Die Bauanleitung ist auf einem DIN A4 Blatt beidseitig in Schwarz/Weiß gedruckt, und führt in zwölf Schritten durch den Bau. Sie ist in Tschechisch und Englisch abgefasst.

Die Decals sind sauber im Raster gedruckt. Sie ermöglichen es, drei Versionen der polnischen Salmson zu bauen.
1st Squadron, Polish Air Force, 1920‘
12.16, 6th Reconnaissance Squadron, Polish Air Force, 1920‘
“Winiuś”, 1st Squadron, Polish Air Force, 1920‘

Auf dem Bogen finden sich auch die Instrumente für das Cockpit. Leider aber kein Hinweis, welches wo hingehört. Dafür hat man aber an die Sitzgurte gedacht, was leider sehr oft nicht der Fall ist!

Wie bei einigen Herstellern üblich, sind die Bemalung und benötigten Farben auf der Kartonrückseite zu finden. Es wird kein Bezug auf einen bestimmten Farbhersteller genommen.

Fazit: Ein netter kleiner Bausatz, der auch für Anfänger im Flugzeugmodellbau des ersten Weltkriegs gut geeignet ist, da auch die Verspannung nicht übermäßig kompliziert ist.

Danke an Kovozávody für die Bereitstellung des Modells.

Erhältlich ist der Bausatz bei gut sortierten Fachhändlern, Online-Shops, oder beim Hersteller direkt.

Literatur:

Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (Juli 2022)

2 Kommentare zu diesem Beitrag
  1. Werter Modellbaullege, vielen Dank für die ausführliche Schilderung – das ist zwar nicht mein Spezialgebiet, hat jedoch mein Interesse geweckt.
    Das da „Das Flugzeug glich weniger ihrem Vorgänger SM-1, . . .“ kann allerdings nicht sein – hier wechselt DAS Flugzeug mitten im Satz plötzlich das Geschlecht (IHREM Vorgänger) und niemand merkt’s?
    L G
    P. Fritz

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert