Vorbild: Der Boeing CH-47 Chinook ist ein zweimotoriger Transporthubschrauber mit Tandem-Rotoranordnung. Die gegenläufigen Rotoren machen einen vertikalen Rotor am Heck zum Drehmomentausgleich unnötig, so dass die gesamte Triebwerksleistung zum Erzeugen von Auftrieb und Vortrieb genutzt werden kann. Zu den hauptsächlich geflogenen Einsätzen gehört der Transport von Truppen, Fahrzeugen, Geschützen und Material. Der Chinook wurde an 16 Staaten weltweit verkauft, die größten Arsenale besitzen das US-Heer und die japanischen Luftselbstverteidigungsstreitkräfte. Weitere Kunden waren unter anderem Großbritannien, Ägypten, Australien, Griechenland, Kanada, Italien und Thailand sowie die Niederlande. Der Hubschrauber geht auf die CH-46 Sea Knight zurück und erinnert mit seinem typischen Aussehen an die „fliegende Banane“ Piasecki H-21. Die CH-46 war zwar nicht der erste Hubschrauber dieser Art, jedoch der bis dahin erfolgreichste.

Der von der Firma Vertol Aircraft Corporation als Model 107 entwickelte Hubschrauber gewann im September 1958 eine Ausschreibung der US Army, ging jedoch nur für das US Marine Corps in Serie, da sich die Army in der Zwischenzeit für ein größeres Muster interessierte. Es folgte 1959 der Bedarf des US-Heeres nach einem der CH-46 ähnlichen, aber größeren Modell für einen taktischen Transporthubschrauber. Daraufhin wurde die CH-47 (Model 114) entwickelt. Die CH-47D startete am 11. Mai 1979 zu ihrem Erstflug. Sie war mit verbesserten Rotorblättern und neuen Triebwerken ausgerüstet und wurde ursprünglich von zwei T55-GA-712-Turbinen angetrieben. Die meisten Hubschrauber der D-Version besitzen jedoch inzwischen das Triebwerk T55-GA-714. Mit ihrem Drei-Haken-System kann die CH-47D bis zu 10.500 kg schwere Lasten wie Planierraupen und ISO-Container heben und mit Geschwindigkeiten von mehr als 250 km/h transportieren. Die Nutzlast ist etwa zwei Tonnen höher als bei den weitverbreiteten, zweimotorigen CH-53. Bei luftgestützten Angriffsmissionen bringt sie häufig eine 155-mm-Haubitze M198 mit 30 Schuss Munition und elf Mann Besatzung in ihr Einsatzgebiet. Wie die meisten Hubschrauber des US-Heeres ist die Chinook heute mit moderner Avionik und Elektronik ausgestattet. Die CH-47D war ein wichtiger Bestandteil der Operation Enduring Freedom in Afghanistan und des Irakkrieges. Im Rahmen von Luftangriffsmissionen brachte sie große Mengen von Truppen in vorgeschobene Positionen und versorgte sie mit Feldrationen, Wasser und Munition. Besonders bewährte sie sich im gebirgigen Gelände Afghanistans, wo starke Erhebungen und Temperaturen den Einsatz von anderen Hubschraubern wie der UH-60 Blackhawk einschränkten. Insgesamt wurden 635 Maschinen auf diesen Stand gebracht, davon etwa 100 neu gebaut.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Boeing-Vertol_CH-47

Bausatz: Nach über zwei Jahrzehnten kehrt mit dem vorliegenden Bausatz die CH-47 wieder ins Programm in 1/144 von Revell zurück. Im bekannten, seitlich öffnenden Karton finden sich drei Spritzlinge aus grauem Kunststoff sowie einer aus klarem Plastik. Insgesamt besteht der Kit aus 104 Teilen. Der Bausatz hat eine sehr gute Reputation unter den Modellbauenden, und sicherlich freuen sich die Fans im kleinen Maßstab über die Rückkehr auf den Markt.

Der Bau beginnt mit dem Cockpit und dem Laderaum, welche sehr detailliert sind. Bis auf Sitzgurte sind die Arbeitsplätze der Piloten inkl. Steuerelementen komplett. Auch der Laderaum ist recht detailliert vorhanden. Die Laderampe kann beweglich am Modell angebracht werden. Dadurch und durch die Verglasung sollte auch später noch einiges vom Innenraum sichtbar bleiben. Die Klarsichtteile verdienen ihre Bezeichnung. Gut ist dabei die Montage der Rumpffenster gelöst, denn diese können von außen angebracht werden. Naturgemäß durch die Grenzen des Spritzgusses bedingt, haben die Bullaugenfenster eine leichte Lupenwirkung.

Der Rumpf ist normal längs geteilt. Die Oberflächen sind mit zahlreichen Details in Form von gleichmäßigen Gravuren und anderen Details wie Luftein- und auslässen versehen. An der Bodenplatte sind schon einige Antennen mit anmodelliert. Vor dem Verbau müssen noch einige vorgeprägte Löcher von innen her durchbohrt werden. Die beiden Triebwerke entstehen aus jeweils vier Bauteilen. Die beiden konusartigen Brennluftfilter sind bestmöglich mit einer Struktur dargestellt. Ob hier ein Ätzteil helfen würde, ist sicherlich fraglich.

Die markanten Rotoren können drehbar montiert werden. Die gegenläufige Drehrichtung ist dabei richtig dargestellt, keineswegs ein selbstverständliches Merkmal bei Hubschrauberbausätzen. Die beiden Rotorköpfe und die insgesamt sechs Blätter zeigen auch viele Details. Abgeschlossen wird der Bau mit zahlreichen Antennen, den drei Lasthaken und dem Fahrwerk.

Anleitung/Bemalung:

Den Bau und die Bemalung zeigen die farbige Bauanleitung im A4-Format sehr gut und klar verständlich. Die Farbangaben, welche auch sehr gut für Details gemacht werden, beziehen sich dabei auf das hauseigende Programm von Revell. Der kleine Decalbogen enthält alle notwendigen Nasschiebebilder zum Bau der folgenden Maschine:

  • CH-47D, 87-0072, „A“ Kompanie, 5th Battalion, 159th Aviation Regiment, US Army, Giebelstadt, Deutschland 1994

Fazit: Sicherlich erfreut dieser Bausatz in 1/144 viele Modellbauende und kann nicht ohne Übertreibung als einer der besten Hubschrauber-Kits im kleinen Maßstab gelten.

Sebastian Adolf, Wettstetten (Juli 2022)

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