Vorbild: Während des Zweiten Weltkrieges wurden in der besetzten Tschechoslowakei Messerschmitt Bf 109 in unterschiedlichen Versionen produziert und repariert. Bei Kriegsende befanden sich noch für ca. 500 Exemplare Material, ebenso wie 1000 Motoren DB 605 in den Werken bzw. Depots. Damit stieg die CSR in die Flugzeugproduktion ein.

Um die Ausbildung auf dem neuen Typ zu beschleunigen, entstanden aus der BF-109G-12 die Avia CS-99. Da nach dem Brand des Motorendepots die DB 605 fehlten, verstärkte man analog zum Einsitzer Fahrwerk und Zelle für die Jumo 211. Ebenso wie bei der S-199 verschlechterten sich die Flugleistungen. Bis 1951 entstanden 82 CS-199.

Bausatz: Von der CS-199 gab es bisher nur zwei Bausätze von KP, den Klassiker von 1978 und ein Modell aus neuer Form von 2017. Für letzteres lag der AZ-Urform ein neuer Rumpf bei. Jetzt legt Eduard auf Basis seiner S-199 ebenfalls den Doppelsitzer vor.

Der sehr gut gestaltete Karton enthält drei graue, einen klaren Rahmen, Ätzteile, Masken, Abziehbilder und die super Anleitung. Von den über 90 Teilen werden 70 für den Zweisitzer benötigt.

Eduard setz hier die mit der MiG-15 begonnene 72er Revolution fort. Ebenso wie seine Vorkämpfer begeistert er mit einer durchdachten Konstruktion, sehr gut ausgeführten Kleinteilen und sauber versenkte Gravuren.

Das Cockpit ist bereits ein Modell für sich. Die 15 Teile werden durch die Ätzteile entsprechend aufgewertet. Bei den Instrumentenbrettern kann man zwischen Abziehbild und Ätzteil wählen.

Tragflächen und Rumpfschalen übertreffen alles bisher Erschienene. Die Tragfläche wird aus drei großen Bauteilen zusammengesetzt. Fahrwerkschächte, Vorflügel, Landeklappen und die Querruder liegen einzeln bei. Daher haben letztere scharfen Hinterkanten und lassen sich variabel ankleben. Verschiedene Kleinteile für den Rumpf wie z.B. Waffenbeulen und Seitenruder berücksichtigen Veränderungen in der Produktion, also Obacht bei der Dekoauswahl.

Flächenkühler, das ETC für die 300l-Tanks, das Hauptfahrwerk, die Hauptfahrwerksräder mit unterschiedlichen Felgen, die einteilige Luftschraube, die Auspuffleisten sowie die anderen Kleinteile sind ohne Fehl.

Alle Glasteile sind klar und schlierenfrei. Die Haube lässt sich geöffnet ankleben. Dafür enthält der ProfiPack auch die passenden Masken.

Anleitung/ Bemalungen: Die Anleitung ist wie immer umfangreich, bedarf aber immer einer ungeteilten Aufmerksamkeit. Farbangaben erfolgen in GUNZE und Mission Models. Tadellos im eigenen Haus gedruckte Abziehbilder bieten genügend Kennungen und Wartungshinweise, um eine von sechs CSR Maschinen zu bauen.

Fazit: Eduard liefert mit seiner CS-199 für den fortgeschrittenen Modellbauer die ultimative Ablösung des KP Klassikers. Absolut zu empfehlen!

Der alte KP-Bausatz war zum Zeitpunkt seines Erscheinens super. Er ist aufgrund der wenigen Teile und des günstigen Preises heute Einsteigern immer noch zu empfehlen.

J. Willisch, Potsdam (Juni 2022)

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