Vorbild: Die Supermarine Spitfire hatte am 5. März 1936 ihren Erstflug. Sie war das Kind ihres Konstrukteurs Reginald Mitchell. Das Herzstück dieses neuen Jagdflugzeuges war zu Beginn der Kariere der Rolls Royce Merlin. Ein Kennzeichen waren auch die Tragflächen, die ein wenig an die einer Heinkel 70 erinnerten.

Die erste Einsatzversion bei der RAF war die Mk. I, die zu Beginn noch mit einem starren Zwei-Blatt-Propeller ausgerüstet wurde. Später bekamen die Maschinen Drei-Blatt-Luftschrauben von Dowty oder Rotol. Ausgerüstet waren die Mk. Ia nur mit MGs. Die Produktion der Spitfire Mk. I lief von Anfang 1939 bis zum März 1941.

Nachdem Ende 1940 über Großbritannien die Bf 109F flog und überragende Leistungen zeigte, war Supermarine gezwungen, die Spitfire Mk. II zu überarbeiten. Die neue Mk. V kombinierte das bisherige Flugzeug Mk. II mit einem neuen Rolls Royce Merlin 45. Durch seine Motoraufladung hielt der Motor die Leistung deutlich länger im Höhenbereich. Die Spitfire Mk. V war die am häufigsten produzierte Version der Spit. Es entstanden 94 Mk. Va mit acht MGs, 3923 Mk. Vb mit zwei Kanonen und vier MGs und 2447 Mk. Vc mit zumeist vier Kanonen oder zwei Kanonen und vier MGs.

Details vom A-Flügel

Bausatz: Diese Mk. Va von Kovozavody Prostejov hat nichts mit der vor einigen Jahren bei AZ Model erschienenen Spitfire zu tun. Hier gibt es einen Bausatz aus teilweise neuen Formen. Die Spit von Airfix lässt sich einfacher bauen, aber mir persönlich sind die Strukturen etwas zu grob. Wie bei Kovozavody Prostejov oder AZ Model üblich gibt es hier auch eine Menge unterschiedlicher Bausätze, die sich in den Bemalungen oder Varianten unterscheiden. Hier geht es um die Mk. Va. Warum auf dem Bausatz „New Tool 2022“ steht, das ist ein Geheimnis von KP. Bei der Spit Ia stand noch etwas von „New Tool 2021“…

In der attraktiven, aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt drei graue Spritzlinge mit 80 Teilen, zwei Klarsichtteile, zwei Decalbögen und die mehrfarbige Bau- sowie Bemalungsanleitung. Ein paar Teile sind für andere Varianten (z.B. Mk. I oder II) bestimmt und wandern in die Restekiste. Die Klarsichtteile für die frühe Variante befanden sich nicht in meinem Bausatz. Allerdings werden diese auch hier nicht benötigt.

Die Abspritzung und die Details sind gelungen. Insbesondere hat man die typische W-Form an der Tragflächenunterseite der Spit gut nachgebildet. Weiterhin gibt es feine versenkte Strukturen. Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Hier liefert KP die wichtigsten typischen Details einer Spitfire. So gibt es die Spanten für Instrumentenbrett und Sitz. Für ersteres hat man ein Decal vorgesehen, und für die Darstellung der Sitzgurte findet man auch eines. Die Rumpfinnenseiten haben im Bereich des Cockpits schöne erhabene Strukturen. Man soll laut Bauanleitung die Öffnung für die Auspuffleiste von innen verschließen. Diese wird später von außen eingeklebt und benötigt einen Anschlag.

Aus einem Stück besteht die Tragflächenunterseite. Bevor diese mit den beiden oberen Hälften Hochzeit feiert, sind noch die beiden Verkleidungen für die Hauptfahrwerksbeine einzukleben. An der Unterseite werden noch die Kühler, ein Pitotrohr sowie ein paar Beulen ergänzt. Die Querruder haben scharfe Hinterkanten. Diese findet man auch beim Höhen- und den Seitenleitwerk. Leider ist die Cockpitverkleidung nur einteilig. Das kleine Schlechtwetterfenster soll mittels Decal dargestellt werden.

Die beiden Decalbögen sind tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Für die Wartungshinweise gibt es einen Standardbogen. Die Farbangaben gibt es auf Tschechisch oder Englisch.

Bemalungen:

  • Spitfire Mk. VA, W3185, D-B, W/Cdr. Douglas Bader, August 1941;
  • Spitfire Mk. VA, K9871, RF-P, 303. (poln.) Squadron der RAF, Northolt, Dezember 1941;
  • Spitfire Mk. VA, R7127, FJ-A, 164. (argentin.) Squadron der RAF, Schottland, Sommer 1942.

Fazit: Die neuen Bausätze der Supermarine Spitfire Mk. Va von Kovosavody Prostejov in 1/72 bieten nicht nur tolle Decalvarianten, sondern es liegen auch viele verschiedene Bauteile bei, um die Varianten mit Hilfe anderer Decals zu bauen. Hierdurch gibt es einen guten Vorteil gegenüber Tamiya (Mk. I) und Airfix (Mk. I und V). Sehr empfehlenswert!

Literaturempfehlungen:

The Supermarine Spitfire Part 1: Merlin Powered
Modellers Datafile 3
SAM Publications 2000
ISBN 0-9533465-2-8

Merlin-Powered Spitfires
WarbirdTech Vol. 35
Kev Darling
Specialtypress 2002
ISBN 1-58007-057-4

Volker Helms, Godern (Juni 2022)

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