Vorbild: Die Nakajima Ki-84 Hayate war das leistungsfähigtste Jagdflugzeug der kaiserlich-japanischen Heeresfliegerkräfte. Sie war recht stark bewaffnet, wendig und schnell. Die Ki-84 entstand als Ablösemuster der Ki-43 ab 1942. Der Erstflug war im März 1943. Angetrieben wurde das Flugzeug von einen hauseigenen Ha-45 Homare 21 luftgekühlten 18-Zylinder-Sternmotor und einer Vier-Blatt-Luftschraube. 1943 erreichte man bei Testflügen 624 km/h.

Ihre erste Bewährungsprobe im Kampf hatte die Ki-84 Einde 1944 in der Schlacht um Leyte. Danach war sie bis zum Kriegsende im Pazifikkrieg im Einsatz. Bewaffnet war die Ki-84-I Ko mit zwei 12,7 mm-MGs und zwei 20 mm-Kanonen in der Tragfläche. Bei Nakajima entstanden von 1943 bis zum Kriegsende 3.413 Exemplare. Weitere 94 Ki-84-I wurden bei Mansyu Hikoki Seizo in Harbin gebaut.

Bausatz: Die Ki-84 Hayate von ArmaHobby ist durchaus eine Überraschung, denn es ist der erste Bausatz des Herstellers von einem japanischen Vorbild in 1/72. Zuvor kamen die Bausätze von Tamiya, Revell, Hasegawa und Sword. Der letztere erschien 2008 und war eher ein Short-Run-Bausatz. Hier wird ein Vorabbausatz vorgestellt. In der Serie kann es noch ein paar Abweichungen geben.

In der attraktiven, aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei hellgraue Spritzlinge mit 66 Teilen, ein klarer Spritzling mit vier Teilen, ein Bogen mit sieben Fotoätzteilen, gelbe Masken und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung. Es handelt sich hier bekanntlich um einen Testshot. Der kleine Spritzling ist nicht perfekt abgeformt. Aber die Teile selbst sind es! Die Auswerfermarkierungen sind an später nicht sichtbaren Stellen gelegt. Die Bauteile besitzen feine versenkte Strukturen.

Der Bau beginnt klassisch mit dem Cockpit. Hier sind sieben Teile zu verbauen. Das Instrumentenbrett wird mit einem Decal versehen. Die Sitzgurte sind aus Metall. Ein paar Kleinteile werden noch an den Seitenwänden des Cockpits befestigt. Diese haben gut gemachte Strukturen.

Beim kleinen Ha-45-Sternmotor sind neben zwei Sternen auch noch fünf weitere Teile zu verbauen. Die Zündkabel sind auch Metall. Ein kleiner Plan zeigt, wie alles zusammengefügt wird. Das Spornrad wird beim Zusammenbau der Rumpfhälften mit eingeklebt. Das gilt auch für den Sternmotor. Leider gibt es beim Seitenruder keine scharfe Hinterkante. Diese findet man leider auch nicht bei der zweiteiligen Tragfläche.

Dafür gibt es diese aber beim Höhenleitwerk. In der weiteren Montage sind ein paar Alternativteile zu beachten. Hier muss man sich für eine Bemalungsvariante entscheiden. Gleichfalls muss man sich schon beim Anbau der Cockpitabdeckung für die Option Schiebehaube offen oder geschlossen entscheiden. Das wird anhand von detaillierten Zeichnungen gut erklärt.

Das Hauptfahrwerk ist sehr filigran. Ich frage mich allerdings, ob die dünnen Beine die fertige Ki-84 tragen können. Das wird sich erst nach der Fertigstellung zeigen. Die Fahrwerksklappen sind von innen detailliert. Ich persönlich finde die Räder etwas einfach. Die Reifen sind leicht abgeflacht.

Die beiden Decalbögen sind tadellos auf blauen Trägerpapier gedruckt. Der kleine Bogen enthält nur die Begrenzungsmarkierungen für die Tragfächenoberseite. Die Farbhinweise sind für die Systeme von Hataka, AK, MR Paint, AMMO, Mr.Color, Vallejo und Tamiya.

Bemalungen:

  • Ki-84 Otsu(4x 20mm), 104. Sentai, Japan im August 1945;,
  • Ki-84 Ko, weiße 46, Seriennummer 1446, 2. Chutai 11. Sentai, Philipinen 1944/45;
  • Ki-84 Ko, rote 29, 10. Rensei Hikotai(Trainingseinheit), Lt. Takata, Japan Anfang 1945;
  • Ki-84 Ko, gelbe 45, 3. Chutai 47. Sentai, Japanische Heimatverteidigung, Hauptmann Hatano, Narimasu, Japan im Februar 1945;
  • Ki-84 Ko, weiße 00, 57. Shimbu-tai, Mijokonojo Basis, Japan während der Schlacht um Okinawa;
  • Ki-84 Ko, 2. Yuso Hikotai, von Lt. Shuho Yamana(er überführte das Flugzeug vom Werk nach Saigon im Sommer 1944.

Fazit: Dieseer Testshot der Ki-84 von ArmaHobby in 1/72 ist schon sehr final. Dieser Bausatz ist für den fortgeschrittenen Modellbauer gedacht und für diesen sehr zu empfehlen.

Literatur:

Nakajima Ki-84 „Frank“ Hayate, Aero Detail 24, Dai Nippon Painting 1999, ISBN 78-4-499-22684-4;

Nakajima Ki-84 a/b Hayate in Japanese Army Air Force Service, Richard M. Bueschel, Schiffer Publishing 1997, ISBN 0-7643-0149-7.

Volker Helms, Godern (Mai 2022)

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