Vorbild: Die Potez 25 entstand als zweisitziges Aufklärungs- und Bombenflugzeug am Anfang der 1920er Jahre als Ablösemuster für die veralteten WK I-Muster. Dieses Flugzeug entstand auf der Basis der Potez 15 und 24, die allerdings nicht in Produktion gingen. Einige neue technologische Ideen flossen in die Konstruktion ein. Es war dadurch recht leicht, auf Kundenwünsche einzugehen. So gab es eine Unmenge von Varianten. Es sollen 87 gewesen sein. Allerdings gingen nicht alle in Serie.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass Potez dieses Muster von 1925 bis 1934 produzierte. Lizenzbauten entstanden in Jugoslawien, Polen, Portugal und Rumänien. In den Stückzahlen führend war die Potez 25TOE. Sie war für die Dienste in den Überseegebieten gedacht. U.a. hatten sie durch zusätzliche Tanks eine erhöhte Reichweite. Immerhin entstanden davon 795 Exemplare mit einem Lorraine-Triebwerk. Die meisten davon flogen in Afrika, Syrien und Französisch Indochina. So waren die letzten Potez 25TOE bis 1945 in Dienst.

Zwanzig Jahre zuvor hatte Polen eine Lizenz zum Nachbau erworben. PWS und Plage & Laskiewicz bauten jeweils 150 Exemplare. 1928 wurde die erste Potez 25 erprobt. Das Design wurde den Bedürfnissen der polnischen Luftwaffe angepasst und bis 1932 wurden verschiedene Varianten gebaut. So entstanden Aufklärer für Kurz- und Langstrecke und Tagbomber. Nachdem der Lorrainer-Dietrich 12Eb-Motor nicht mehr verfügbar war, baute man ab 1936 bei 47 Exemplaren den PZL Bristol Jupiter VIIF-Sternmotor ein.

Bausatz: Vor einiger Zeit erschienen bei special hobby die Potez 25TOE und bei Azur-FRROM in 1/72 einige Varianten. Nun gibt es die polnische Jupiter-Variante von special hobby. In dem stabilen Stülpkarton befinden sich gut verpackt fünf graue Spritzlinge mit 151 Teilen, ein klarer Rahmen mit sechs Teilen, ein Fotoätzteilbogen, zwei kleine Decalbögen und die mehrfarbige Bemalungsanleitung.

Fast alle Bauteile sind aus den vorhergehenden Bausätzen bekannt. Es gibt nur einen kleinen neuen Spritzling. Dieser enthält u.a. ein neues Rumpfvorderteil sowie Propeller mit Spinner. Die Teile machen einen fantastischen Eindruck. Es gibt eine sehr gelungene Stoffstruktur an den Rumpfseiten, den Tragflächen und dem Seitenleitwerk samt Ruder. Allerding weicht das Höhenleitwerk davon deutlich ab. Auch der Spritzling mit den Klarsichtteilen ist neu.

Der Bau beginnt hier mit dem Cockpit. Es ist sehr gut detailliert. Die Rumpfinnenseiten haben eine schöne Struktur. Es gibt diverse Kleinteile, die dort eingebaut werden. Für die Instrumente gibt es Decals. Obwohl der Bausatz auch Fotoätzteile enthält, fehlen die Sitzgurte. Für diese gibt es leider auch keine Decals.

Den eigentlichen Rumpf hat special hobby in drei Teile zerlegt. Dadurch lässt sich die Rumpfunterseite leicht austauschen, und so gibt es hier das glatte Teil für die polnische Variante. Die Tragflächenunterseite ist aus einem Teil. Für das Rumpfvorderteil werden vier Spritzgussteile verbaut. Dazu kommen die Teile für den kleinen Jupiter mit Verkleidung und Luftschraube.

Die beiden Hauptfahrwerksräder werden aus jeweils drei Teilen zusammengefügt. Diverse Kleinteile aus Metall und Spritzguss sorgen für schöne feine Details. Die Verspannung der Potzez 25 wird in drei Zeichnungen schön gezeigt. Das dürfte die größte Herausforderung sein.

Die Bomben samt Träger hat man sehr filigran gestaltet. Da ist es schon fast eine Selbstverständlichkeit, dass die Abwehr-MGs schon aus der Kiste ordentlich aussehen. Die Luftschraube besteht aus einem Stück und sollte mit dem Spinner als letztes Teil montiert werden.

Bei den Farbangaben bezieht sich special hobby auf die Systeme von GUNZE. Die beiden Decalbögen sind korrekt bei Eduard gedruckt worden.

Bemalungen:

Potez 25 B2, weiße 26 der 26. Training Squadron der polnischen Luftwaffe, wurde 1939 von deutschen Truppen erbeutet;

Potez 25 B2, weiße 188 der polnischen Luftwaffe, 1939 zerstört;

Potez 25 B2, evt. 42-285 der polnischen Luftwaffe, 1939 zerstört.

Fazit: Diese polnischen Potez 25B2 mit Jupiter-Motor in 1/72 liefert special hobby für den sehr fortgeschrittenen Modellbauer. Nur für diesen ist der Bausatz zu empfehlen.

Volker Helms, Godern (Januar 2022)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert