Vorbild: Als Weiterentwicklung der KDA-1 Firebee wurde die BQM-34A Firebee seit 1960 als Zieldrohne für U.S. Air Force und Navy produziert. Abgeworfen und gesteuert wird sie in der Regel von einer speziell dafür ausgerüsteten C-130. Ist die Mission vorbei, hängt sich die Drohne an einen Fallschirm und wird von einem Hubschrauber in der Luft eingefangen.
Die Drohnen sind mit verschiedensten Steuerungssystemen zur Simulation einer ganzen Reihe von Flugzeugen im Dienst. Im Irakkrieg 2003 hatten sie sogar einen scharfen Einsatz – fünf Drohnen erzeugten in den ersten Nächten der Invasion einen Chaff-Korridor, um einfliegende bemannte Flugzeuge zu verdecken. So lange, bis ihnen der Treibstoff ausging.
Bausatz: Gleichzeitig zur Vorgängerversion KDA-1 versorgt uns ICM mit einem frischen Kit zur BQM-34A. In 1/48 gibt es bisher keinen Bausatz zu diesem Thema. In einer weiteren Variante ist dieser Bausatz mit einem Transportgestell erhältlich. Da die Firebee kein Fahrgestell hat, kann sie in dieser Version nur im Flug oder zusammen mit den beiliegenden Pylonen unter einer C-130 hängend dargestellt werden.
In der kleinen, sehr stabilen Schachtel finden sich zwei Gießrahmen für zwei Drohnen. Die Teile sind präzise und sehr sauber und ohne Fischhaut gegossen. Die Gravuren sind exakt und versenkt. Mit den wenigen Teilen sollte die Drohne schnell gebaut sein.
Die Angüsse hätten vielleicht an strategisch günstigeren Stellen und nicht gerade an z.B. den Flügelvorderkanten positioniert werden können. Hier heißt es sauber schleifen.
Anleitung/Bemalung: Der Bau ist mit der übersichtlichen Anleitung in kurzer Zeit erledigt. An Bemalvarianten hat ICM hier vier Farbmuster in Rot und Hellgrau vorgesehen. Die Decals (genug für zwei Drohnen) sind präzise gedruckt und schön dünn. Wie schon die Vorgängerdrohne wird das ein Hingucker in der Vitrine.
Fazit: Danke, ICM. Das ist mal was Anderes und eine willkommene Abwechslung zum sonst eher grau gehaltenen Jetzeitalter. Ein schöner, kleiner, anfängergeeigneter Kit, der schnell gebaut ist, Motivation schafft, und am Ende als willkommener Farbklecks in der Sammlung hervorsticht.
Christian Höcherl, Berlin (Januar 2022)