Vorbild: Der englisch-russische Austin ist eines der bekanntesten gepanzerten Fahrzeuge, das im Ersten Weltkrieg mit einer Produktionszahl von mehr als 180 Stück eingesetzt wurde. Einsatz fand es primär bei den russischen und englischen Streitkräften.
Die Entwicklung erfolgte ursprünglich in Russland, wobei das verantwortliche Entwicklungskomittee in England nach einem Kooperationspartner suchte. Das Anforderungsprofil forderte einen guten Schutz durch Panzerplatten sowie die Möglichkeit zum Einbau von mindestens zwei MG-Türmen. Letztendlich konnten diese Erwartungen optimal von der Firma Austin Motor Company erfüllt werden, die in kurzer Zeit ein entsprechendes Versuchsmodell konzipierten.
Vom gepanzerten Austin existierten die Serien I, II und III. Die Produktion endete mit dem Muster 1918, bei dem das Chassis verstärkt wurde und an der Hinterachse eine Doppelbereifung eingeführt wurde. Einige dieser Fahrzeuge wurden auch von der japanischen Armee geordert und eingesetzt. Als Bewaffnung wurden dabei zwei Typ 3 Taisho Maschinengewehre mit Kaliber 6,5 x 50 mm HR verwendet.

Bausatz: Die ukrainische Firma MiniArt führt in seinem Sortiment bereits seit einigen Jahren auch Fahrzeuge aus dem Ersten Weltkrieg und hat sich dabei unter anderem dem gepanzerten Austin angenommen. Den bereits in unterschiedlichen Bausätzen als Serie III und Modell 1918 existierenden folgt jetzt ein Muster 1918 Fahrzeug der japanischen Streitkräfte.
Im für MiniArt typischen und stabilen Stülpkarton befinden sich insgesamt 15 hellgrau Spritzlinge, ein Gussast aus transparentem Material sowie sechs separate Felgen. Darüber hinaus ist noch ein sehr schöner Bogen mit Ätzteilen und ein minimalistisch gehaltener Abziehbilderbogen enthalten. Alle Teile sind perfekt und schön detailliert ausgeführt. Das Chassis ist aus einigen Einzelteilen zusammenzubauen und entspricht dem Original sehr gut. Für Detailversessene findet sich auch ein aus knapp 25 Teilen bestehender passender Motor. Trotz der Panzerung, bei der jede Niete stimmig aussieht, die den Blick in den Innenraum lediglich bei geöffneten Türen oder Klappen ermöglicht, bietet MiniArt eine komplette und schön gestaltete Innenausstattung. Schließlich liegen dem Bausatz konsequenterweise zwei japanische Maschinengewehre Typ 3 bei, die in den MG-Türmen einzubauen sind.

Anleitung/Bemalung: Als Bauplan liegt ein Heft im Format DIN A4 bei, das auf 24 Seiten sehr klar und übersichtlich die Montage aller Teile beschreibt. Eine Tabelle zeigt Referenzen für die Farben unter Berücksichtigung der Hersteller Vallejo, Mr. Color, AK, Mission Models, Ammo MIG und Tamiya.

Fazit: MiniArt liefert hier auf Basis des vorhandenen Basis Bausatzes mit wenig neuen Zusatzteilen eine exotische aber interessante Variante des Austin. Obwohl von den Waffen nur wenig zu sehen ist, freut es mich insbesondere, dass auch hier auf die korrekten Teile geachtet wurde.

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern oder für Händler bei Glow2B.

Gert Brandl, Berlin (Juni 2021)

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