Vorbild: Der Mercedes-Benz 500 K wurde 1934 auf der Automesse in Berlin vorgestellt. Die Wagen waren mit drei verschiedenen Fahrgestellen erhältlich. Auf dem Normal-Fahrgestell wurden viertürige Limousinen, zweitürige Tourenwagen und die Cabriolets B und C angeboten, während Cabriolet A, Roadster 2+2, Coupé, Spezial-Roadster und Autobahnkurier das Fahrgestell mit zurückversetztem Motor nutzten. Alle Wagen waren mit einem Achtzylinder-OHV-Reihenmotor mit 5018 cm³ Hubraum und zuschaltbarem Roots-Gebläse ausgestattet. Die Antriebseinheit liefert 74 kW (100 PS) im Saugbetrieb und 118 kW (160 PS) mit Kompressor. Teilsynchronisierte Vier- oder Fünfganggetriebe leiten die Kraft an die Hinterräder weiter, die an einer schraubengefederten Pendelachse hängen. Auch die Vorderachse hat Schraubenfedern. Alle vier Räder haben hydraulische Bremsen mit Saugluftunterstützung. Die Wagen erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.
Bereits bei seiner Vorstellung wurde die Schönheit des Fahrzeugs gerühmt. Die Linie des Wagens wurde mit der Wiedergeburt der deutschen Kriegsmarine begründet. Der Kühler sei der Bug des Schiffes, die Kotflügel stellten die Wellen dar und das Heck sei wie das Heck eines Torpedobootes. (Quelle: Heller, Hintergrundinformationen im Bausatz) Anscheinend gab es schon 1934 eine fantasievolle Werbewirtschaft, die sich den Zeitgeist zu Nutze machte.
Auf einer Auktion im Jahr 2008 erzielte ein 540 K Spezial-Roadster von 1937 einen Preis von 9,68 Millionen US-Dollar. (Nach: Wikipedia)
Bausatz: Der Bausatz erschien 1979 erstmals und wurde in der Folgezeit sechsmal u. a. von Imai und Airfix aufgelegt. Der Karton ist von oben zu öffnen. Die Bauteile sind fehlerlos und durchaus gut detailliert. Das höhere Alter der Formen ist ihnen nicht anzumerken.
122 Teile befinden sich an drei weißen, zwei verchromten und einem klaren Spritzrahmen. Dazu kommen vier Reifen, Abziehbilder und die Bauanleitung. Die Teile sind ausreichend für die Darstellung auch des Motorraums, des Rahmens und der beweglichen Lenkung.
Die Klarsichtteile sind einwandfrei. Die Scheinwerferteile sind gut detailliert. Die Chromteile machen einen guten Eindruck. Kühlerfront und Speichenräder weisen keine Fehler auf. Wie früher üblich, sind auf dem großen Chromspritzling auch Teile, die nicht verchromt werden müssten. Die profilierten Reifen sind ebenfalls in Ordnung.
Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitung ist farbig und übersichtlich. Die Farbangaben beziehen sich nur auf Hellerfarben. Wer sich ein wenig an die Art der Bemalungsdarstellung gewöhnt hat, wird keine Schwierigkeiten haben. Auch die Hellerfarbe 71, die als „Satin-Eichgrün“ bezeichnet wird, wird man auch ohne Vergleichstabelle durch ein anderes Fabrikat ersetzen können.
Wasserschiebebilder sind rar. Zeitgenössische deutsche und französische Kennzeichen, Ziffernblätter für das Cockpit auf einem Decal und ein paar Minizeichen sind alles. Der winzige Mercedesstern ist ordentlich gedruckt, wird aber wohl nicht zu sehen sein. Einige Schildchen oder technische Zeichen für den Motor wären nett gewesen.
Fazit: Ein schönes Modell eines schönen Fahrzeugs. Der Bausatz enthält keine Überraschungen und benötigt sie auch nicht. Völlig zu Recht legt Heller das Modell regelmäßig neu auf und verständlicherweise wird es der interessierte Modellbauer erwerben. Es gibt Modelle, die nie aus der Mode kommen und dieses gehört dazu.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern oder für Händler bei Glow2B.
BK (Juni 2021)
Wie schon beschrieben,ein hochwertiges,zeitloses modell,das trotz-oder wegen eines Alters ein hervorragendes Zeugnis ausstellt,mit einem Wermuthstropfens:verchromte Türen,Motorhaube und Instrumentenbrett.Wie ich den Chrom ´runterbekomme,weis ich nicht-eine sinnlose und unnötige erschwernis-auch z.b. beim Talbot Lago.
Da stimme ich dir zu. Ein sehr schönes Auto. Die Verchromung bekommst du mit flüssigem Rohrfrei (Dr**o) runter. Einfach das Chromteil hineinlegen, und das Chrom wird aufgelöst – das Plastik bleibt unbeschädigt. Funktioniert zumindest bei der Verchromung bei Revell exzellent.
Wie schon beschrieben:ein hochwertiges,zeitloses Modell,das den Hellerschen Formenbauern ein hervorragendes Zeugnis ausstellt-mit einem Wermuthstrpofen:verchromte Türen,Motorhaube und Instrumentenbrett,ein unnötiges Erschwernis,gleiches gilt auch für den Talbot Lago,ebenfalls von Heller,ein genauso gutes wie einzigartiges Modell mit den gleichen Erschwernissen.