Vorbild: Die MiG-21 war von 1960 an das wichtigste Flugzeug der Jagdverbände der Armeen des Warschauer Vertrages. Mit ca. 18 000 ist die MiG eines der weltweit meistgebauten Überschallflugzeuge, das in fast 50 Ländern geflogen wurde. Auch 50 Jahre nach dem Erstflug 1957 ist sie neben der F-16 das am weitesten verbreitete Kampfflugzeug. Der Entwurf geht auf das Jahr 1953 zurück, der Serienbau begann 1959. Beeinflusst durch Erfahrungen aus dem Koreakrieg konnte der Jäger nicht nur sehr schnell fliegen, sondern hatte gute Manöver- und Langsamflugeigenschaften. Die Auslegung als Deltaflügelmitteldecker mit Druckkabine und Schleudersitz behielt man bis zum Ende bei. Die PF erhielt mit einem Radar Allwetterfähigkeit. Hinzu kamen ein stärkeres Triebwerk, mehr Treibstoff, ein Freund-Feind-Kenngerät und größere Räder. Eine schwächere Ausführung ging als FL an Länder außerhalb des Warschauer Vertrages.
Bausatz: Nachdem die erste Auflage des ProfiPack im Handumdrehen ausverkauft war, folgt ein Jahr später die zweite Auflage in neuem Design, wobei das Coverbild beibehalten wurde. Der Karton ist mit gut verpackten vier grauen (wovon zwei bereits von PFM/MF bekannt sind) und einem Klarsichtrahmen mit ca. 230 Teilen (von denen für die PF nur ca. 150 gebraucht werden) und zwei Abziehbilderbögen randvoll gefüllt.
Das Cockpit, das mit Ätzteilen optimiert werden kann, besteht aus ca. 15 Kunststoffteilen. Das Instrumentenbrett liegt als Klarsichtteil bei. Der SK-Schleudersitz ist mit drei Teilen für diesen Maßstab ausreichend detailliert und wird durch die beiliegenden Gurte aufgewertet. Der Fahrwerkbereich schlägt alle Mitkonkurrenten mit seiner Detailfülle, auch ohne Ätzteile, aus dem Feld. Gleiches gilt für das Triebwerk. Die bewährte bastlerfreundliche Gestaltung des Lufteinlaufkegels wurde beibehalten. Diesen kann man erst zum Schluss in den Rumpf einschieben. Bugballast ist nicht notwendig.
Die Großteile zeichnen sich alle durch feine Oberflächengravuren aus. Die Gestaltung der Vorderkante ist eine super Idee und damit besser gelöst als bei der großen MiG. Eine Trockenmontage zeigt, dass der Spalt zwischen Rumpf- und Tragflächenbaugruppe wie bei den MF so nicht mehr vorhanden ist. Die Kopplung der Landescheinwerfer mit den Druckbehältern in einem Klarsichtteil ist auch zu begrüßen.
Die bereits bei der PFM/MF bemängelte hässliche Naht auf dem Rückentunnel am guten Seitenleitwerksteil ist noch vorhanden. Alle Klappen und Ruder liegen als Extrateil bei. Die schlanke runde Rumpfform des Originals kommt wie gewohnt gut rüber. Einige Teile liegen doppelt bei, mit der Option der geschlossenen oder geöffneten Darstellung.
Die Bestückung mit Außenlasten wird auf zwei Seiten der Bauanleitung ausführlich beschrieben. Die Wahl fällt schwer, da der Bausatz bei der Bewaffnung kaum eine Option auslässt. Allerdings wandert bei der PF vieles in die Restekiste. Zwei Seiten der Bauanleitung helfen bei der Gestaltung in diesem Bereich.
Der Ast mit den Glasteilen ist saubergespritzt und enthält neben mehreren Instrumentenbrettern auch die Hauben für die Fl und PFM.
Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitung ist wie immer sehrgut. Sie liefert auch für die Kleinteile klare Farbangaben, diese erfolgen in Gunze und Mission Models. Die bewährten Masken erleichtern den Anstrich der Glasteile und Räder.
Der umfangreiche Bogen für die Wartungs- und Warnhinweise enthält erstmals Decals für die Abdichtungen der Kabinenhaube. Es gibt Abziehbilder für fünf Bemalungsvorschläge.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel, bei Eduard direkt oder für Händler bei glow2b.
Dr. Jürgen Willisch, Potsdam (Juli/Dezember 2021)
Literatur:
Holger Müller, MiG-21, Motorbuchverlag 2012