Vorbild: Die Chengdu J-7 – in der Exportausführung F-7 – basiert auf der MiG-21F-13. Für diese erhielt China 1961 die Nachbaurechte. Nach dem Erstflug 1966 verzögerte die Kulturrevolution den Serienbau. 1976 erfolgte die Entwicklung der J-7II. Diese erhielt ein leistungsstärkeres Triebwerk, einen verbesserten Schleudersitz und zwei 30-mm-Kanonen. Äußerlich erkennbar ist sie an der nach hinten öffnenden Kabinenhaube und dem über dem Triebwerksausgang befindlichen Bremsschirmbehälter. Die daraus entwickelten Exportversionen waren auf die individuellen Anforderungen der Nutzerländer zugeschnitten, etwa durch veränderte Bewaffnung oder verbesserte bzw. westliche Elektronik. Die F/J-7 wird aufgrund ihres niedrigen Anschaffungspreises, ihrer robusten Konstruktion und guten Wartbarkeit von 13 Staaten der Dritten Welt eingesetzt. (Wikipedia)

Bausatz: In der bekannten rot/gelben Faltschachtel liegen zwei graue Gussäste mit ca. 80 Bauteilen und ein Klarsichtrahmen mit sieben Teilen. Alle sind gut detailliert, und es müssen nur die Kleinteile versäubert werden.

Das Cockpit und die Fahrwerkschächte bieten die notwendigen Details. Instrumente und Gurte liegen als Decals bei. Der Schleudersitz sieht aus wie ein KM-1 und ist damit weder für die F-13 noch die F-7 geeignet. Hier muss in jedem Fall Ersatz her.

Die Gravuren der Rumpfhälften und die Fahrwerkschächte sind in Ordnung. Lediglich im Heckbereich müssen zwei kleine Beulen entfernt werden. Der Anstellwinkelgeber auf der linken Bugseite ist auf allen Zeichnungen zu sehen, fehlt aber als Teil. Die Tragflächen erinnern mit ihrer Nietendarstellung RVA-Modellen und sind m.E. für diesen Maßstab übertrieben. Man kann aber damit leben. Die Oberseitengestaltung der Landeklappen ist falsch, da lagen Revell und Bilek richtig.

Seiten- und Höhenleitwerke sind für short-run gut ausgeführt und stimmig. Ebenso die Form des Diffusorkegels, nur die Spitze fällt etwas rund aus. Hier wird auf den Einbau eines Gewichts hingewiesen.

Im Bauplan wird das Staurohr für die F-7 nur auf der Oberseite angegeben. Wie auf der Kartonrückseite zu sehen, gibt es auch eine andere Möglichkeit. Also Obacht geben, da es auch unterschiedlich lang ist. Gleiches gilt für die Antenne 56, die bei Deko 1-3 anders ist. Die Kanonenabdeckung Teil 25 ist nur für die F-13 zu gebrauchen. Für das chinesische Muster benötigt man nochmals Teil 24, d.h. selbst bauen. Ebenso ist die Raketenbewaffnung auf die F-13 ausgelegt. F-7 hatten zwei Pylone mehr, wobei Deko 3+4 auf Fotos meist mit zwei zu sehen sind. Der Bausatz enthält zwar vier Stück, zwei davon sind jedoch nur für die Zusatzbehälter gedacht. Wer mehr Raketen mitnehmen möchte, muss sich nach Ersatz umschauen.

Die Glasteile können nur in geschlossener Position angebaut werden.

Anleitung/Bemalung: Die für MiG-21F-13 und Chengdu F-7 gemeinsam erstellte Anleitung enthält einige Fehler. Sie führt in elf etwas unübersichtlichen Schritten zum Ziel. Der sauber gedruckte Abziehbilderbogen lässt die Deko von vier interessanten Maschinen zu. Für die F-7 von Pakistan, Bangladesch, Myanmar und Sri Lanka gibt es allerdings keine Wartungshinweise. Aber Vorsicht: Auch hier gibt es Widersprüche zu bekannten Fotos. Die 1414 von Deko 1 hat am Seitenleitwerk einen gelben Vogel.

Fazit: Endlich gibt es auch die chinesische Variante in 1/72 mit Optimierungspotential. Wer hat, sollte auf Reste von Eduard Modellen zurückgreifen. Dieser Bausatz ist bereits geübten Modellbauern zu empfehlen.

Jürgen Willisch, Potsdam (Juni 2025)

Literatur:

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