Geschichte: Die Fw 190A-3 kam Ende 1941 zur Truppe, sie wurde vom BMW 801D-1 und D-2 angetrieben und erhielt erstmals einen ETC 501-Bombenträger, an dem 250 kg und 500 kg Bomben aufgehängt oder ein Zusatztank getragen werden konnten. Diese Version diente damit erstmals auch als Jagdbomber. Als Bewaffnung dienten im Rumpf zwei 7,92 mm MG 17, in den Flügelwurzeln zwei 20 mm MG 151 sowie oft zwei 20 mm-MG FF-Kanonen in den äußeren Flügeln (Zitat nach squadron/signal publications).




Zum Kit: Eduard hat seinen Focke-Wulf 190 A-3 Bausatz wieder einmal neu aufgelegt, diesmal als Weekend Edition ohne Ätzteile oder Lackiermasken. Die Teile unterscheiden sich nicht von denen der ersten Auflage. Der Kit kommt aber in einem neuen schicken Stülpkarton mit einem sehr dynamischen Bild eines Luftkampfes mit britischen Spitfire Mk. V. Der Kit enthält vier Rahmen in grauem Plastik mit 185 Teilen in zwei wiederverschließbaren Tüten und einen Rahmen in klarem Kunststoff mit zehn Teilen einem Clipsbeutel. Bei den Rahmen handelt es sich bei den Rumpf- und Flügelteilen um die Nummer 821400, bei den mit den Kleinteilen um die Fw-190-Standardrahmen 82140A, B und C, und bei den Glasteilen um die Fw-190-Standard-Teile 82140N.




Die 16-seitige Bauanleitung ist in Farbe auf Hochglanzpapier gedruckt, bietet zunächst einen Teileplan und führt in 19 Schritten zum fertigen Modell. Dann folgen vier farbige Vierseitenansichten der Decalvarianten und ein Plan für die Positionierung der Wartungshinweise. Die Qualität der Teile ist wie bei Eduard gewohnt vom Feinsten, perfekter Guss ohne Sinkstellen oder Auswerfermarkierungen. Die Oberflächen sind mit feinen und feinsten Nieten und Gravuren versehen. Die Haubenteile liegen wie bei Eduards anderen 190er-Bausätzen doppelt vor: offen und geschlossen. Dazu muss man wissen, dass bei der Focke-Wulf 190 die Schiebehaube wegen des sich nach hinten verjüngenden Rumpfes flexibel war und beim Aufschieben schmaler wurde, eine Tatsache, die man bisher höchstens mit dünnen Vakuhauben realistisch nachbilden konnte. Frühe Fw 190-Hauben waren flach, spätere gewölbt, um dem Piloten bessere Sicht zu ermöglichen. Letztere sind für die vorliegenden Varianten aber nicht zu verwenden. Somit hat man alles zusammen, um eine frühe Version der Fw-190 A aus dem Kit entstehen zu lassen.




Decal-Versionen:
A: WNr. 223, Hptm. Hans Hahn, Kapitän der III./JG 2, Beaumont le Roger, France, Juni 1942, persönliches Abzeichen (schwarzer Hahn mit rotem Kamm) auf der Motorhaube;
B: WNr. 216, Oblt. Karl Borris, Kommandeur der 8./JG 26, Wevelghem, Belgien, Juli 1942;
C: Oblt. Wolfgang Kosse, 1./JG 5, Herdla, Norwegen, Oktober 1942, persönliches Abzeichen (britischer Affe mit Zylinder der auf Kreissäge sitzt) auf der Motorhaube;
D: WNr. 2259, Oblt. Günther Josten, 1./JG 51, Lyuban, UdSSR, Herbst 1942, Staffel- und Geschwaderwappen auf dem Rumpf;
Eduard gibt als Farbempfehlungen Farben aus den Gunze-Sortimenten an. Die Versionen A – C waren RLM 74 und 75 über RLM 76 getarnt, Version D in RLM 70 und RLM 71 über RLM 76, alle Versionen hatten eine gelbe Unterseite der Motorhaube und ein gelbes Seitenruder.
Fazit: Eduards Wiederauflage der Fw 190A-3 ist immer noch eine der besten Repräsentationen dieses wichtigen Vorbildes in 1/48. Die vorliegende Zusammenstellung bietet alles benötigte Zubehör für einen mühelosen Zusammenbau sowie vier interessante Decalvarianten. Wegen der zahlreichen kleinen Teile ist dieser Kit eher Modellbauern mit etwas Erfahrung zu empfehlen.
Literatur (Auswahl):
- https://de.wikipedia.org/wiki/Focke-Wulf_Fw_190
- Bauanleitung
- Walk Around Fw 190A/F, Walk Around Number22, Squadron/Signal publications, 2000
Utz Schißau, Berlin (April 2025)