Das Vorbild: Im Herbst 1941 befand sich die F-Serie der Bf 109 bereits seit einem halben Jahr im Einsatz. Trotz der guten Ergebnisse, die mit der ständigen Weiterentwicklung erzielt wurden, war man sich bei Messerschmitt im Hinblick auf die rasanten technischen Veränderungen, die der Luftkrieg mit sich brachte, der Notwendigkeit weiterer Verbesserungen stets bewusst. Die durchschnittlich geflogenen Geschwindigkeiten und Höhen vergrößerten sich insbesondere in den Luftkämpfen mit den westlichen Alliierten zusehends. Die Forderung nach einer druckbelüfteten Höhenjägervariante gehörte darum von Anfang an zum Forderungskatalog der G-Serie. Als deren Entwicklung angestoßen wurde, war die Notwendigkeit der Verwendung eines neuen Motors absehbar. Abgeleitet aus dem DB 601 besaß der DB 605 bei erhöhtem Hubraum und Verdichtungsverhältnis dieselben Außenabmessungen wie sein Vorgänger, womit die Integration in die Zelle der Bf 109 relativ unkompliziert war.
Die äußerlich auffälligsten Veränderungen betrafen die Abdeckung der Pilotenkanzel. Die geforderte Möglichkeit, den Jäger mit einer druckbelüfteten Kabine auszustatten, bedingte eine Verstärkung des gesamten Kabinenrahmens, darüber hinaus entfiel die unterhalb der Frontverglasung befindliche dreieckige Sichtscheibe. Außerdem entfiel die bei den E- und F-Versionen strömungsungünstig vor der Frontscheibe anzubringende zusätzliche Panzerglasscheibe: eine Frontscheibe aus 60 mm starkem Panzerglas wurde stattdessen in die Kabinenverglasung integriert. Die Fahrwerksschächte waren an der Außenseite wieder mit einer geraden Kante versehen. Im Frühjahr 1942 wurde der DB-605-Motor für die Serienfertigung freigegeben und die simultane Produktion der Varianten G-1 (mit druckbelüfteter Kabine) und G-2 (nicht druckbelüftet) konnte aufgenommen werden. Wegen Schwierigkeiten mit der neuen Druckkabine gelangte die G-2-Variante einige Wochen früher zu den Einsatzverbänden als die G-1.
Auszug aus Wikipedia
Der Bausatz: Zum ersten Mal veröffentlichte Eduard die Bf109G-2 im Jahr 2018 als Profi-Pack Ausführung unter der Nummer 82116. Noch im gleichen Jahr fand man den Bausatz als Weekend Edition mit der Nummer 82148 in den Regalen. Dabei entfielen zwar die Abdeckmasken und der Rahmen mit den Ätzteilen, aber es waren neue Decals enthalten und außerdem neue Oberteile für die Hauptflügel (Rahmen 82110A). Noch in dem selben Jahr fand man die G-2 auch im Combo Bausatz Afrika (Nr. 11116) und drei Jahre später folgte dann die Veröffentlichung des Bausatzes 82165 mit neuen Abziehbildern. Exakt dieser Bausatz ist nun als 1:1 Wiederauflage erneut erhältlich.
Am Deckelbild des stabilen Stülpkartons hat sich nichts geändert, wobei dieses aber nichts an seiner Attraktivität verloren hat. Abgebildet ist die Maschine von Uffz. Horst Schlick beim Flug über ägyptisches Terrain. Mir ist beim Vergleich mit der entsprechenden beiliegenden Bemalungsvorlage im Bauplan aufgefallen, dass sich die Farbmuster deutlich unterscheiden. Auf dem Deckelbild sind grüne Fleckenmuster auf sandgrauem Untergrund dargestellt, in der Bemalungsvorgabe jedoch sandgelbe Linien auf grünem Untergrund. interessant dabei ist aber, dass Eduard dies bei der aktuellen Wiederauflage so abgeändert hat, da bei der Erstauflage des Bausatzes das Layout der Bemalung mit der Bemalungsvorlage im Bauplan noch übereinstimmten. Eventuell hat man dazu neue Informationen entdeckt.
Im Karton findet man sechs Gussäste, wobei einer davon aus transparentem Material gefertigt ist. Darüber hinaus liegen noch ein Bogen mit Abdeckmasken sowie ein Ätzteilebogen mit bei. Wie bereits erwähnt, sind alle Teile bereits aus veröffentlichten Bausätzen bekannt, wobei diese aber weiterhin als makellos und perfekt gestaltet bezeichnet werden können.
Besonders beeindrucken finde ich, dass Eduard neben feinsten Gravuren und Nieten auch die Beschriftung an den Seiten der Reifen und mit Hilfe von slide mold Technik die Öffnungen an den Auspuffanlagen realisiert hat.
Ein weiters Highlight ist die Darstellung der Benzinleitung als Klarteil, die im Cockpitinneren anzubringen ist. Damit kann man nach der Bemalung das mittlere Segment wie beim Original als transparentes „Schauglas“ darstellen. Bravo!
Zur Darstellung von Maschinen, die in Afrika eingesetzt wurden, liegt auch ein Sandfilter als alternatives Bauteil bei. Interessant ist auch der Hinweis, die Radabdeckung für das Flugzeug mit der Grünherzmarkierung (Einsatz in Russland 1943) zu kappen. Anscheinend wurde das von der Truppe entsprechend modifiziert.
Der Bauplan: Für den Zusammenbau liegt ein farbig gestaltetes 16-seitiges Heft bei, das mittels klarer und übersichtlicher Zeichnungen zum Ziel führt. Angaben zu den Farben für die Bemalung sind bereits für Kleinteile im Bauplan in den jeweiligen Sektionen enthalten, wobei diese auf das Sortiment von Mr. Color / Gunze verweisen.
Die beiliegenden Abziehbilder ermöglichen die Gestaltung der folgenden Maschinen:
- WNr. 10533, Uffz. Horst Schlick, 1./JG 77, Egypt, 1942
- WNr. 13916, Fw. Hans Döbrich, 6./JG 5, Finland, 1943
- Lt. Walter Krupinski, 6./JG 52, Soviet Union, 1942
- WNr. 13949, Maj. Hans Hahn, Soviet Union, 1943
- WNr. 13633, Hptm. Wolf-Dieter Huy, 7./JG 77, Egypt, 1942
Fazit: Die Bf109 hat nichts von ihrer Attraktivität verloren und wird uns mit diesem Bausatz als G-2 erneut angeboten. Wer diesen Bausatz noch nicht im Schrank hat, sollte jetzt zugreifen.
Vielleicht findet sich ein Experte, der etwas zur korrekten Farbgebung der Maschine von Horst Schlick beitragen kann.
Weiterhin uneingeschränkt empfehlenswert.
Erhältlich im gut sortiertem Fachandel oder direkt bei Eduard.
Gert Brandl, Berlin (Dezember 2024)