Vorbild: 1970 beendete Ford die Zusammenarbeit mit Shelby. Für das Jahr 1970 wurden technisch gesehen keine Shelbys hergestellt. Bei den Fahrzeugen handelt sich unverkaufte Modelle von 1969, deren Fahrgestellnummern umgelabelt wurden. Die in der Fahrgestellnummer vorn stehende „9“ für 1969 wurde für die 70er Shelbys mit einer „0“ für 1970 abgeändert. Revell hat dies bei seinem VIN-Decal 57 nicht berücksichtigt. Zwei weitere Überarbeitungen die vorgenommen wurden waren einen Frontspoiler und schwarze Motorhaubenstreifen. Der Shelby GT 500 von 1970 war eines der letzten großen Modelle der Muscle-Car-Ära.

Revell schreibt hierzu: Der 70 Shelby Mustang GT500, eine Hochleistungsvariante des Ford Mustang, markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der Muscle Cars. Erstmals 1965 vorgestellt, erfuhr das Modell 1969 bedeutende Veränderungen, insbesondere in der Karosseriegestaltung. Obwohl im Folgejahr keine Neuproduktion stattfand, wurden unverkaufte 1969er Modelle als 1970er Modelle gekennzeichnet, erkennbar an einem kleinen Frontspoiler und charakteristischen Streifen auf der Motorhaube. Dieser Modellbausatz bietet nicht nur ein Stück Automobilgeschichte, sondern auch die Möglichkeit, ein ikonisches Fahrzeug der 70er Jahre in minutiöser Detailarbeit nachzubilden. (Revell)

Bausatz: Hier handelt es sich um eine Wiederauflage des 69er Shelbys, erkennbar u.a. an der Bodengruppe mit dem Prägedatum von 1988. Unter Zugabe einiger neuer Teile wurde der Bausatz dem 70er Shelby angeglichen. Der heute vorgestellte Bausatz besteht aus 120 Teilen, die sich auf 6 Spritzlingen, der Karosserie, Verglasung, 4 Vinylreifen, einem Abziehbilderbogen und der Bauanleitung verteilen. Die Bauanleitung startet mit der Entscheidung Stock oder Custom. Dementsprechend haben wir schon die ersten Unterschiede bei der Montage des Motors. Die Stockversion erhält einen Vergaser, die Customversion eine Einspritzanlage. Der Motor ist mehrteilig gehalten und bietet jede Menge Details wie einzelne Zylinderköpfe, verchromte Cobra Jet Ventildeckel, Wasserpumpe, Riementrieb usw. Viele dieser Teile werden durch zusätzlich angebrachte Decals im Detail noch mehr aufgewertet. Anschließend erfolgt die Verbindung zwischen Motor und Bodengruppe. Der Zusammenbau des wannenähnlich gehaltenen Innenbereichs geht relativ zügig voran. Türverkleidungen, Sitze, Überrollbügel, Armaturenbrett und Lenkrad werden zusammengefügt. Eine Vielzahl von Decals werten auch hier diesen Bereich auf. Besonders fallen hier die schönen Holzapplikationen auf. In der folgenden Baustufe ist wieder Vorsicht angesagt. Hier gibt es Lackierhinweise für die Karosserie beider Versionen. Dann folgt der Zusammenbau von Verglasung, Bodengruppe und Karosserie. Die Verglasung fällt von der Materialstärke zufriedenstellend aus. Die zweiflutige Abgasanlage wird separat am Unterboden befestigt und wirkt daher sehr realistisch. Die Montage von der etwas rudimentär gehaltenen Vorder- und Hinterachse folgt. Die Lenkung ist starr gehalten. Differential, Blattfedern und Kardanwelle bilden eine Einheit. Lediglich die hinteren Stoßdämpfer fallen als Einzelteile auf. Ist diese Baustufe abgeschlossen, geht es mit der Front weiter. Die Vorderschürze erhält die Blinkleuchten und Zusatzscheinwerfer. Weiter geht es mit dem Ausbau im Motorraum. Bremskraftverstärker, Domstreben usw. finden den Weg dorthin.  Die Fahrzeugmaske mit den Scheinwerfern schließt den Bereich ab.

Mehrteilige verchromte Felgen samt Reifen sorgen für die Verbindung zwischen Fahrzeug und Straße und sind drehbar gehalten. Die Reifen weisen ein vernünftiges Profil auf. Herstellerangaben an den Reifenflanken sind nicht zu finden. Die unterschiedlichen Felgen für die Versionen Stock (orig. Shelby-Felge) oder Custom (American Racing AR62 Outlaw II) wurden verchromt. Die Verchromung wirkt hier stellenweise wie bei einigen anderen Teilen etwas zu unrealistisch „fett“.

Dies fällt auch im Heckbereich bei den Rückleuchteneinfassungen auf. Die Rückleuchtengläser sind erfreulicher Weise im transparenten rot eingefärbt. Weitere Anbauteile wie u.a. Spiegel, die beiden Stoßfänger finden den Weg an die Karosserie. Zum Abschluss wird noch die beweglich gehaltene Motorhaube aufgesteckt. Somit ist ein sehr guter Einblick auf den mehrteiligen detaillierten 7,0-Liter- V8-Motor samt seinen ganzen Anbauteilen gewährleistet.

Bauanleitung/Bemalung: Die 24-seitige Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 39 Bauabschnitte. Die Bemalungsanleitung bezieht sich auf das firmeneigene Farbensortiment. Der reichhaltige Abziehbilderbogen ist sauber und randscharf gedruckt und verfügt zusätzlich über diverse Kennzeichen verschiedener Nationalitäten (USA, D, F, A, NL, B, CH, GB, I).

Fazit: Der Modellbauer erhält hier das Modell eines Fahrzeuges mit einer interessanten Geschichte. Das 195 mm lange Modell wird mit Sicherheit nicht nur die Shelby (Mustang)-Fans unter den Modellbauern begeistern.

Der Bausatzpreis wird bei ca. € 35,- liegen. Der Schwierigkeitslevel liegt lt. Revell bei 4.

Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.

Alexander Hilbig, Berlin (September 2024)

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