Das Vorbild: Zur weiteren Verbesserung des kritischen Abrissverhaltens während Start und Landung wurde bei der dritten Generation der Marauder der Einstellwinkel der Tragflächen um weitere 3,5° auf satte 7° erhöht. Als Einstellwinkel (angel of incidence) wird der Winkel zwischen der Profilsehne der Tragfläche und der Konstruktions-/Datumslinie des Rumpfes (meist im rechten Winkel zu den Sektionsspanten) bezeichnet. Diese Hauptänderung begann mit der Baureihe „F“, von der 1944 300 Maschinen gebaut wurden, von der nur im Detail abweichenden „G“ wurden 1944 und 1945 ca 950 Maschinen aller Varianten gebaut. Bei der Royal Air Force erhielten diese späten B-26 die Bezeichnung Marauder III, insgesamt 350 Flugzeuge beider Baureihen gingen an die RAF und die SAAF. Die nach der Landung der Alliierten neu aufgebauten Französischen Luftstreitkräfte erhielten eine Reihe dieser B-26 Version und nahmen aktiv an den Kampfhandlungen teil. Die US-Navy nutzt die B-26G nur in bescheidenem Umfang unter der Bezeichnung JM-2. Trotz ihres schlechten Rufs war die B-26 innerhalb der USAAF das Einsatzflugzeug mit der geringsten Verlustrate.

Das Modell: Gegenüber den vorherigen beiden Varianten (B-26B) hat dieses dritte Boxing zwei neue graue Spritzrahmen und einen neuen Klarsichtspritrahmen. Die grauen Spritzrahen umfassen die beiden Rumpfhälften und wegen der Konstruktion der Änderung am Einstellwinkel notwendige neue Innendetails sowie weitere neue Details (Bugrad, Instrumentenbrett, Canvas-Abdeckung der Abwehrbewaffnung, u.a.m.)

Für die Flugzeugnase liegt neben den beiden Nasen aus den vorherigen Bausätzen nunmehr noch eine dritte Nase bei.

Das nachfolgende Bild veranschaulicht die unterschiedlichen Einstellwinkel der Tragflächen:

Alle übrigen Spritzrahmen entsprechen der bereits vorgestellten Variante:

Die Bauanleitung weist im oberen Bild einen falschen Titel auf, der jedoch vor dem Text zur Historie korrigiert wird.

Auf den folgenden Seiten der ICM-üblichen gehefteten Anleitung folgt eine Übersicht der Gussrahmen:

Die Systematik und Abfolge der Baustufen entspricht dem B-26 Bausatz https://ipmsdeutschland.de/wordpress/wp-admin/post.php?post=60764&action=edit

Der Decalbogen ist sehr groß, die Druckqualität entspricht dem ICM-Standard.

Darstellbar sind drei Flugzeuge der USAAF und eines der Französischen Luftstreitkräfte aus der Endphase des WK II.

Fazit: Es handelt sich bei diesem Vorbild um ein sehr formschönes, attraktives Flugzeug. Mit einer Länge von fast 40 cm und einer Spannweite von 45 cm ist das Modell jedoch ein Raumfresser. Der Bausatz verfügt über eine gute Basisdetaillierung, die in einigen auffälligen Bereichen (Räder, Innendetails wie Sitzgurte, Abwehrwaffen, Tropfen-Formationslichter u.a.m.) noch deutlich aufgewertet werden kann. Einige Detailsätze haben wir bereits vorgestellt. In Kürze folgt mehr. Die Beschaffung von Lackiermasken sollte in jedem Falle in Erwägung gezogen werden. Sorge bereitet die Preisentwicklung: Bei Billiganbietern erhält man das Modell für ca. € 54, in der Regel liegt der Verkaufspreis bei ca. € 60, steigert sich aber manchmal bis in den Bereich von über € 70. Erfahrungsgemäß gibt es aber nach längerer Wartezeit (2 Jahre+) einige ICM-Kits zu sehr günstigen Preisen. Mit Sicherheit werden wir noch weitere Variationen des Themas B-26 von ICM sehen. Angekündigt ist bereits die „F“ und die Marauder III der RAF.

Andreas Beck, Berlin (Juni 2025)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert