Das Vorbild: Der 10-cm-Nebelwerfer 40 war ein Granatwerfer-System der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, das über einen Hinterlader Mechanismus und eine Rücklaufbremse verfügte. 

Dieser Werfer wurde im Jahre 1939/40 bei Rheinmetall aus dem Nebelwerfer 51/52 entwickelt und verfügte mit einer Schussweite von 6.000 m über eine deutlich höhere Reichweite als der seit 1934 von der Truppe verwendete 10 cm Nebelwerfer 35, der mit einem einfachen Granatwerfer-Konzept eine maximale Reichweite von 3.000 m erreichen konnte. Offiziell erst am 8. Januar 1942 eingeführt, war die Waffe spätestens seit der Erstellung einer „Vorläufigen Bedienungsanleitung“ am 15. März 1941 in der Truppenerprobung.

Beim achtfachen Gewicht des 10-cm-Nebelwerfers 35 und einem Stückpreis von 14.000 Reichsmark wurde er nur in begrenzter Stückzahl hergestellt. Für den 10 cm Werfer 40 gab es 8,65 kg schwere Spreng- und 8,9 kg schwere Nebelgranaten. 
(Auszug aus Wikipedia)

Der Bausatz: Und wieder überrascht uns der bayrische Kleinserienhersteller Schatton Modellbau mit einer absoluten Neuheit, die es bis jetzt noch nicht als Modell im Maßstab 1:35 gab.

Der neue Bausatz, von dem ich ein Vorabmuster erhalten habe, besteht aus im 3D Druckverfahren hergestellten Teilen zum Bau des deutschen 10cm Nebelwerfers 40. Diese Bezeichnung ist eventuell etwas irreführend, denn es handelt sich vielmehr um einen schweren Mörser. Für das Modell erhält man das relativ komplexe Werfergestell, das in einem Stück gedruckt ist, sowie die beiden Räder und der Werfer-Grundplatte. Außerdem liegen noch vier 10cm Wurfgranaten, zwei geschlossene Granatenbehälter, zwei offene Behälter mit Granate sowie zwei leere Behälter bei.

Die Druckteile weisen absolut perfekte Oberflächen auf, wie man dies nur von den inzwischen etablierten Firmen kennt, die gedruckte Teile anbieten. Ein Nachschleifen ist damit nur noch an den Stellen erforderlich an denen Druckstreben entfernt wurden.

Ein Abgleich mit Fotos ergab, dass das anspruchsvolle und interessant aussehende Grunddesign des Originals im Modell sehr schön wiedergegeben wurde. Mir sind nur wenige Details aufgefallen, die man noch etwas genauer darstellen könnte. Diese Information wurde auch an Schatton Modellbau weitergeleitet und wird wahrscheinlich noch für den finalen Bausatz berücksichtigt.



Beispiele dafür sind die fehlende Abdeckplatte der Radnaben, die fehlende Stange vom Höhenrichtrad zum Höhenrichtgetriebe und die Anordnung der Versteifungsrippen am Werferrahmen und der Grundplatte.

Absolut positiv ist, dass Schatton Modellbau auch an die Munition für den Werfer gedacht hat. Die beiliegenden Sprenggranaten entsprechen nicht nur perfekt dem Original, sondern es liegen auch die korrekten zylinderförmigen Munitionsbehälter in geschlossenem und offenem Zustand bei. Prima! Hier hat man auch an die Kunden gedacht und man muss dafür keinen extra Detailsatz erwerben. Da die Stabilisierungsfinnen der Granaten in Bezug auf deren Materialstärke nicht maßstabsgerecht gedruckt werden können, muss man sich diese aus dünnem Plastik-Sheet selbst anfertigen.

Fazit: Und wieder einmal hat es Schatton Modellbau geschafft, eine Lücke zum Thema Modellbau WWII zu füllen. Den 10cm Nebelwerfer 40 hatte ich schon seit Jahren „auf dem Schirm“, jedoch war mir die Waffe für den Eigenbau viel zu komplex. Insofern erfüllt mir Schatton mit der Veröffentlichung des neuen Bausatzes erneut einen lang ersehnten Wunsch.

Wegen der geringen Anzahl der Teile ist der Bausatz auch für Einsteiger in das Thema 3D Druck Bausätze zu empfehlen.

Der Bausatz ist auch im Maßstab 1:72 unter der Nummer 72194 erhältlich und kann direkt bei Schatton Modellbau bestellt werden.

Gert Brandl, Berlin (Juli 2025)

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