Das Update Set: Von dem deutschen Jagdflugzeug Bf 109 hat Eduard 2024 die Version G-10 als Royal Class Plastik Bausatz (R0022) im kleinen Maßstab veröffentlicht. Dieser Bausatz ermöglicht sowohl den Bau der Ausführung die bei Erla in Leipzig hergestellt wurde, wie auch die Version aus dem Werk in Regensburg. Die G-10 aus Wiener Produktion (WNF) ist seit kurzem unter der Bausatznummer 70164 erhältlich.
Sofern man beabsichtigt ein Modell aus dem Regensburger Werk noch etwas zu verfeinern oder das Modell sogar mit geöffneter Motorhaube in Szene zu setzen, bietet Eduard dafür nun ein ultimatives Brassin Set an.
Der Inhalt des Sets befindet sich gut geschützt zwischen zwei Schaumgummimatten in einem stabilen kleinen Klappkarton, auf dem ein eher unscheinbar wirkender DB 605 Motor mit geöffneten Motorhauben abgebildet ist. Nach dem Auspacken der insgesamt 26 im 3D Druckverfahren hergestellten Teile und einer kleinen Ätzplatine wurden zumindest bei mir die Augen riesengroß und der Mund stand offen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Dieser Bausatz ist wirklich nur für wagemutige und erfahrene Modellbauer geeignet. Aber wenn man sich traut und es korrekt hinbekommt, wird das Modell zu einem echten Hingucker. Wie soll das gehen? Ganz einfach: Man schnitzt entsprechend der Montageanleitung die Plastikteile eines Bausatzes so zurecht, dass die alternativen gedruckten Resinteile passend eingesetzt werden können. Warum das Ganze? Weil die Teile des Update Sets wie eine perfekt geschrumpfte Kopie der originalen Teile wirken und somit ein rundum originalgetreues Modell gebaut werden kann – wenn man es kann.
Um alle Teile genauer zu betrachten, braucht man schon etwas Zeit. Dabei sind mir insbesondere das Triebwerk und dessen Aufhängung als Erstes ins Auge gesprungen. Dieser Grad an Detaillierung ist mit Plastikspritzguss unmöglich realisierbar und unter Verwendung von Resinteilen nicht als zwei Bauteile machbar. 3D Druck macht aber genau das möglich!
Darüber hinaus liegen diverse sehr feine Leitungen und die beiden oberen Motorenabdeckung mit kleinsten Nieten und Strukturen im Innen- und Außenbereich bei. Weiterhin sind die Teile für den Ölkühler und dessen Abdeckung, der Propellerschaft und diverse andere Kleinteile in makelloser Qualität enthalten. Neben der vorderen Motorenabdeckung erhalt man noch die beiden Auspuffleisten und auch noch zwei hervorragende MG 131.




Kleinste Teile für die Haubenverschlüsse und den Ölfilter bekommt man in Form von Ätzteilen, deren Verbau nicht nur eine Pinzette, sondern auch eine extrem ruhige Hand erfordern.
Der Bauplan: Wer noch nicht von den Bauteilen beeindruckt ist, der wird es sicherlich, wenn er sich die 16 seitige Bauanleitung im Format DIN A5 ansieht. Ich habe hier lediglich eine Seite vom Bauplan hochgeladen, auf dem der Einbau von 16 Leitungen am Motor beschrieben wird, die man selbst aus 0,2mm starkem Draht herstellen muss. Deren Längen bewegen sich dabei zwischen 5 und 10 mm!


Wer starke Nerven besitzt, kann sich den kompletten Bauplan auf Scalemates oder auf der Homepage in Ruhe zu Gemüte führen. Aber bitte vorher mindestens eine Beruhigungstablette einnehmen.
Fazit: Eduard liefert hier ein ultimatives Update Set für die Superdetaillierung des Motorenbereichs der Bf 109D-10 Mtt Regensburg. Der Bausatz ist so aufregend, dass wahrscheinlich deshalb der Schreibfehler „Resenburg“ auf der Verpackung passierte.
Absolut empfehlenswert – aber nur für mutige und sehr erfahrene Modellbauer geeignet
Erhältlich im gut sortiertem Fachhandel oder direkt bei Eduard.
Gert Brandl, Berlin (März 2025)
Werter Kollege Brandl,
abgesehen von diversen Tippfehlern – vor denen auch Eduard nicht gefeit ist, wie man sieht – hat sich da ein grober sachlicher Fehler eingeschlichen. Eine Bf 109 G-10 war nicht mit MG 17 ausgerüstet, sondern mit MG 131. Die Bauteile R98 und R99 stellen auch MG 131 dar. Diese wurden ab der G-6 eingeführt, und waren durch die auffälligen Beulen auf der Motorhaube zu erkennen, weil die Munitionszuführung voluminöser war als jene der MG 17.
Zu den diversen 3-D-gedruckten DB 605ern von Eduard für die späten 109er habe ich eiine spezielle Frage: Hat schon irgendwer einen Unterschied in den Zurüstsätzen für die diversen Herstellerwerke bemerkt? Ich habe schon gesucht und gesucht, aber mir ist nichts aufgefallen. Ich wüßte auch keinen Grund, warum der DB 605 mit dem großen Lader, und dem dementsprechend geschwungenen linken Motorträger, anders verkabelt sein oder sonstwie anders aussehen sollte.
L G
Lieber Herr Fritz,
vielen Dank für den Hinweis zum MG und den Tippfehlern. Sollte inzwischen korrigiert sein.
Ich selbst habe den Umbausatz für die Versionen Erla und Regensburg und es finden sich tatsächlich ein paar unterschiedliche Teile in Bezug auf die Gestaltung der Abdeckbleche. Insbesondere im unteren Bereich beim Ölkühler.
Die Bausätze unterscheiden sich aber insgesamt lediglich bei 4 odert 5 Teilen. Der Bericht zum Erla Satz folgt noch und darin habe ich auch etwas zu den Unterschieden geschrieben.
Gert Brandl