Das Original: Der Dodge WC 54 basierte auf dem Chassis des Dodge WC-51 Beep (Big Jeep), WC bedeutet „Weapons Carrier”. Allerdings war hier der Radstand länger und die Radaufhängung auch modifiziert. Um die Stöße beim Fahren besser abzudämpfen, was gerade beim Transport liegender Verwundeter sehr wichtig war, wurden die Blattfedern mit Blechumhüllungen umschlossen und blieben somit dauerhaft gefettet. Es gab 14 Varianten, von denen die WC 51 und WC 52 die zahlreichsten waren. Die Baureihe 51 hatte übrigens keine Winde in der vorderen Stoßstange woran man die beiden Ausführungen leicht unterscheiden kann. Der WC 54 wurde entwickelt um die vielen älteren Ambulanzfahrzeuge, den WC 9, den WC 18 und den WC 27, zu ersetzen. Diese Fahrzeuge hatten nur eine Zuladung von rund 580 Kilogramm, der WC 54 immerhin schon 820 Kilogramm. Der geschlossene Metallaufbau stammte von der Firma „Wayne Body Works“ aus Richmond Indiana. Der WC 54 bot Platz für den Fahrer sowie vier bis sieben Verwundete plus einen betreuenden Sanitäter. Es konnten vier liegende Verwundete auf Tragbahren befördert werden. Der Aufbau verfügte dafür auch über eine verstärkte Heizung. Von 1942 bis 1953 war der WC 54 die meistverwendete Ambulanz bei den amerikanischen Streitkräften. Ab mitte 1943 wurden auch etliche Ambulancen bei den britischen Streitkräften eingesetzt da der 4×4 Allrad Antrieb der britischen „Austin-K2-Feldambulanz“ mit ihrer 4×2 Übersetzung, überlegen war Einige wenige dieser Fahrzeuge wurden auch vom „US Signal Corps“ als Funkwagen genutzt. Auch die Militärpolizei verwendete den Dodge WC 54 da sich der Kastenaufbau auch vorzüglich zum sicheren Transport von Straffälligen eignete . Von der ganzen WC-Serie wurden insgesamt 255.173 Fahrzeuge gebaut, davon waren, 22.857 Exemplare Ambulanzen. Der Dodge WC 54 wurde zwar nur bis 1944 produziert, war jedoch in einigen Ländern noch bis in den späten 80er Jahren im Einsatz. Motor: 6-Zylinder Benzin 92 PS /68 kW bei 3.200 min. Höchstgeschwindigkeit: 85 km/h.

Der Bausatz:

Nachdem Zvezda bereits den WC-51 (3656) sowie den WC-52 (3664) herausgebracht hat, war es eigentlich logisch, dass auch der WC-54 auf unseren Basteltischen landet. Unter der schön gestalteten Seitenlaschen Verpackung findet sich dann auch noch eine gut gefüllte und stabile Schachtel mit Klappdeckel.

Darin finden sich sieben einzeln verpackte Spritzlinge auf denen insgesamt 285 Teile enthalten sind, die dann das fertige Modell ergeben. Neben einigen Spritzlingen für den Motor und den Innenraum, die auch in den beiden Vorgängermodellen vorhanden sind, befinden sich hier aber auch komplett neu gefertigte Teile. Diese bestehen aus dem verlängertem Fahrgestell, dem kompletten Aufbau, sowie einer geänderten Motorabdeckung, da die normalerweise darauf befindlichen Halterungen für die klappbare Frontscheibe bei diesem geschlossenem Aufbau natürlich nicht notwendig sind.

Die Gussqualität und Detailierung der Einzelteile ist wirklich sehr gut umgesetzt worden. Hier hat Zvezda seine Qualitätsstandarts inzwischen wirklich merklich verbessert. So macht allein schon das Betrachten der Bausatzteile Appetit auf den Bau. Unschöne Auswerfer oder Fischhäute sucht man hier vergebens.

Leider musste ich dann doch ein Gussfehler bei dem Auspuffrohr feststellen. Hier hat es anscheinend ein Formenproblem gegeben, da dieses Rohr für den Auspuff (Teil 30) laut der Anleitung, aus einem Stück bestehen soll. Bei dem Spritzling wurde dieses jedoch fehlerhaft angeformt und ist somit gebrochen. Hier ist wäre also etwas Engagement durch den Modellbauer gefordert.

Alle anderen Teile dieses Bausatzes sind jedoch völlig in Ordnung und auch hervorragend detailiert. Als kleines Extra bekommt man sogar auch noch eine (Russische) Fahrerfigur geliefert, die eigentlich zu den vorherigen Modellen gehört, aber dennoch bestimmt gut auch für andere Projekte verwendbar ist. Figuren, gerade sitzende, kann man ja immer gut gebrauchen. Diese hier sogar noch in guter Umsetzung.

Der klare Spritzling mit den Scheiben für den Aufbau und die Scheinwerfer ist ebenfalls von guter und schlierenfreier Qualität.

Bemalung: Dem Bausatz liegt ein Din A4 Heft als Bauanleitung bei, mit der man in 35 übersichtlichen Stufen zu einem fertigen Modell gelangt. Es gibt entgegen den Packungsbildern natürlich auch die Möglichkeit den Wagen mit offenen Türen und geöffneter Motorhaube darzustellen.

Der enthaltene Decalbogen enthält Markierungen für eine US sowie einer UK Einheit des Jahres 1944. Die Umsetzung der einzelnen Markierungen ist gut gelungen. Alle Decals sind randscharf, klar und auch nicht zu dick. Auch hier hat Zvezda inzwischen seine Hausaufgaben gemacht und einiges verbessert. Leider sind hierauf aber keine Anzeigen für die Armaturen enthalten.

Die Farbangaben beziehen sich hier auf das hauseigene Sortiment sowie auch auf die Tamiya Farbpalette.

Fazit: Für die Fans von US-Fahrzeugen hat uns Zvezda wieder ein schönes Modell beschert. Man darf also noch gespannt sein ob nicht bald auch noch der „WC-64 KD“ demnächst erscheint, der einen zusammenlegbaren Aufbau hatte. Damit wären dann alle WC-Varianten wirklich abgedeckt. Wer übrigens noch den alten Italeri Bausatz des Dodge sein eigen nennt, kann diesen gerne mal mit diesem vergleichen, um zu sehen wie sich der Formenbau inzwischen verändert hat. Das habe ich selbst mit Erstaunen festgestellt.

Reiner Janick, Berlin (Februar 2024)

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