Vorbild: Fairey war in Großbritannien vor und während des WK II der Spezialist für schwere trägergeschützte Kampfflugzeuge. So entstand die Fairey Barracuda als einmotoriger Schulterdecker aufgrund eines Pflichtenhefts (S.24/37) des britischen Luftfahrtministeriums für ein trägergestütztes Torpedo- und Sturzkampfflugzeug.
Eine Besonderheit der Barracuda waren die großen prägenden Fairey-Youngman-Klappen an den Tragflächenhinterkanten. Diese wurden wahlweise zur Verringerung der Landegeschwindigkeit oder als Sturzflugbremsen benutzt.
Der Erstflug des Prototyps fand am 07. Dezember 1940 statt. Erst am 18. März wurde die erste seriengebaute Barracuda Mk. I an die Fleet Air Arm der Royal Navy ausgerüstet. Die erste und einzige Großserienvariante war die Mk. II mit einem Vier-Blatt-Propeller. Diese wurde in 1.688 Exemplaren mit einem Rolls Royce Merlin 32 gebaut und ab Januar 1943 erhielt die erste Einheit der Fleet Air Arm die Barracuda Mk. II. Es folgte noch die Mk. III dem ASV-Radar mit 852 Exemplaren und die Mk.V die von einem Rolls Royce Griffon angetrieben wurde mit 30 Stück. Letztere wurden erst nach dem WK II gebaut. (Text V.H.)

Bausatz: Special hobby liefert einen Klassiker der britischen Luftfahrthistorie, der bisher im Modellbau kaum eine Rolle spielte. FROG (1964) und MPM (1999) erhalten damit einen guten Nachfolger. Dieser Bausatz ist die Wiederauflage der Erstausgabe von 2016. Im praktischen Stülpkarton befinden sich drei hellgraue Spritzgussrahmen mit 130 Einzelteile, ein extra verpackter Klarsichtrahmen mit 14 Teilen, ein Abziehbilderbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.

Die Stahlform liefert scharfe Konturen und feine versenkte Strukturen. Die Detaillierung ist einfach gelungen. Im Gegensatz zum MPM-Kit wird auf Resin- und Fotoätzteile verzichtet. Ein paar wenige Teile sind nun doch mit dem alten Bausatz identisch.

Das Cockpit ausreichend bestückt. Es gibt schöne Seitenkonsolen und das Instrumentenbrett wird bemalt. Für die drei gelungen Sitze gibt es leider keine Gurte. Man muss die die großen seitlichen Klarsichtteile von außen einkleben. Während das Gurtproblem weiter besteht wurde der fehlerhafte Triebwerkseinlauf korrigiert. Die Fahrwerksschächte entstehen aus vier Teilen. Für die Positionsleuchten hat special hobby Klarsichtteile beigelegt. Auch die kleinen Fenster unter der großen Klarsichtkanzel werden einzeln eingeklebt. Klappen und Grenzschichtzäune sind ausreichend dünn. Das gilt auch für die Hinterkanten des Höhenruders.

Als Abwurfwaffe liegt ein Torpedo bzw. eine Bombe bei. Die Luftschraubenblätter werden einzeln angeklebt. Die Radarantennen sind sehr fein und sehen durchaus realistisch aus.

Die Klarsichtteile sind recht gut gelungen.
Bemalungen: Die mehrfarbigen Bemalungsanleitung enthält in den Bauschritten für einzelne Teile Farbhinweise. Diese erfolgen ausschließlich für das System von Gunze.

Ein sauber gedruckter Abziehbilderbogen liefert Kennung und Wartungshinweise für zwei Maschinen der FAA.


Fazit: Diese Fairey Barracuda von Special Hobby ist weit und breit das einzige Modell und für den fortgeschrittenen Modellbauer weiterhin sehr zu empfehlen.
Jürgen Willisch, Potsdam (Februar 2025)