Vorbild: Der Pontiac Catalina war ein von dem US-amerikanischen Automobilhersteller General Motors unter der Automobilmarke Pontiac gebautes Modell der oberen Mittelklasse, welches auf dem amerikanischen Markt der Full-Size-Klasse zugeordnet wird und das von 1959 bis 1981 angeboten wurde. Der Name „Catalina“ wurde erstmals 1949 für den Chieftain Series 25/27 Hardtop verwendet, Pontiacs damaliges Top-Ausstattungspaket und später, 1954 für den Star Chief, Pontiacs Pendant zum Chevrolet Bel Air. Ursprünglich als „Hardtop-Coupés“ bezeichnet, boten diese Fahrzeuge ein säulenloses Design im Tür- und Fensterbereich, zusammen mit der hochwertigen Cabrio-Ausstattung. Der Vorteil dieses Designs mit festem Dach war das sportliche, luftige Gefühl ohne die Kosten und Nachteile, die normalerweise mit Cabriolets hinsichtlich Steifigkeit verbunden sind. Mit Ausnahme des 1958er Bonneville wurden alle Pontiac Hardtops von 1950 bis 1958 als „Catalinas“ bezeichnet. Ab Modelljahr 1959 stellte der Catalina das preiswerteste „Full-Size“-Modell von Pontiac dar. Darüber rangierten mehrere teurere Baureihen unter wechselnden Namen: Star Chief (1959–1966), Ventura (1960), Executive (1967–1970), Catalina Brougham (1971–1972), Bonneville (durchgängig) und Grand Ville (1971–1975), teils auf längerem Radstand. Der nur in den Modelljahren 1965–1967 angebotene Catalina 2+2 war eine leistungsgesteigerte Variante des normalen Catalina.

Die heute als Modell vorgestellte Catalina steht für die GM Firmeninterne Serie 23, produziert in den Jahren 1961–1964. 1961 stand für die Catalina eine größere Modellpflege an. Mit einer kantigeren Karosserielinie, der Wiedereinführung des geteilten Kühlergrills, ähnlich dem 1959er Modelljahr und einem völlig neuen Torque-Box-Rahmen mit Seitenschienen, der das seit 1958 verwendete „X“-Chassis ersetzte. Der neue Rahmen bot nicht nur einen besseren Seitenaufprallschutz als das „X“-Design, sondern verbessert auch das Platzangebot im Innenraum. Der markante, hervorstehende Kühlergrill tauchte Anfang der 1960er Jahre bei allen Pontiac-Modellen auf und war eine moderne Wiederbelebung eines ähnlichen Erscheinungsbildes der Pontiacs in den 1930er und frühen 1940er Jahren, wie es beim Pontiac Torpedo zu sehen war. Die umlaufenden Windschutzscheiben wurden zugunsten einer flacheren Verglasung fallen gelassen, um den Ein- und Ausstieg zum Vordersitz zu verbessern. Die neuen Karosserien waren etwas kleiner und leichter als die des Modells von 1960. Der Radstand wurde um rund 76 mm verringert, die Gesamtlänge um den gleichen Wert und auch die Breite sank um fast 50 mm (1960: 2032 mm). Die Wagen zeigten weichere Konturen und einen V-förmigen, lackierten Mittelsteg im Kühlergrill. Der neue kompaktere Pontiac Tempest bildet ab 1961 das Pontiac-Einstiegsmodell, so dass der Catalina eine Stufe höher rutschte. Deutlich erweitert wurde das Motorenangebot und die Leistungsvielfalt der V8-Motoren. 1962 wurde der Mittelsteg im Kühlergrill schmaler und trat pfeilförmig hervor.

Bausatz: Der Bausatz hat seine Ursprünge bei AMT/Ertl im Jahr 1998 und entstand damals aus neuem Werkzeug. Das Modell wurde bis mit einigen Pausen durchgängig bis heute verkauft. In dieser Zeit wechselte die Kartonverpackung oftmals das Aussehen, mal in Stock- oder in Custom-Version angeboten. Hin und wieder gab es neue Teile dazu und sogar vorlackiert wurde die Catalina angeboten. Seit 2010 steht nur noch der alleinige Hersteller AMT auf der Kartonverpackung.

Der Bausatz besteht aus ca. 144 Teilen. Diese verteilen sich auf mehreren Spritzlingen in Weiß und einmal grau, der Karosserie, dem Unterboden und Rahmen, 3 Spritzlinge mit verchromten Teilen, 2 Spritzlinge mit Klarsichteilen, eine durchsichtige Plastikkarte, 8 Vinylreifen und einem Nassschiebebilderbogen. Die optionalen Custom- und Drag-Teile verteilen sich dementsprechend auf den Spritzlingen. Welche dieser drei Versionen gebaut werden soll, sollte im Vorfeld entschieden werden. 

Geliefert wird eine originalgetreu nachgebildete Karosserie mit feinen Oberflächenstrukturen. Die separate Motorhaube ist nicht beweglich gehalten. Zwar werden Haubenscharniere mitgeliefert, die dann bei Verwendung die Haube allerdings ständig offen lässt. Dann lieber die Haube lose auflegen und hin und wieder durch abnehmen der Haube den sehr schön detaillierten V8-Motor im Motorraum genießen. Der Motor und Motorraum besteichen schon mal mit Detailreichtum. Alles ist da, wo es hingehört. Hauptbremszylinder, Lenkgetriebe und separate Batterie. Sogar ein Doppel-Registervergaser mit extra Kraftstoffleitungen und der anzuflanschenden Benzinpumpe.  Mit der schönen Detaillierung geht es unter dem Fahrzeug weiter. Präzise Wiedergabe des gesamten Unterbodens einschließlich dem Kraftstofftank. Die Vorder- und Hinterachse sind aufwendig gehalten. Hier heißt es aufpassen bei der gewählten Version, da verschieden lange Achsschenkel, Stoßdämpfer, Federn und Zugstreben zum Einsatz kommen. Außerdem sollen nach Bauende alle vier Reifen den Boden erreichen. Die Vorderachse erscheint zusätzlich durch separate oben und unten liegende Querlenker wertiger. Die Lenkung ist daher aus stabilitätsgründen nicht beweglich gehalten. Die Kardanwelle verbindet Getriebe mit Differential. Die zweiflutige Abgasanlage ist mehrteilig gehalten und wird separat am Unterbodenbereich befestigt. Bei Bedarf können noch zusätzlich verchromte Sidepipes montiert werden. Dieser Bereich besticht ebenfalls durch Detailreichtum (Tank und Kardantunnel). Der Kofferdeckel bleibt vermutlich aus Gründen der Stabilität verschlossen. 

Der Innenraum setzt sich aus mehreren Seitenkomponenten zusammen. Auch hier auf die gewünschte Version achten. Dieser Bereich ist relativ umfangreich gehalten. Korrektes Lenkrad mit Hupenring und einer Lenksäule mit Blinkhebel sind vorhanden. Verschiedene Sitze und Seitenverkleidungen mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen machen diesen Bereich somit interessanter.  Die korrekte Kolorierung dazu wird im Bauplan beschrieben. Die Anzahl der Chromteile ist reichhaltig und deckt die gesamten Versionenpalette ab. Chromteile kommen im Motorenbereich, Stoßfängern, Felgen, Radkappen und kleineren Beschlägen zu Einsatz. Das Chrom fällt erstaunlicherweise nicht allzu „fett“ auf. Störend hingegen sind die teilweise massiven Angüsse an den sichtbaren Bereichen der Chromteile.  

Die achtfache Bereifung besteht aus weichem Vinylmaterial. Die vier Reifen für die Stock-Version weisen ein feines Profil auf. Weiße einzusetzende Ringe erzeugen den Weißwandeffekt. Einen Hersteller an den Flanken findet man nicht. Für die Drag-Variante stehen für die Vorderachse Standardreifen und für die Hinterachse Slicks der Marke Racemaster zu Verfügung. Auch diese Reifen verfügen den Weißwandeffekt. Allerdings hier im Tampondruck. Die Slicks sollten vor der Montage wegen ihrer unnatürlich aussehenden Abrollfläche aufgeraut werden.

Die Materialstärke der Klarsichteile fällt zufriedenstellend aus. Diese bestehen aus Front- und Heckscheibe und mehreren Scheinwerfergläser. Die Seitenscheiben werden aus einer beiliegenden Klarsichtkarte hergestellt. Die Bauanleitung liefert dazu die passenden Schablonen. Die Rückleuchten sind im transparenten Rot gehalten.

Bauanleitung/Bemalung: Ein sauber und randscharf gedruckter Decalbogen mit US-Kennzeichen für die Bundesstaaten Kalifornien und Ohio, Tachoinstrumentierung, Pontiac-Logos und natürlich Racing Dekoration liegt bei. Auf die genaue Positionierung der Decals wird in der Bauanleitung hingewiesen.

Die Bauanleitung als Faltblatt führt einfach, AMT-Typisch aber dennoch übersichtlich durch 8 Bauabschnitte. Die Bemalungsanleitung benennt keine Farbenhersteller, begrenzt sich lediglich auf die Farbennamen schwarz, weiß, rot usw.

Fazit: Immer noch ein klasse Bausatz. Mit seinem Erscheinen 1998 mit wegweisend in Detaillierung, Teilevielfalt und Stimmigkeit. Stock, Drag oder Custom? Alles gleich gut.

Empfehlung: Mindestens zwei 2 Bausätze auf Lager legen.

Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel.

Alexander Hilbig, Berlin (Dezember 2024)

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