Vorbild: Die Grumman Wildcat war zum Zeitpunkt des Kriegseintritts das Standard-Jagdflugzeug der US-Navy. Die fassförmige Maschine wurde aus einer Reihe von Doppeldeckern abgeleitet und absolvierte ihren Erstflug am 2. September 1937. Zwei Jahre später folgte ein erster Auftrag für 78 Maschinen des Typs F4F-3. Weitere Aufträge für verbesserte Versionen folgten. Die Wildcat war aufgrund der fortschreitenden technischen Entwicklung immer weniger konkurrenzfähig, wenn auch immer noch ein brauchbarer Standard-Jäger. Daher gab Grumman nach 1971 gebauten Exemplaren im Mai 1943 die Produktion an die Eastern Aircraft Division ab, um sich der Produktion des Nachfolgers F6F Hellcat widmen zu können. Die dort gebauten Exemplare erhielten die Bezeichnung FM-1 und FM-2. Die FM-2 stellt dann auch die letzte Entwicklungsstufe der Wildcat dar, erkennbar am größeren Seitenruder und verlängerter Motorverkleidung. Diese Maschinen wurden vor allem in hinteren Frontabschnitten, wie z. Bsp. zum Schutz von Geleitzügen und zur U-Boot-Bekämpfung herangezogen. Die Eastern Aircraft Division produzierte mit insgesamt 5972 Exemplaren (FM-1 und FM-2) deutlich mehr als Grumman selbst und hielt die Produktion bis 1945 aufrecht.

Bausatz: Wie bei Eduard üblich, brachte die Firma aus Tschechien auch bei der Wildcat bislang jede wichtige Version dieses Typs heraus. Nun liegt mit der FM-2 auch die letzte Entwicklungsstufe als Modell vor. Dem Original entsprechend weist der Bausatz sowohl negative als auch positive Gravuren auf. Gerade die erhabenen Nieten auf dem Rumpf sind dabei so fein wiedergegeben, dass sie eher mir den Fingern als mit den Augen wahrgenommen werden. Eduard ist es außerdem gelungen, die hinteren Tragflächenkanten so dünn zu produzieren, dass das Ergebnis durchaus als scharfkantig bezeichnet werden kann. Man bekommt also wieder einmal einen Bausatz in Topqualität geboten. Das grau-blaue Plastik ist mit all seinen Details sehr sauber gegossen, und sowohl Cockpit als auch Fahrwerksschacht sind kleine Bausätze für sich. Die Klarsichteile könnten sauberer nicht sein, und separate Klappen und Ruder sind mittlerweile eine Selbstverständlichkeit geworden. Eine Besonderheit bei späten Wildcats: Man kann Sie mit Raketen bestücken. Folgerichtig liegen dem Bausatz die jeweils passenden Raketentypen für amerikanische, bzw. englische Wildcats bei. Als zusätzliche Außenlasten können noch Zusatztanks verwendet werden. Wie bei einem Profipack üblich, kann man mit sehr gelungenen Photoätzteilen die Maschine weiter aufwerten. Ein Satz Abklebemasken erleichtert einem die Vorarbeiten zum Lackieren.

Bemalung/Anleitung: Die Bauanleitung ist klar verständlich und klärt ausführlich über die Geschichte des Originals (und auch der hier vorliegenden Version) auf. Auf den Werdergang der jeweiligen Maschine und Ihrer Piloten wird ebenfalls ausführlich eingegangen. Eduard gibt wie immer Farben der Firma GSI (Gunze) an.

Bei der Frage, welche Maschine man denn nun baut, hat man wieder die Qual der Wahl. Eduard hat hier einmal mehr eine interessante Auswahl zusammengestellt, die einem die Entscheidung wirklich schwer macht. Von Flugzeugen in Glossy Sea Blue über das klassische Drei-Ton-Tarnschema der früheren Tage bis hin zur Anti-Submarine Camouflage für Einsätze im Atlantik reicht die Palette. Auch eine britische Maschine des Fleet Air Arm ist mit dabei.

Gebaut werden können:

A
Maschine von Lt. Robert Myers, VC-93, USS Petrof Bay (CVE-80), April 1945
B
VC-88, USS Saginaw Bay (CVE-82), 1945
C
VC-9, USS Solomons (CVE-67), Frühling-Sommer 1944
D
VC-99, USS Hogatt Bay (CVE-75), 1945
E
Maschine von Lt. Martin Ferko, VC-4, USS White Plains (CVE-67), Juni-September 1944
F
VV836, No 882 Naval Air Squadron, HMS Searcher, August 1945

Für das Aufbringen der Stencils hat Eduard auch hier wieder eine eigene Seite vorgesehen.

Auch wenn der Bausatz schon durchweg auf Topniveau ist, so kann man alles immer noch ein wenig besser machen. Die Liste von Zubehörteilen auf der Rückseite der Anleitung soll genau diesen Kreis von Modellbauern ansprechen. Von Waffenschächten über klappbare Tragflächen bis hin zum „super detaillierten“ Fahrwerksschacht aus dem 3D-Drucker werden keine Wünsche offen gelassen.

Fazit: Eduard ist jetzt auch bei Wildkatzen erste Wahl.
Absolut empfehlenswert!

Marco Doehring, Stuttgart (Januar 2025)

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