Das Vorbild: Information zum Vorbild sind in einem Baubericht zu finden, der in 2024 auf der IPMS Homepage veröffentlicht wurde.
Der Bausatz: Im o.g. Baubericht ist nachzulesen, dass es vom 28/32cm Nebelwerfer zwar bereits einen entsprechenden 3D Druck Bausatz von VargasScale Models gibt, dieser aber zum einen extrem schwer erhältlich ist und zum anderen hinsichtlich Details an einigen Stellen stark vereinfacht ist.
Wie man auf im Modellbauforum bei Missing Lynx unter Constructive Comments nachlesen kann, beschäftigt sich der litauische Modellbauer Darius Stucinskas seit Januar 2024 mit den Designs der Nebelwerfer 41, 42 sowie dem Raketenwerfer 56. Die im Forum gezeigten Konstruktionszeichnungen basieren dabei auf unzähligen Fotos, die in der Community zu Diskussionen und Feedback und letzten Endes zu einem absolut beeindruckenden und stimmigem Ergebnis geführt haben. Darüber hinaus hat Darius auch einige Kontakte zu Sammlern und Museen, wodurch auch Abmessungen vom Original bei seinem Design mit berücksichtigt werden konnten. Nach dem, was ich in dem inzwischen sehr ausführlichen BLOG gelesen habe, würde ich Darius als extrem gewissenhaft bewerten, der soweit irgendwie möglich 100% Perfektion anstrebt.
Unter dem Label Home Brew Parts bietet er bereits seit einiger Zeit seine 3D Designs auf Cults 3D an, die entweder kostenlos oder zu extrem niedrigen Preisen heruntergeladen werden können. Es lohnt sich wirklich, sich das Portfolio anzusehen, denn da ist fast für jeden Militärbauer mit Fokus 1:35 etwas zu finden. Seine ersten kompletten und beeindruckenden 3D Modelle waren der Sd.Ah. 24 Stromgenerator und der Sd.Ah. 56/57 Munitionsanhänger, deren Dateien für geradezu lächerliche Preisen dort erhältlich sind. Weil diese leider aber auch an Dritte weitergegeben wurden und werden, hat Darius für seine neuen Designs beschlossen, dass diese nur noch als gedruckte Bausätze direkt bei ihm geordert werden können.
Das Design vom NbW 41 hat mich so begeistert, dass ich Darius angeschrieben und sofort einen Bausatz bei ihm bestellt habe. Bereits nach einer Woche lag dann auch schon ein Päckchen vor meiner Tür, das eine eher unscheinbar wirkende kleine Box ohne Boxart beinhaltete. Zusätzlich lag noch ein Informationsblatt und eine Bauanleitung bei. Bei künftigen Bausätzen wird es eine entsprechende Boxart auf den Schachteln geben – mein Bausatz war einer der ersten, der verkauft wurde.
Damit die extrem filigranden Teile keinen Transportschaden erleiden, sind die Bodenplatten der Drucksegmente auf den Boden des Kartons geklebt. Dies hat sich bei meinem Bausatz bestens bewährt. Obwohl sich die beiden Räder während des Transport von den Druckstreben gelöst haben, sind alle Teile – soweit ich bis jetzt feststellen konnte – absolut unbeschadet. Das Konzept funktioniert also!
Wie bereits erwähnt, ist das Design für den Nebelwerfer wirklich überragend und dies gilt auch genauso für die 3D gedruckten Teile. Perfekte Oberflächen ohne jegliche Druckfehler und winzigste Details sind originalgetreu wieder gegeben. Beim Betrachten der Teile stand mein Mund einige Zeit offen. Ich habe inzwischen schon Vieles gesehen, aber das übertrifft so ziemlich alles.
Allerdings muss ich auch gestehen, dass mir diese Teile auch etwas Respekt eingeflößt haben, denn ich kann mir ausmalen, wie vorsichtig und sorgfältig man hier vorgehen muss, wenn man die Teile von den Druckstreben lösen will. Die Kontaktpunkte sind zwar winzig, aber die Materialstärken einiger der Teile sind auch als extrem dünn zu bezeichnen. Hier muss man sich wirklich Zeit nehmen und die Sache mit ruhiger Hand, sehr besonnen und langsam angehen.
Bauanleitung: Neben der Bauanleitung liegt ein Informationsblatt bei, auf dem Darius alles Wichtige im Umgang mit 3D Druckteilen zusammengefasst hat. Das ist aus meiner Sicht sehr lobenswert, da man dort auch Dinge nachlesen kann, von denen man nicht zwingend Kenntnis hat. Unter anderem wird darin darüber informiert, dass man die Resinteile nicht allzu lange in Wasser aufbewahren oder waschen sollte, da bestimmte Resinarten dazu neigen, Wasser aufzunehmen und dadurch quellen und „wabbelig“ werden können.
Als Bauplan liegt ein Blatt im Format DIN A4 bei, mit dessen Hilfe man über 8 Baustufen und sehr ansprechenden Grafiken durch das Bauvorhaben geführt wird. Die einzelnen Teile sind dabei auch nummeriert und die entsprechenden Nummern befinden sich auf den Teileträgern direkt vor den Druckteilen. Um die Übersicht nicht zu verlieren empfiehlt es sich nach dem Trennen der Teile von den Druckstreben in Sortierkästen mit entsprechend nummerierten Fächern zu verwahren.
Fazit: Der neue Bausatz von Home Brew Parts ist zumindest für mich das erste Highlight des Jahres 2025. Inzwischen ist auch der NbW 42 erhältlich und der Rw 56 noch in Arbeit. Mit einem Preis um die 30 Euro bekommt man hier ein absolutes Juwel als Bausatz, der aber wegen der Komplexität und der vielen Kleinteile ausschließlich erfahrenen Modellbauern Freude bereiten wird.
Der Bausatz ist ausschließlich direkt bei Home Brew Parts über Darius erhältlich (Mail: homebrewpart@gmail.com).
Gert Brandl, Berlin (Januar 2025)