Vorbild: Der Ford Galaxie ist ein von Ford in den Jahren 1959 bis 1974 in den Vereinigten Staaten gebautes Full-Size Car. Er war zunächst die Luxusvariante des Ford Fairlane (erste Generation 1959), ehe er ab 1960 als eigenes Modell vermarktet wurde. Unser Vorbild entspricht einem Modell der zweiten Generation (1960–1964).
Im Modelljahr 1960 wurde der Ford Galaxie erstmals als eigenes Modell geführt. Das Design war komplett neu und setzte sich mit seinen klaren Linien und dem weitgehenden Verzicht auf Zierrat stark von den Formen der 1950er ab. Lediglich die Front- und Heckpartie wiesen verchromte Zierelemente auf, und die Heckflosse wurde als Gestaltungselement beibehalten. Das neue Modell war erneut als zwei- und viertürige Limousine und als Cabriolet Sunliner erhältlich. Eine besondere Karosserieform war der Starliner, ein zweitüriges Hardtop-Coupé ohne B-Säulen, mit flach abfallendem Dach und einem großen, gekrümmten Heckfenster. Eine weitere Neuerung war die Einführung der Country Squire und Country Sedan genannten Kombis. Sie wurden als eigene Baureihen geführt, hatten aber als Basis den Ford Galaxie. Die Wagons waren als Sechs- oder Neunsitzer erhältlich und boten eine maximale Ladefläche mit einer Länge von über 2,70 m. Im Gegensatz zu den klassischen runden Heckleuchten erhielt das Modelljahr 1960 abgeflachte Heckleuchten. Verglichen mit der ersten Generation wurde auch die Dachform stark geändert. Unter anderem wurde die Neigung der A-Säule umgekehrt, was auch das Ein- und Aussteigen vereinfachte. Die Motoren wurden weitgehend vom Vorgängermodell übernommen. Als Einstiegsmotorisierung war weiterhin der Mileage Maker Six genannte Reihensechszylinder mit 3,7 Liter Hubraum erhältlich. Daneben wurden 4,8 und 5,8 Liter V8-Motoren aus dem Thunderbird im Galaxie verbaut.
Für das Jahr 1961 wurde die Karosserie stark überarbeitet. Die Basis war das 1960er-Modell, jedoch wurde die Frontpartie überarbeitet, die Heckflossen stark verkleinert, und das geänderte Heck erhielt wieder die klassischen runden Rückleuchten. Das Modell erhielt als neue Topmotorisierung den 390 V8, eine Version des Ford FE-Motors mit 6,4 Liter Hubraum. Er war mit einem Zweifach- oder Doppel-Registervergaser erhältlich und hatte eine Leistung von 401 PS. Die Karosserievarianten wurden aus dem Vorjahr übernommen, auch der Starliner war weiter erhältlich. Er wurde von Ford als Luxusversion vermarktet, wurde allerdings am Ende des Modelljahres zugunsten des wieder eingeführten 2-Door-Hardtops mit Standard-Heckfenster eingestellt, das die größten Verkaufszahlen aufwies. (tw. Wikipedia)
Bausatz: Bei diesem 61er Galaxie handelt es sich um eine eine Wiederauflage aus dem Jahre 1961. AMT hatte damals den Bausatz als „Styline Kit 1961 Ford Galaxie Club Victoria Hardtop for young designers“ herausgebracht. Diese Modellvariante findet sich auch in dem heutigen Bausatz als „Advanced Custom“ wieder und man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass damals als Basis die Stock-Version in der Box lag. Diese ganzen Varianten tragen mit ihrer Vielzahl von Teilen dazu bei, dass der Modellbauer eine täuschend gut gefüllte Box erhält. Diese Teile verteilen sich auf fünf Spritzlingen, dem Karosserieoberteil, Innenraumwanne und dem Fahrzeugboden als Einzelteile, vier Vinylreifen, zwei Metallachsen, vier Schrauben und einem Abziehbilderbogen.
Die originalgetreu nachgebildete Karosserie weist trotz Alters feine Oberflächenstrukturen auf. Einblicke in den Motorraum bleiben uns verwehrt,r da diese wie auch der Unterbodenbereich aus einem durchgehenden Teil besteht. Vorder- und Hinterachse, Motor, Getriebe, Abgasanlage tauchen nur andeutungsweise auf dem Unterbodenbodenbereich auf. Die beiliegenden Metallachsen sorgen für die Rollfähigkeit des Modells. Besser ergeht es dem Innenraum. Zwar ist hier nur noch das Armaturenbrett mit Lenkrad und Säule zu montieren. Als nette Beigabe dürfen sich immerhin Fahrer und Beifahrer mit einem Beckengurt sichern. Ein Tonbandgerät sorgt für die musikalische Unterhaltung. Ist diese Bauphase abgeschlossen, geht es letztendlich um die An- und Umbauteile für die Stockversion, Custom und Advanced Custom. Hier wird entschieden welcher Chromzierrat, Stoßfänger, Felgen etc. verwendet werden sollen. Ist diese Phase abgeschlossen und das Modell fertig lackiert, werden Ober- und Unterteil miteinander verschraubt. Ergänzend ist zu bemerken, dass die verchromten Plastikteile von makelloser Qualität sind. Wiesooft fällt die Verchromung bei den Teilen relativ „satt“ aus. Die Bereifung – aus weichem Vinylmaterial- weist ein feines Profil auf. Die Reifen gefallen besonders mit dem fertigen Weißwand-Aufdruck. Einen Reifenhersteller geben die Flanken nicht her. Die Materialstärke der Klarsichteile fällt noch ausreichend aus. Die Rückleuchten sind im transparenten Rot gespritzt. Als Zugabe gibt es noch einen kleinen Wandhalter für eine nicht gerade „staubfreie“ Präsentation dazu.
Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 5 Bauabschnitte, die sich noch für die verschieden Versionen Stock, Custom und Advanced Custom unterteilen. Ein sauberer und randscharf gedruckter Abziehbilderbogen mit markanten Dekorstreifen, diversen Kombiinstrumenten, fahrzeugspezifischen Features und Kennzeichen aus dem Bundesstaat Utah liegt bei. Eine Bemalungsanleitung bzw. Farbangaben finden sich nicht in der Bauanleitung. Hier muss entweder der Kartondeckel als Hilfe herhalten oder man schaut im Internet nach.
Fazit: Mit seinen 63 Jahren kommt der Ford sehr rudimentär daher und erinnert mehr an ein Promotion Modell. Er versprüht aber den modellbauerischen Charme der frühen 60er Jahre und weckt somit das Interesse manchen Modellbauers. Mit einer kleinen Portion Eigeninitiative und einer ansprechenden Lackierung lässt sich mit Sicherheit aus dem Ford ein kleines Schmuckstück zaubern. Die Wiederbelebung alter Bausätze kann man durchaus als positiv bewerten. AMT hat jedenfalls mit dieser Wiederauflage ein glückliches Händchen bewiesen. Für Fans amerikanischer PKW ein Muss.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel.
Alexander Hilbig, Berlin (November 2024)